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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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hämmerte es hinter seiner Schädeldecke. Ich würde bestimmt einen Unfall bauen! Wegrennen kann ich auch nicht, weil das Auto hier nicht stehen bleiben kann.
    Ihm wurde schwindelig. Er quälte sich auf den Fahrersitz, zog die Tür ins Schloss, umklammerte das Lenkrad, legte seinen Kopf auf den Händen ab.
    Dann überkam es ihn mit aller Macht: Eine unendliche Verzweiflung bahnte sich ihren Weg nach draußen. Er begann hemmungslos zu weinen. Sein Oberkörper bebte, wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Es war ein äußerst merkwürdiges, stakkatoartiges Schluchzen, das akustisch an hysterische Lachanfälle erinnerte.
    Sein Kopf schien zu bersten, Hitze- und Kältewallungen überfluteten seinen völlig verkrampften Körper.
    Nach einigen Minuten wurde er wieder etwas ruhiger, atmete langsamer. Er drückte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Lenkrad ab, schlug die Hände vors Gesicht.
    Mit schweiß- und tränennassen Händen tastete er unbeholfen seine Kleidung ab. In der Innentasche seines Sakkos wurde er schließlich fündig.
    Er zitterte so stark, dass es ihm erst nach zwei Fehlversuchen gelang, die Handynummer seines Bruders richtig einzutippen.
    Plötzlich fröstelte ihn so stark, dass seine Zähne laut zu klappern begangen. Gleichzeitig wurden Mund- und Augenpartie von epileptoiden Zuckungen heimgesucht.
    Als sich sein Bruder meldete, wollte er sprechen, konnte es aber nicht.
    „Hallo, wer ist denn da? Hal-lo“, hörte er die wohlbekannte Stimme sich mehrmals wiederholen. „Was soll der Scheiß?“
    „Paul“, überwand Peter endlich seine Sprachlähmung.
    „Ach, Peter, du bist es! Warte einen Moment. Hier drinnen ist es so laut. Ich geh mal vor die Tür.“
    Funkstille. Nur Hintergrundmusik vermischt mit diffusem Stimmengewirr.
    „Huch, tut die frische Luft gut! Was ist denn los, Brüderlein? Komm doch zu mir in die Kneipe, dann saufen wir uns zusammen einen an.“
    Peter konnte zunächst nicht antworten. Er räusperte sich, schluckte, stöhnte auf. Dann gebar er schließlich das Unaussprechbare: „Ich hab sie ... umgebracht.“
    „Was? Wen hast du umgebracht?“
    „Du musst ... mir helfen. Ich hab sie ... umgebracht.“

11
    „Heiner, wo bist du?“, schrie Tannenberg, gleich nachdem er die Haustüre aufgesperrt hatte laut in das schummrige Treppenhaus hinein.
    „Hier oben bei Tobias. Wir spielen Dart“, vernahm er umgehend eine Antwort.
    Neugierig hatte Betty die Küchentür geöffnet und beobachtete nun ihren Schwager dabei, wie dieser grußlos an ihr vorbeibreschte und die Holztreppe hinaufpolterte.
    Völlig außer Atem riss er Tobis Zimmertür auf.
    „Was ist denn mit dir los, Wolf? Ist der Teufel höchstpersönlich hinter dir her?“
    „Quatsch. Sag mir lieber, wo du gestern Abend zwischen 20 und 24 Uhr warst.“
    „Warum denn?“ Heiner verstand die Frage nicht. Entgeistert blickte er zu seinem Bruder, der immer noch mit pumpendem Brustkorb nach Luft schnappte.
    „Los, sag schon!“
    „Gestern Abend? Das weißt du doch. Jeden zweiten Samstag im Monat kommen die Webers zum Canastaspielen. Gestern Abend auch.“
    „Gott sei Dank!“ Zentnerschwere Lasten fielen von Tannenbergs Schultern. „Und du warst die ganze Zeit über hier?“
    „Na klar, alter Junge. Außer zwei Mal im Keller zum Weinholen und vielleicht drei Mal auf’m Klo.“
    Heiner lachte. Doch plötzlich verfinsterte sich seine Miene. Er legte die Dartpfeile auf Tobis Stereoanlage ab, stützte die Arme auf die Beckenknochen. Mit funkelnden Augen fixierte er seinen Bruder. „Sag mal, war das etwa eine Alibiüberprüfung eben?“ Seine Stimme gewann an Schärfe. „Bist du denn völlig übergeschnappt? Soll ich etwa diese Frau umgebracht ...“
    „Komm, beruhige dich! Lass dir doch erst mal erklären, was ...“, warf Tannenberg einen umgehenden Beschwichtigungsversuch dazwischen.
    Aber weiter kam er nicht, denn Heiner war inzwischen außer sich vor Rage. „Erklären? Seinen eigenen Bruder des Mordes zu bezichtigen? Was gibt’s denn da noch zu erklären? Das ist doch wohl die Höhe!“
    „Mensch, Kerl, die Tote ist doch diese ›kiwi‹!“
    „Was?“, fragte Heiner geschockt. „Das ist die Frau, die mir diese vernichtende Kritik reingewürgt hat?“
    „Ja, genau! Charlotte Kindelberger-Wintergerst – Kürzel ›kiwi‹, Kulturredakteurin der PALZ . Jetzt wirst du doch wohl hoffentlich verstehen, dass ich so schnell wie möglich wissen musste, wo du während der Tatzeit warst. Gott sei Dank hast du ja ein

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