Dir darf ich nicht gehören
seine Nase getroffen hätte. Er erhob sich ebenfalls,
verbeugte sich und bot ihr seinen Arm. Viola nahm ihn mit innerlichem,
resigniertem Seufzen an.
Tatsächlich
war die Wahrsagerin bereits lebhaft zugange, wie Viola über den Anger hinweg
hatte sehen können. Sie hatte aber auch bemerkt, dass der Fremde zum Wurfstand
hinübergeschlendert war, der am frühen Nachmittag von jungen Männern belagert
gewesen war. Er sprach gerade mit Jake Tulliver, dem Hufschmied, als Viola und
Mr. Claypole sich näherten.
»Ich
wollte den Stand schon schließen, als ich bemerkte, dass uns die Preise
ausgegangen sind, sagte Jake und erhob seine Stimme, damit Viola ihn hörte.
»Aber dieser Gentleman will dennoch einen Versuch wagen.«
»Nun,
dann werden wir wohl hoffen müssen, dass er nicht gewinnt, nicht wahr?«,
erwiderte sie fröhlich.
Der
Fremde wandte den Kopf, um sie anzusehen. Er war wirklich groß, beinahe einen
ganzen Kopf größer als sie. Seine Augen waren fast schwarz. Sie verliehen
seinem ansehnlichen Gesicht etwas Bedrohliches. Viola spürte, wie sich ihr
Herzschlag beschleunigte.
»Oh«,
sagte er mit ruhiger Selbstsicherheit, »ich werde gewinnen, Madam.«
»Tatsächlich?«,
fragte sie. »Nun, das wäre keine sonderliche Überraschung. Alle Übrigen haben
auch gewonnen, fast ohne Ausnahme. Daher der peinliche Mangel an noch zu
vergebenden Preisen. Vermutlich waren die Ziele zu nahe beieinander
aufgestellt. Wir müssen das nächstes Jahr bedenken, Mr. Tulliver.«
»Stellen
Sie sie doppelt so weit auseinander«, sagte der Fremde, »und ich werde dennoch
gewinnen.«
Sie hob
angesichts dieser Prahlerei die Augenbrauen und betrachtete die Kerzenleuchter -
der alte Satz aus der Sakristei -, die nur allzu bereitwillig vor den
vielen Bällen kapituliert hatten.
»Sind
Sie sicher?«, fragte sie. »Nun gut, Sir, dann beweisen Sie es. Wenn Sie
gewinnen - vier der fünf Kerzenleuchter müssen mit nur fünf Würfen
fallen, müssen Sie wissen -, dann werden wir Ihnen Ihr Geld
zurückerstatten. Mehr können wir Ihnen nicht anbieten. Alle Einnahmen des
heutigen Tages werden wohltätigen Zwecken der Pfarrei zugeführt, daher können
wir es uns nicht leisten, Bargeldgewinne auszuzahlen.«
»Ich
werde den doppelten Preis bezahlen«, sagte der Fremde mit einem Grinsen, das
ihn sowohl verwegen als auch jungenhaft wirken ließ. »Und ich werde alle fünf
Kerzenleuchter in doppelter Entfernung treffen. Aber ich muss auf einem Preis
bestehen, Madam.«
»Wir
können Ihnen nichts bieten, ohne die Kirche zu berauben. Und das geht nicht.«
»Oh, es
geht sehr wohl, und Sie werden es tun«, versicherte ihr der Fremde, »wenn der
Preis die Gänseblümchen über Ihrem Ohr sind.«
Viola
berührte die Blumen und lachte. »Ein wirklich wertvoller Preis«, sagte sie. »In
Ordnung, Sir.«
Mr.
Claypole räusperte sich. »Sie werden mir erlauben, darauf hinzuweisen, dass
Wetten bei einem im Kern kirchlichen Fest unangemessen sind, Sir.«
Der
Fremde lachte Viola in die Augen, fast als glaubte er, sie hätte diese
Bemerkung gemacht.
»Dann
sollten wir sicherstellen, dass die Kirche angemessen von dieser Wette
profitiert«, sagte er. »Zwanzig Pfund für die Kirche - ob ich gewinne
oder verliere. Die Gänseblümchen der Lady für mich, wenn ich gewinne. Verrücken
Sie die Ziele«, wies er Jake Tulliver an und legte einige Banknoten auf die
Standtheke.
»Miss
Thornhill.« Mr. Claypole hatte sie am Ellenbogen gefasst und flüsterte ihr
ernst zu: »So geht das nicht. Sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.«
Sie sah
sich um und erkannte, dass sich tatsächlich Leute, die vor dem Stand der
Wahrsagerin darauf gewartet hatten, bis sie an der Reihe wären, und den
Wortwechsel gehört hatten, allmählich um sie versammelten. Und ihr Interesse
zog weiteres Interesse nach sich. Mehrere Leute eilten über den Anger auf die
Wurfbude zu. Der Gentleman legte seine Jacke ab und schob die Hemdsärmel hoch.
Jake verrückte die Kerzenleuchter.
»Dieser
Gentleman hat dem Hilfsfonds der Pfarrei zwanzig Pfund gespendet!«, rief Viola
der sich versammelnden Menge lebhaft zu. »Trifft er alle fünf Kerzenleuchter
mit fünf Ballwürfen, gewinnt er ... meine Gänseblümchen.«
Sie
deutete darauf und lachte gemeinsam mit der Menge. Aber der Fremde lachte
nicht, wie sie bemerkte. Er rollte den Ball in den Händen, konzentrierte sich
und warf einen Blick auf die Kerzenleuchter, die jetzt unerreichbar weit
entfernt schienen. Er konnte kaum gewinnen. Sie bezweifelte,
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