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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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wandert in Richtung Tür, und ich balle sie zur Faust, grabe meine manikürten Nägel tief in den Handballen und drücke immer fester zu.
    Ich beiße mir auf die Zunge, bis ich Blut schmecke.
    Und wünsche mir sehnsüchtig, ich hätte immer noch dieses kleine Taschenmesser an meinem Schlüsselbund.
    »Sieh mich an!«, sagt Damien ungehalten.
    Ich gehorche, ja lächle sogar. So langsam gewinne ich die Beherrschung zurück.
    Ich atme tief durch, bin erleichtert, dass es mir wieder besser geht. Aber – o Gott! Das hier wird so schnell kein Ende nehmen: Jetzt, wo die Nachricht erst in der Welt ist, werden immer neue Aasgeier über uns herfallen. »Carl«, flüstere ich. »Genau davor wollte er mich warnen.«
    »Vielleicht, aber das glaube ich nicht.«
    »Wer war es dann?«
    »Weiß Ollie von dem Bild?«
    »Nein!«, sage ich wütend, bin aber gleich darauf verunsichert. Könnte er irgendwie Wind davon bekommen haben? »Nein«, wiederhole ich. »Und selbst wenn, würde er den Mund halten. Mir will er ganz bestimmt nicht schaden!«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagt Damien unheilverkündend.
    Ich schlucke, denn in diesem Punkt täuscht sich Damien bestimmt. Selbst wenn er recht hat und Ollie in mich verliebt ist, würde er so etwas niemals tun, nur um sich dafür zu rächen, dass ich mit Damien zusammen bin. Oder etwa doch?
    Ich schließe die Augen, der Gedanke ist mir unerträglich. »Im Grunde ist es völlig egal, wer dahintersteckt«, sage ich und balle erneut die Hand zur Faust. »Fakt ist, dass jetzt alle Bescheid wissen.«
    Damien sagt nichts darauf, und wir fahren schweigend Richtung Downtown. Damiens Wut ist mit Händen zu greifen.
    »Wie hast du es erfahren?«, frage ich.
    »Jamie. Sie ist zu Hause. Anscheinend musste sie sich ebenfalls einen Weg durch die Menge bahnen. Sie wurde nach dem Bild gefragt und hat so getan, als hätte sie nicht die lei­seste Ahnung. Dann hat sie dich angerufen.«
    »Mein Akku ist leer«, sage ich wie betäubt.
    »Ich weiß. Als sie dich nicht erreichen konnte, hat sie mich angerufen, und ich hab es ebenfalls bei dir versucht. Aber als ich dich nicht an die Strippe bekommen habe, um dir zu sagen, dass du nicht nach Hause fahren sollst …«
    »Bist du höchstpersönlich gekommen, um mich zu retten.«
    »Zum Glück war ich gerade in Beverly Hills, und du warst noch einkaufen, bevor du nach Hause bist.«
    »Danke.«
    Er dreht den Kopf, um mich kurz anzusehen, aber sein Lächeln ist traurig. »Ich werde dich immer beschützen«, sagt er. »Aber das hier …«
    Er verstummt abrupt, und ich sehe, wie seine Knöchel weiß werden, als er das Lenkrad umklammert. Ich verstehe nur zu gut. Denn davor kann er mich nicht beschützen, und das treibt ihn zur Weißglut.
    Nun, ich bin auch nicht gerade begeistert.
    Damien schweigt, bis wir sein Apartment betreten. Aber dann rastet er aus. Mit einer blitzschnellen Geste packt er die Vase mit den Blumen, die der Blickfang des Foyers ist, und zertrümmert sie.
    »Verdammte Scheiße!«, ruft er, während seine immer lauter werdende Stimme von Scherbengeklirr und spritzendem Wasser untermalt wird.
    Ich bleibe einfach nur stehen. Ich weiß genau, wie er sich fühlt. Auch ich will mich abreagieren und irgendwas kaputt machen.
    Nein, das stimmt nicht. Ich will mich nicht abreagieren, auch wenn ich mir wünsche, dem wäre so: Ich wünschte, ich könnte eine Vase nehmen und sie auf dem Fußboden zerschellen lassen, mich damit trösten, dass ich wenigstens so viel Macht habe.
    Aber das bringt nichts. Diese Scherben würden nicht ausreichen, um mich abzureagieren. Sie wären höchstens ein Mittel zum Zweck: Ich würde mich erst beruhigen, wenn mir eine Scherbe tief ins Fleisch schneidet und ich mich so auf den Schmerz konzentriere, dass er mich alles andere vergessen macht. Das furchtbare Blitzlichtgewitter. Das Johlen der Reporter. Die Schande, die Demütigung und das Wissen, dass ich das nie mehr loswerde.
    Ich zittere, fühle mich unglaublich zerbrechlich und stelle mir das Gewicht eines Messers in meiner Hand vor.
    Nein.
    Mit aller Macht zwinge ich mich, nicht quer durchs Zimmer zu laufen und eine Vasenscherbe aufzuheben. Stattdessen schaue ich nur Damien an, der mit geballten Fäusten und noch geballterer Wut vor mir steht. »Das wird schon wieder«, sage ich, weil man solche Banalitäten eben sagt, auch wenn man gar nicht daran glaubt.
    »Von wegen das wird schon wieder. Scheiß drauf!«, schreit er. Für solche Temperamentausbrüche war er während

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