Dir ergeben - Band 2 Roman
Schals noch gar nicht ausgereizt.«
»Ach nein?« Mein Mund ist wie ausgetrocknet.
»Nein«, sagt er leise. »Aber ich mach’s wieder gut! Es gibt so einiges, was man mit einem Schal, besonders mit seinen Fransen, tun kann: sie sanft über deine erigierten Brustwarzen, über deine Klitoris gleiten lassen … Ich verspreche dir, dass wir all das ausprobieren werden.«
»Hm.« Ich schlucke.
»Trag ihn heute, und überleg dir schon mal, was du heute Abend damit machen willst.«
»Heute Abend?«, frage ich, während ich mir den Schal umlege.
Damien lacht. »Ich hol dich so gegen sieben ab. Um acht wirst du nackt sein.«
Den restlichen Tag über schwebe ich wie auf Wolken. Trotzdem gelingt es mir, Damien so weit aus meinen Gedanken zu verbannen, dass ich vor Feierabend ordentlich etwas wegarbeiten kann. Da ich mit gesenktem Kopf den Aufzug verlasse, weil ich gerade eine SMS von Jamie lese, in der sie mir detailliert schildert, wie toll Raine ist, bemerke ich Carl erst, als er mir den Weg verstellt.
»Nikki.«
Ich erstarre, denn er hat mich völlig unvorbereitet erwischt. Dann fange ich mich wieder und gehe weiter. »Ich wüsste nicht, was wir uns zu sagen hätten.«
»Warten Sie!«, ruft er. »Bitte.«
Vielleicht ist es das ›bitte‹, aber kurz vor dem Ausgang bleibe ich stehen. Ich drehe mich zwar nicht um, höre aber, wie er zu mir eilt. »Zwei Minuten!«, sage ich, gehe dann durch die Tür und warte unter dem Vordach.
Er drängt sich mit vielen anderen aus dem Gebäude und tritt neben mich. Ich sage nichts, stehe einfach nur da, mein Gesicht ist ausdruckslos, meine Arme sind vor der Brust verschränkt.
Er hat etwas unter dem Arm, das er mir jetzt entschuldigend hinhält. Ich nehme es ihm nicht ab, werfe aber einen kurzen Blick darauf: Es ist dieselbe Ausgabe der Tech World , die Bruce mir heute gebracht hat. Ich sehe Carl in die Augen und schweige.
»Nikki, verdammt, ich wusste nicht, dass eine andere Firma an demselben Projekt gearbeitet hat.«
»Carl, was wollen Sie?« Meine Stimme ist eisig.
»Ich – nun, ich habe vielleicht vorschnell geurteilt.«
Ach ja? Ich würde ihn am liebsten anschreien und ihn ohrfeigen. Ich muss mich unheimlich anstrengen, gelassen zu bleiben.
»Ich dachte eben … nun ja, Sie würden Stark ficken.«
Ich stehe kurz davor zu explodieren und will diesen Unsympathen so schnell wie möglich loswerden. Aber ich zwinge mich, schmallippig zu lächeln, und hebe ganz leicht den Kopf. »Das stimmt auch.«
Carl sieht fast schon verlegen aus. »Ja, ja, ich meine, ich kenne die Bilder von Ihnen und so. Aber ich dachte, Sie hätten gestritten. Vielleicht weil Stark meinte, wir hätten was zusammen.«
»Ich kann Ihnen versichern, dass er mir einen besseren Geschmack zutraut.«
»Nikki, verdammt, ich will mich doch bloß entschuldigen!«
»Darum geht es also?« Ich bin aufrichtig überrascht.
»Ich hab’s vermasselt, okay? Ich war ein Idiot und habe überreagiert.« Er fährt sich durchs Haar, woraufhin es ihm vom Kopf absteht und ihn noch verzweifelter wirken lässt. »Ich habe mich unmöglich benommen, und es tut mir leid.«
Ich lege den Kopf schräg und versuche herauszufinden, worum es ihm eigentlich geht. »Aber doch nicht nur, dass Sie mich gefeuert haben, oder?« Ein unangenehmes Prickeln erfasst mich. »Was haben Sie getan, Carl?«
»Ach verdammt, noch viel mehr, und das wissen Sie genau.«
»Ich weiß gar nichts«, sage ich. »Sie haben mir nur gesagt, dass Sie Damien fertigmachen wollen. Also, was genau haben Sie getan?« Meine Linke ballt sich zur Faust, meine Fingernägel graben sich tief in meine Handfläche. Nur mit größter Anstrengung kann ich mich beherrschen. »Verdammt, Carl, jetzt reden Sie schon!«
Er schweigt, seine Miene ist undurchschaubar.
»Um Himmels willen, Carl, warum sind Sie hier?«
Er ringt nach Luft. »Sie wissen, dass Stark Padgett Schweigegeld gezahlt hat, oder? Und jetzt muss Padgett den Mund halten.«
»Woher wissen Sie das?« Eric Padgett hatte gedroht, mit der Behauptung an die Öffentlichkeit zu gehen, Damien hätte etwas mit dem Tod von Padgetts Schwester zu tun. Und Damien hat ihm tatsächlich einen Scheck ausgestellt, um das Gerücht im Keim zu ersticken. Ich denke nur ungern daran zurück. Außerdem wurde damals absolute Verschwiegenheit vereinbart.
»Ich weiß so einiges. Padgett hat viel geredet, bevor er Starks Geld akzeptiert hat. Und zwar vor allem mit Leuten, die ebenfalls noch ein Hühnchen mit Stark zu rupfen
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