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Dirk und ich

Dirk und ich

Titel: Dirk und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Steinhöfel
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bunten Fackeln eine riesige Buttercremetorte runter und das Monster schrie immer wieder, Andreasleinchen, ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag!

Karotten im Weltall
    Das Baby kam im April auf die Welt.
    Die Geburt war sehr anstrengend gewesen für Mami und deswegen war sie ziemlich lange krank. Papi holte sie und das Baby aus dem Krankenhaus ab. Dirk und ich, wir warteten zu Hause.
    Wir hatten ein Plakat gemalt, auf dem stand: Herzlich willkommen von Dirk und Andreas! Das Plakat hatten wir über der Tür zum Schlafzimmer aufgehängt, weil da die Babywiege drinstand.
    Als Papi und Mami zur Haustür reinkamen, war ich erst mal ganz schön erschrocken, weil Mami so blass war im Gesicht. Aber sie grinste und sagte, das wird schon wieder und wir sollten uns mal das neue Brüderchen angucken.
    Das neue Brüderchen lag in einer Babytragetasche und schlief.
    Es war winzig klein und auch ziemlich hässlich, fand ich, aber das sagte ich nicht. Papi meinte nämlich, es wäre das schönste Baby von der Welt, dabei hatte es ein knallrotes Gesicht, das war total zerknautscht. Seine Nase war klitzeklein. Dafür waren die Ohren zu groß und standen abund überhaupt sah der Kopf fast so aus wie eine Suppenschüssel. Haare hatte es auch keine, nur so ein paar, und das tat mir leid, dass so ein kleines Kind schon eine Glatze hatte. Die Händchen waren auch ganz schrumpelig.
    Und plötzlich machte das Baby die Augen auf. Sie waren blau und sahen aus wie bei einem Chinesen, so schlitzig.
    Ich dachte, toll, bestimmt erkennt es gleich, dass ich sein Bruder bin.
    Aber es schaute mich gar nicht an, sondern riss den Mund auf und fing an zu schreien. Sein Kopf wurde noch knallroter und seine kurzen Ärmchen fuchtelten in der Luft herum. Es hatte keinen einzigen Zahn im Mund.
    Keine Haare und keine Zähne, das muss man sich mal vorstellen! Und dann noch die komischen Ohren!
    Mami sagte, so, das Baby hat jetzt Hunger.
    Sie hob es aus der Tasche, zog ihren Pullover hoch und holte einen von ihren Busen raus. Da legte sie das Baby mit dem Kopf dran. Es fing wie wild an zu nuckeln und dabei machte es grunzende Geräusche.
    Es hörte sich so ähnlich an wie Tobi und ich sagte, wir könnten es ja Tobi Zwei nennen.
    Aber das Baby hatte schon einen Namen: Es hieß Björn, und als es fertig war mit Nuckeln, schlief es sofort wieder ein.
    Also, insgesamt total langweilig.
    Zehn Wochen später lagen Dirk und ich unter der Bettdecke in meinem Bett und spielten Raumschiff.
    Das war unser absolutes Lieblingsspiel. Man musste dazu unter die Decke kriechen, aber mit dem Kopf zuerst, bis man am Fußende war. Weil es unter der Decke ganz dunkel war, konnte man sich vorstellen, man wäre im Weltall. Das Bett war das Raumschiff. Überall rundrum waren Sterne. Und natürlich sah man die Sonne und die Erde und den Mond, und die anderen Planeten flogen auch durch die Gegend. Dann gab man Gas und raste durch die Milchstraße. Dirk war Kapitän, ich war Admiral oder umgekehrt und Tobi war immer Offizier, aber ein ziemlich schlechter. Wir erforschten fremde Planeten oder kämpften gegen Außerirdische. Wenn die Außerirdischen in Ordnung waren, wurden wir Freunde und bestanden gemeinsam Abenteuer.
    Ich hatte gerade einen riesigen Meteoriten zerballert, der unser Schiff rammen wollte, als Dirk sagte, das Baby wäre langweilig. Es wäre jetzt schon über zwei Monate alt und es machte nichts anderes als essen und schlafen und rumschreien. Man könnte nicht mit ihm spielen, weil es so klein wäre. Sprechen könnte es auch nicht.
    Und dann sagte er noch, es ist sowieso doof und stinkt!
    Ich fand das Baby ja auch langweilig und doof, aber das mit dem Stinken war ungerecht. Babys können noch nicht aufs Klo, weil ihr Hintern irgendwie noch nicht funktioniert. Deswegen machen sie in die Hose und darum macht man ihnen ja auch Windeln drum. Wir hatten herausgefunden, dass es am meisten stank, wenn Mami das Baby mitKarottenbrei gefüttert hatte. Danach hatten Dirk und ich uns geschworen nie wieder Karotten zu essen.
    Weil Papi tagsüber auf der Arbeit und Mami krank war, machten Dirk und ich den Haushalt. Mami musste den ganzen Tag im Bett liegen, außer wenn das Baby die Windeln gewechselt bekam.
    Dirk hatte gesagt, das könnten wir auch machen, neue Windeln um das Baby. Aber Mami hatte Angst, weil Dirk immer alles fallen ließ, und ein Baby kann man nicht reparieren. Wenn das

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