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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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erneut und bat ihn, das Foto zu signieren.
    Ron betrachtete das Bild, dann guckte er mir ins Gesicht, sah an mir herunter und fragte knochentrocken: „Waren seitdem wohl ein paar harte Jahre, was?“
    Als Teenager war ich ein begeisterter Footballspieler. Mit 16 machte ich mein erstes Spiel für meinen neuen Club, St. Kilda City, der Nachwuchsmannschaft des Traditionsclubs und Calton-Konkurrenten St. Kilda, und gleich in der ersten Minute prallte ich mit einem riesengroßen Gegenspieler zusammen, der mich mit einem gut gezielten Stoß seines Ellenbogens ausknockte. Ich fiel um wie ein Stein, und als ich wieder zu mir kam, hörte ich als erstes, wie einer der Trainer sagte: „Eine so schlimm gebrochene Nase habe ich noch nie gesehen.“ Na, herzlichen Dank aber auch. Er wischte mir das Gesicht mit einem nassen Handtuch ab und fügte dann hinzu: „Sollen wir die mal wieder geradebiegen?“
    Damit legte er mir seine schmierigen Pfoten auf beide Seiten meiner Nase, und es machte „Knack!“ und „Knirsch!“ Dann stellte er zufrieden fest: „Na also, das sieht man schon gar nicht mehr.“ Inzwischen war ich zwar schon wieder auf den Beinen, stand aber kurz davor, wieder umzukippen. Ich spuckte, schluckte, hustete Blut und sah nur noch schwarz-weiß. Meine Augen schwollen allmählich zu. Aber trotzdem schaffte ich es, bis zum Quartertime Break durchzuhalten, und unser Trainer kam zu mir und gratulierte mir zu meinem Durchhaltevermögen.
    „Ich dachte, der hätte dich umgebracht“, sagte er über den frühen Schlag, der mich erwischt hatte. Dann fragte er, ob ich noch ein Quarter schaffen würde. „Das bisschen Schmerz bringt dich schon nicht um.“
    Tatsächlich spielte ich weiter bis zur Halbzeitpause, und das noch nicht mal schlecht, aber in der Pause schwollen meine Augen vollständig zu, und damit war Schluss. Einige Tage lang konnte ich nichts sehen. Football war mir unglaublich wichtig, aber mein Selbsterhaltungstrieb und die Tatsache, dass ich – für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich gut genug und groß genug dazu war und tatsächlich überlebte – dazu eingeteilt worden war, bei St. Kilda zu spielen, standen einer Karriere als Profi-Footballer dann doch im Wege.
    Und überhaupt wurde die Musik allmählich immer wichtiger. Von frühester Kindheit an war ich von Musik umgeben. Mein Vater war ein großer Fan von Nat King Coles seidiger Stimme. Meine Mutter hörte lieber Frank Sinatra. Aber mit Laura und John fing der Spaß erst richtig an. Bei ihnen liefen ständig Platten von Elvis Presley, Eddie Cochran, Fats Domino, Jerry Lee Lewis, Little Richard und Buddy Holly. Und mitten drin war ich und hopste noch in Windeln zwischen den groovenden Teenagern herum. Schon bald traten dann dank Judy auch die Beatles, die Stones und The Who in mein Leben. Jahre später, als ich mich mit dem Verkauf klassischer E-Gitarren beschäftigte, lernte ich George Harrison persönlich kennen, einen starken Typen und echten Gentleman.
    Als ein paar Freunde anfingen, auf Gitarren herumzuschrammeln, war ich sofort mit dabei. Den ersten Bass kaufte ich mir aus dem Grund, aus dem heraus es die meisten Bassisten tun – aus reiner Notwendigkeit, weil niemand anders den Job übernehmen will. Ich sah mich schon bald als den nächsten John Entwhistle, den Killer-Bassmann von The Who. Mit Musikunterricht gab ich mich nicht allzu viel ab, was wahrscheinlich niemanden überraschen wird, der mich einmal hat spielen sehen. Die paar Stunden, die ich tatsächlich hatte, gab mir ein großartiger Gitarrist namens Tony Naylor, der bei Allan’s Music auf der Collins Street in Melbourne unterrichtete. Mein Kumpel Graham Kennedy und ich nahmen jeder vier Stunden, und danach guckten wir selbst, wie es weiterging.
    Mit 15 sah ich mein erstes richtig großes Konzert mit Graham in der Festival Hall von Melbourne; die britischen Rocker von Free. Sie traten gemeinsam mit Manfred Mann’s Earth Band und Deep Purple auf, aber Free fegten die anderen geradezu von der Bühne. In diesem Augenblick wusste ich, dass ich in einer Band spielen wollte. Die Typen da oben waren so cool und auch noch sehr jung – Gitarrist Paul Kossoff war nur vier Jahre älter als ich. Plötzlich kam es mir gar nicht mehr so unrealistisch vor, von einem Rock’n’Roll-Leben zu träumen: Wenn diese Jungs es so weit gebracht hatten, warum dann nicht auch ich? Ich hatte schon andere Bands in der Festival Hall gesehen, darunter auch Creedence Clearwater Revival, die absolut

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