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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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Cover-Versionen orientierten, die wir sowieso schon in unserem Set hatten.
    Immerhin hatten Judd aber einige Auftritte und spielten noch bei ein paar anderen Partys, und wir konnten auch ein paar Mädchen abschleppen. Graham bekam dann als erster ein richtig gutes Angebot – er stieß zur wohl bekanntesten Band aus Prahran, die von den Madaferri-Brüdern Peter und Mark angeführt wurde, den Fat Bubbles — unglaublicher Name, aber die hießen wirklich so. Mit ihnen spielte er zwei oder drei Gigs die Woche, während ich die Augen offen hielt, ob sich nicht auch für mich eine ähnlich gute Gelegenheit ergeben würde.

    Meine Schulzeit fand im sechsten Jahr auf der Prahran High School ein abruptes Ende. Es zeichnete sich ab, dass ich die seltenen Male, die ich im Unterricht auftauchte, sowohl die Zeit meiner Lehrer als auch meine eigene verschwendete. Und so meldete ich mich zwischen zwei Trimestern für die Aufnahmeprüfung zum Öffentlichen Dienst. Meine Schwester hatte einen gut bezahlten Verwaltungsjob in dem Gebäude am östlichen Ende der Spring Street, das von den Einheimischen „das große, grüne Toilettenhaus“ genannt wurde. Im GGT waren zahlreiche Behörden untergebracht, und hier arbeiteten Tausende von Tintenklecksern.
    Während ich auf diese Prüfung wartete, bewarb ich mich für drei andere Jobs, wurde zu Bewerbungsgesprächen eingeladen und bekam drei Zusagen. Das mag den Schulabgängern von heute wie reiner Hohn erscheinen, aber das waren eben andere Zeiten. Damals fand man leicht Arbeit, wenn man keine zu großen Ansprüche stellte, und man konnte sich ohne weiteres von der Schule verabschieden, ohne sich allzu große Gedanken über die Zukunft machen zu müssen. Ich jedenfalls dachte überhaupt nicht groß nach, und ich besprach mich auch nicht weiter mit meiner Mutter. Ich glaube, sie war beeindruckt, weil ich so viel Eigen­initiative zeigte und mich selbst zur Aufnahmeprüfung angemeldet hatte. Allerdings wusste sie auch nicht, dass ich an der Prahran High vor dem sicheren Aus stand und mir gar nichts anderes übrig blieb, als mir zügig etwas anderes zu suchen.
    Wie man mir sagte, war ich der Jüngste der mehr als 100 Anwärter, die an jenem Tag zur Prüfung antraten. Es dauerte gar nicht lange, vielleicht eine Stunde, aber es war gesteckt voll. Man sagte uns als erstes, dass es sehr viele Fragen gäbe und wir uns beeilen sollten, da viele Prüflinge mit dem Test erfahrungsgemäß gar nicht fertig würden. Also stürzte ich mich gleich hinein. Ich schrieb, bis mein Bleistift qualmte. Es gab Fragen wie „Was bedeutet ICBM?“ (Wir hatten vier Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, und nur der Vollständigkeit halber, es ist die internationale Abkürzung für Interkontinentalrakete.) „In welchem Land residiert der Papst?“ Ich glaube, sie zielten vor allem darauf ab, einen nervös zu machen. Ich ackerte mich hindurch, sah mir meine Antworten alle noch einmal an, und dann blickte ich mich um und merkte, dass um mich herum noch alle emsig schrieben. Nach ein paar Minuten kam der ältere Mann, der die Prüfung beaufsichtigte, an meinen Tisch und fragte mich, ob alles in Ordnung sei.
    „Ja“, erwiderte ich, „aber ich bin mir nicht sicher, ob ich die kompletten Prüfungsfragen bekommen habe.“
    Der Mann blätterte die Bögen durch. „Doch, das ist alles. Sie haben alles beantwortet, Sie können gehen. Hervorragende Arbeit, junger Mann.“
    In diesem Augenblick erfuhr ich, wie blanker Hass aussieht: Er wallte mir von jedem Anwesenden im Prüfungsraum entgegen. Schon allein die Tatsache, dass ich alles beantwortet hatte, war den meisten übel aufgestoßen. Dass ich das noch dazu in nur 20 Minuten geschafft hatte, sorgte beinahe für eine Meuterei.
    Während ich auf die Nachricht von der Behörde wartete, nahm ich eine Ausbildungsstelle bei GTE Sylvania als Lagerarbeiter an. Sylvania war ein amerikanischer Leuchtmittelhersteller, der unter anderem den Blitzwürfel für Kameras erfunden hatte. Eine gefühlte Ewigkeit stapelte ich Kisten mit den verdammten Dingern in einem Lagerhaus mit Betonboden, während draußen tiefster Winter herrschte. Es war arschkalt, und es ist ein Wunder, dass ich später noch Kinder zeugen konnte. Wenn man eine Weile in der Halle stand, fühlte man sich wie nach einer Rückenmarknarkose, oder jedenfalls so, wie ich mir das vorstelle.
    Die Zeit verging, ohne dass ich etwas von der Aufnahmeprüfung hörte. Bis es eines Abends an meine Tür klopfte. Vor mir stand ein

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