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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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    „Der sitzt in der Bar und hat sich etwas zu essen bestellt.“
    Und tatsächlich, dort in der Bar stießen wir auf Pat, der seinen hageren Körper über den Poolbillard-Tisch gebeugt hatte. Er versenkte die schwarze Kugel in einer Ecktasche und verkündete dem ganzen Saal: „Die ist richtig schön auf dem Arsch reingerutscht.“
    Wir hatten keinen neuen Lichttechniker, wir hatten viel mehr: Wir hatten Pat Pickett in unserem Team. Zu Anfang war er eine Art Hofnarr, der nebenbei auf Angus aufpasste, aber im Lauf der Zeit wurde er zu unserem Bühnenroadie, Beschützer und Allround-Assistent. Er wurde zur Legende in der australischen Musikszene, ein Typ, den jeder in seiner Crew haben wollte – unkonventionell, exzentrisch und einfach jemand, den man gern in seiner Nähe wusste, wenn alles in die Grütze ging. Der zwar ziemlich unberechenbar war, aber immer auch sehr unterhaltsam. Vielleicht war es ein Segen, dass Pat der einzige von Bons Kumpels war, den ich je kennen lernte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einen weiteren überlebt hätte.

    Als ich zu AC/DC stieß, war die Band mit einem alten, umgebauten Greyhound-Bus unterwegs. Der hintere Teil war abgeteilt, um Stauraum für das Equipment und die Bühnenklamotten zu schaffen, und vorn saßen Band und Crew. Der Bus war die meiste Zeit in der Werkstatt, was die Band immer wieder ziemlich lustig fand, weil die ganze Geschichte ein ziemliches Loch in die Finanzen von Michael Brownings Management-Agentur Trans Pacific riss.
    Trans Pacific Management hörte sich zwar ziemlich großartig an, aber eigentlich war es nur eine kleine Klitsche, die Michael mit seinem damaligen Geschäftspartner Bill Joseph aufgebaut hatte, um von East St. Kilda aus die nötige Infrastruktur für die Band bereitzustellen. Michael und Bill waren der Rettungsanker, den die Band damals so dringend brauchte; ohne ihre finanzielle und logistische Unterstützung wäre die Geschichte von AC/DC vermutlich wesentlich kürzer ausgefallen – wenn es sich überhaupt gelohnt hätte, sie zu erzählen.
    Browning war auf AC/DC aufmerksam geworden, als er die Band, die gerade für ein paar vermutlich schlecht bezahlte Gigs auf dem Weg von Sydney nach Adelaide war, für einen Auftritt im Hard Rock Café in Melbourne buchte. Er war von ihrem Gig spontan ziemlich beeindruckt und freundete sich ein wenig mit Malcolm an, und so kam es dann, dass Malcolm ein SOS an Michael funkte, als der damalige AC/DC-Manager Denis O’Laughlin den Laden an die Wand fuhr und die Band in Adelaide sitzen ließ. Michael fuhr sofort zu ihnen und rettete ihnen den Arsch. So jedenfalls wurde es mir erzählt.
    Der Vertrag mit TPM zahlte sich für AC/DC aus. Als sie nach Melbourne zogen, gab es nur noch den harten Kern von Malcolm, Angus und Bon; die anderen Mitglieder waren während der turbulenten Ereignisse der vorangegangenen Wochen verloren gegangen. Michaels Entscheidung war von daher ein echter Vertrauensbeweis – er war bereit, in eine Band zu investieren, die völlig ihre Richtung verloren hatte. Ihnen standen harte Zeiten bevor – aber immerhin harte Zeiten, in denen von Langeweile nicht die Rede sein konnte.
    Michaels Regime sah so aus: Alle Bandmitglieder bekamen einen festen Satz von 60 Dollar die Woche, von denen Malcolm und Angus noch jeweils 15 abgezogen wurden, um Altschulden zu begleichen. Die Band wurde in dem besagten Haus in der Lansdowne Road untergebracht, das in der Nähe der Innenstadt lag, aber vor allem um die Ecke vom Hard Rock Café und dem TPM-Büro. TPM stellten auch die PA und die Crew (Beleuchtung gab es noch nicht, die sollte später folgen, als auch der Rest der Ausrüstung aufgestockt wurde), und besorgten schließlich auch den Greyhound-Bus – genau das richtige Transportmittel für diese „Band von Vagabunden und Dieben“, wie Angus uns bezeichnete. Und so hatten wir alles: Geld, ein Zuhause, Equipment, eine Crew, einen fahrbaren Untersatz, Manager, Agenten und vor allem immer wieder neue Gigs, die Michael für uns organisierte. Und dann war da ja auch noch Brownings Club in der Innenstadt von Melöbourne, das Hard Rock Café, das wir als Basis zum Aufbau einer großen Fan-Gemeinde nutzen konnten. So sah die Lage der Band aus, als ich im März 1975 hinzustieß.
    Phil war einen Monat vorher angeheuert worden; das erste Album High Voltage war da bereits eine ganze Weile im Kasten. Bon hingegen war schon wesentlich länger dabei und hatte an der Platte entscheidend mitgewirkt;

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