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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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unter anderem hatte er aus den handgeschriebenen „dirty ditties“, die er sich in einem Stapel Schulhefte notiert hatte, die Texte zusammengestellt. Es war inzwischen eine ganz andere Band als jene, die am Silvesterabend 1973 ihren ersten Auftritt in Sydney absolviert und dabei ein paar eigene Songs, vor allem aber Cover-Versionen von den Stones und Chuck Berry gespielt hatte.
    Aber kommen wir mal wieder auf den Bus zurück. Es war ein wirklich temperamentvolles Gefährt. Als Malcolm es das erste Mal erwähnte, lag ein kleines bisschen Frust in seiner Stimme: „Ich glaube, wir haben das Scheißding inzwischen schon weiter geschoben, als wir damit gefahren sind.“ Das klang für mich nicht gerade Vertrauen erweckend, aber nach ein paar Wochen kam Uncle Gus, wie wir den Bus nannten, wieder aus der Werkstatt und war einsatzbereit.
    Zwar habe ich auch ein paar schöne Erinnerungen an dieses Ding, aber trotzdem bin ich überzeugt, dass es von Anfang an verflucht war. Ein Problem war beispielsweise, es im Innenraum halbwegs warm zu bekommen, weil der Bus keine Heizung hatte. Ich versuchte alles Mögliche, um der Kälte zu entkommen. Auf einer Fahrt von Melbourne nach Gippsland im Osten lud ich ein paar Mädels ein, mir Gesellschaft zu leisten. Wir waren eigentlich nur gute Kumpels, aber dann hockten wir miteinander in Uncle Gus, tranken ein bisschen was, und weil es wirklich sehr, sehr kalt war, rückten wir ein bisschen zusammen – und bevor ich mich versah, war mir gar nicht mehr so kalt, und wir waren wirklich sehr, sehr gute Freunde. Pat Pickett nannte diese Taktik „Marks Schwesternsandwich“, und ich kann sie auch nur empfehlen, aber man musste schon diskret sein. Es war ja eine Sache, wenn man so viel Nettigkeit erfuhr, aber ich war mir ziemlich sicher, dass die Ladys keinen Wert darauf legten, dass der ganze Bus mitbekam, was zwischen uns lief. Da wäre sofort die Hölle los gewesen. Als Gentleman, der ich nun mal bin, will ich auch ihre Namen hier verschweigen, aber ich weiß, dass zumindest eine der beiden sich noch immer sehr gern an diese Tour erinnert – sogar noch mit genau demselben Zungenschlag, wie ich feststellte, als wir uns ein paar Jahre später bei einer Party wiedersahen. Übrigens auch eine sehr angenehme Erfahrung.
    Aber trotzdem fror man sich die meiste Zeit in dieser Scheißkarre den Arsch ab, und insgesamt entgingen wir dem Tod durch Unterkühlung nur knapp, davon bin ich heute überzeugt. An einem Montagmorgen, als wir von Sydney aus nach Goulbourn unterwegs waren, waren die Scheiben von innen befroren – es sah aus, als säßen wir in einer riesigen Kühltasche.
    Und wir waren enorm viel unterwegs. Wenn wir beispielsweise am Sonntagabend in Melbourne gespielt hatten, packten Ralph und Tana den ganzen Kram hinten auf die Ladefläche, und dann düsten wir auf den Highway 31 Richtung Sydney. Ralph der Roadie war der einzige, der sich hinters Steuer setzte. Er fuhr die ganze Nacht durch und hielt nur zum Tanken oder Kaffeetrinken; jedenfalls dachte ich damals noch, dass es Kaffee war, was er sich reinzog. Während wir zuerst noch vom „Boxenstopp“ sprachen, war irgendwann nur noch von „Pinkelpause“ die Rede. Ralph bestellte sich einen Kaffee, verschwand auf dem Klo, holte den Kaffee an der Theke ab und erwartete, dass wir bis dahin alle wieder im Bus saßen. Es gab keine richtigen Mahlzeiten, keine Snacks, nur Ralph, seinen „Kaffee“ und Kilometer um Kilometer Autobahn.
    Ralphs unermüdliche Ausdauer am Steuer beeindruckte mich. Er erzählte gelegentlich von einem Kumpel, der Lkw-Fahrer war, und gab immer damit an, wie putzmunter er bei diesen Nachtfahrten war, während wir alle eine Mütze Schlaf nahmen. Entweder war er Superman, oder aber er griff gelegentlich auf ein klein wenig chemische Unterstützung zurück. Das zeigt, wie naiv ich Anfang 1975 noch war: Ich dachte wirklich, dass es lediglich Kaffee war, der ihn wach hielt.
    Aber das mit der Naivität erledigt sich recht zügig, wenn man eine Zeitlang auf Tour ist. Und das war ich; von dem Augenblick an, da ich zur Band stieß, bis zu unserem Ausflug nach England ein gutes Jahr später waren wir ständig auf Achse. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie viele Gigs wir in der Zeit gaben, obwohl mir viele der beinharten AC/DC-Experten da sicher mit der genauen Zahl aushelfen könnten. Mehr als 300 waren es bestimmt.
    Eine Pause on the road war allerdings garantiert und sozusagen Kult: Auf dem Weg von Melbourne

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