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Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Titel: Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Blick schwenkte von der Karte zu Henri. »Auch für die Diebe.«
    Furneaux sah unwillkürlich zu seinem Safe. Er bewahrte dort Tag für Tag dreißig Riesen auf, aber heute Vormittag hatte er noch mal neunzig dazugelegt, alles in Hundertern, von verschiedenen Konten zusammengeklaubt, kaum dass die Banken geöffnet hatten. Ihm leuchtete nicht ein, weshalb er diese Summe hatte zusammenkratzen müssen. »Ich begreife nicht, weshalb wir diese Leute bezahlen sollen. Können wir sie nicht in einen Hinterhalt locken?«
    »Ja, genau«, sagte Joe.
    Le Page maß die beiden mit einem kalten Blick. »Und wenn sie die Papiere nicht dabeihaben? Oder nur einige? Als Beweis? Oder Fotokopien? Und wenn sie selbst nicht auftauchen, weil sie einen Mittelsmann schicken? Und wenn sie zu viele sind und zudem bewaffnet? Wir lassen es erst einmal auf uns zukommen.«
    »Wir riskieren, die Papiere und mein Geld zu verlieren«, warf Henri ein.
    Le Page goss sich Kaffee ein, nur sich, und sagte: »Vergiss das Geld. Wenn nötig, steh ich dafür gerade — aber dazu wird es nicht kommen.«
    Joe hatte sich den Kopf gekratzt, bis es Schuppen regnete. »Was, wenn Henri und ich ein GPS-Teil zu dem Geld legen? Mit einer anderen Frequenz, damit es dein Signal nicht stört?«
    Das hört sich vernünftig an, befand Le Page. Er könnte den Weg der Papiere überwachen, die Brüder überwachten den ihres kostbaren Geldes. »Wenn du willst ... «
    »Auf diese Weise«, Joe zeigte sich äußerst angetan von seinem Plan, »können wir uns abstimmen, falls sie uns ablinken.«
    »Ob so oder so«, sagte Le Page, »ich werde ihnen folgen und sie ausschalten.«
    Kurz danach fuhr er in die Innenstadt. Unter Vorlage eines falschen Ausweises mietete er einen Subaru Impreza bei einem Autoverleih, der auf Sportwagen und leistungsstarke Autos spezialisiert war. Nachdem er das GPS-Gerät montiert hatte, fuhr er zu seinem Hotel und steckte dem Typ vom Parkservice fünfzig Dollar zu, damit der den Wagen in unmittelbarer Nähe abstellte. In seinem Zimmer beschäftigte sich Le Page intensiv mit dem Straßenverzeichnis aus dem Subaru, bis er die an den Jacaranda Park angrenzenden Haupt- und Nebenstraßen herunterbeten konnte. Er stand auf, dehnte und streckte sich und ging zum Fenster. Le Page empfand dieses Land als eine einzige Beleidigung. Der australische Vorstädter besaß keinen Sinn für Ästhetik; die Mittelschicht war ambitioniert, aber dumm und gewöhnlich. Kein Wunder, dass die Städte derart fade waren. Er schwor sich, nie wieder hierher zurückzukehren. Dafür bestand auch keine Veranlassung, hatte er die Papiere erst einmal wiederbeschafft.
    Le Page ging zu seinem Mietwagen, ließ den Motor an und beschloss, die Überprüfung des Jacaranda Parks zu verschieben. Stattdessen fuhr er zu Danielles winziger Wohnung in Highett und anschließend zum Haus mit der weißen Tür. Er erwartete nicht, auf Danielle zu treffen oder auf diese beiden Männer, Oberin und Wyatt, aber er wusste, es würde den ganzen Tag an ihm nagen, wenn er es unterließe. Danielle war verschwunden, aber vielleicht kehrten die beiden anderen zurück, nachdem sie heute Abend an das Geld gekommen waren.
    Schließlich und endlich fuhr Le Page zum Jacaranda Park. Etwa eine Stunde lang erkundete er die Gegend zu Fuß und im Auto. Die Gegebenheiten — schmale Wege, die schmale Überführung — nötigten beide Parteien, sich dem Ort der Übergabe zu Fuß zu nähern. Der nächste Parkplatz lag fünfzig Meter entfernt von der Überführung, die von allen Seiten den Blicken ausgesetzt war. Es waren diese fünfzig Meter, die Le Page Sorgen bereiteten. Henri wäre beim Überqueren der Überführung ein leichtes Ziel. Allerdings galt das auch für die Diebe — zumindest dann, wenn Le Page sie im Moment der Übergabe umlegen würde, statt sie zu verfolgen und aufzuspüren, in welchem Erdloch auch immer. Er war zufrieden, dass er den Subaru hatte. Schnelligkeit und Wendigkeit würden an diesem Abend die entscheidenden Faktoren sein. Er schloss seine Erkundung ab. Um fünf Uhr am Nachmittag würde er wieder im Park sein und an einer abseits gelegenen Stelle hinter einer Hecke auf der anderen Straßenseite Position beziehen. Wenn sich das Tageslicht verabschiedete und die Dämmerung die Sicht einschränkte, würde er sein Nachtsichtfernglas einsetzen.

    27

    Wyatt verbrachte den Rest des Donnerstags mit fruchtlosen Nachforschungen über Eddie Oberin. Er konnte einschüchternd wirken und überzeugend, verließ sich

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