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Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Titel: Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Haar machte, auf das Wasser, auf das Shampoo und das Abspülen.
    »Kaffee?«, fragte er, als er fertig war.
    Sie tupfte sich das Gesicht mit einem Handtuch, tupfte den feuchten Verband ab, der jetzt blutig verfärbt war. Sie war blass und hatte Schmerzen, also sagte Wyatt: »Ich rufe den Arzt an.«
    »Ja«, murmelte sie und verlor das Bewusstsein.
    Und so verging der lange Morgen. Dieses Mal behielt er sie nicht im Auge, dieses Mal fiel selbst er in einen tiefen Schlaf.

    26

    Im Büro der CIU sagte Lynette Rigbys Vorgesetzter, ein Inspector: »Ich möchte, dass Sie die Sache ad acta legen.«
    Rigby bemühte sich, Ärger, Enttäuschung und Verstimmung unter der Decke zu halten. »Aber, Chef — «
    »Keine Telefonüberwachung«, erklärte er, »für so was fehlt uns das Geld. Keinen Durchsuchungsbeschluss, dafür fehlen uns die Beweise. Und, nein, Sie können keine zusätzlichen Beamten anfordern.«
    »Diese Kerle stecken in irgendwas drin«, murmelte Rigby und rutschte auf der anderen Seite des Schreibtisches auf ihrem Stuhl hin und her. Ihr BH saß nicht richtig. Der Kaffee brannte wie Säure im Magen. Und sie konnte die Familie ihres Chefs nicht ausstehen, diese strahlend lächelnden Gesichter in sich ruhender Persönlichkeiten, die sie aus dem Bilderrahmen auf dem Sideboard hinter dem Schreibtisch ansahen.
    »Das bezweifle ich nicht«, sagte er. »’ne Menge Leute stecken in was drin. Aber ihre Anwälte werden argumentieren, dass sie gestern Morgen lediglich Opfer eines Autodiebstahls wurden. Es gibt keinen Beweis, dass sich in dem Wagen Ware befand oder Profis ihn gestohlen haben.«
    »Die sind nicht sauber.«
    »Ich weiß, dass die nicht sauber sind«, erwiderte der Inspector, »aber wir brauchen Beweise.«
    »Wie soll ich Beweise beibringen, wenn Sie keine Telefonüberwachung oder Hausdurchsuchung veranlassen?«
    »Sergeant ... «
    »Tut mir leid, Sir.«
    So viel zu Chancengerechtigkeit im Job, dachte Rigby. Auf intelligente Frauen reagieren Kollegen mit Nervosität und Neid.
    »Ich habe gestern zu allem nein gesagt«, fuhr der Inspector fort, »und meine Antwort ist heute die gleiche. Bedanken Sie sich bei Ihren linken Freunden in der Regierung. Uns mangelt es an Geld, Zeit, an technischer Ausrüstung und an Personal. Und da wollen Sie, dass ich wegen zwei halbseidenen Juwelieren das komplette Programm in Sachen Überwachung und Durchsuchung abspule? Kümmern Sie sich um die Fälle, mit denen Sie Ergebnisse liefern.«
    »Ja, Sir.«
    Rigby ging zur Damentoilette, zerrte ihren BH durch den Ärmel und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Zurück in ihrem Büro, verschickte sie eine Anfrage an Interpol, forderte alles an, was man dort über den französischen Kurier hatte. Anschließend trug sie sich für ein Zivilfahrzeug ein, einen Falcon, und fuhr zur High Street. Nicht lange und sie konnte Henri Furneaux quasi auf seiner Runde zu drei Banken begleiten, eine in der High Street, die beiden anderen in Malvern und Toorak. Es war jetzt zehn Uhr am Vormittag.
    Nachdem sie Furneaux bis zu seinem Geschäft gefolgt war, fuhr sie zurück zu den Banken, zückte stets ihre Dienstmarke und erzählte etwas von Haftbefehlen. Bei zwei Banken hatte der Juwelier große Beträge abgehoben und bei der dritten um Zugang zu seinem Bankschließfach gebeten. Rigby stellte sich die Frage, wie — oder ob — das mit seinem ausgebrannten Audi zusammenhänge. Hatte er gestern Waren in größerem Umfange verloren? Drogen? Waffen? Juwelen? Musste er vielleicht einen neuen Vorrat anlegen? Oder machte er krumme Geschäfte mit hartgesottenen Typen, die ihr Geld wiedersehen wollten?
    Zum Teufel mit ihrem Chef. Dranbleiben und Erkenntnisse sammeln.

    ***

    Unterdessen hatte Khandi das Handschuhfach, die Rücksitze, den Boden und den Kofferraum des Commodore durchstöbert. Als sie in die Küche marschiert kam, sagte sie: »Nirgendwo ’ne beschissene Straßenkarte.«
    Eddie kniff die Augen zusammen und sah sie durch den Rauch hindurch an, der von seiner Zigarette aufstieg. »Dann klauen wir eine.«
    Doch die Frau im Zeitschriftenladen von Yarra Junction war sofort auf der Hut, als sie den Laden betraten, die Hände in die Hüften gestützt, ließ sie die beiden nicht aus den Augen. »Schlampe«, sagte Khandi, als sie wieder draußen waren. »Und jetzt?«
    »Internet«, sagte Eddie.
    Aber in der Bibliothek waren alle Computer besetzt. »Großartig!«, sagte Khandi.
    Eddie konnte es nicht ausstehen, wenn sie sich so verhielt. Er baute sich vor der

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