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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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sehr geholfen.“
    Sie blickte kurz hinter sich, bevor sie sagte: „Ich muss oft lange arbeiten. Ich kann nicht immer für ihn da sein.“
    Ich wusste nicht, ob sie sich bei mir entschuldigen oder mich warnen wollte. „Er kann immer gerne zu mir kommen, Mrs. Ossley. Ich freue mich über seine Hilfe.“
    Sie betrachtete mich wieder von Kopf bis Fuß. „Das kann ich mir vorstellen.“
    Ich wartete, ob sie noch mehr sagen würde, dann wünschte ich ihr erneut viel Spaß im Museum und ging hinein. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich einen Moment dagegen. Bisher hatten wir uns nur ab und zu zugewinkt, obwohl wir bereits seit fünf Jahren Nachbarinnen waren. Wahrscheinlich hätte es einen besseren Gesprächsanfang geben können. Andererseits hätte es auch schlimmer kommen können. Ich hatte keine Lust, allzu viel darüber nachzugrübeln. Mein Bett rief, und ich schlief lieber noch ein paar Stunden, bevor ich mit dem Rest des Tages weitermachte.
    Am Montag hatte ich keine Chance, Marcy zu entgehen. Sie sah mich nur kurz an, dann kreischte sie auf, als hätte sie jemand gepikt.
    „Ooooh Mädchen! Du hast es getan?“
    Ich heftete den Blick auf mein Spiegelbild und fuhr fort, die Lippen nachzuziehen. „Was getan?“
    Marcy frischte gerade ebenfalls ihr Make-up auf, sie hatte einen perfekt ausgestatteten Schminkkasten dabei. Darin befanden sich sämtliche Lidschattenfarben dieser Welt und ein paar, die von einem anderen Planeten stammen mussten, außerdem passende Lippen- und Kajalstifte, Rouge, Foundation und Puder.
    „Du hast dir einen Mann gesucht.“
    Bei ihren Worten zuckte ich zusammen und verschmierte den Lippenstift. „Wie bitte?“
    Sie hob ihre perfekt gezupfte Augenbraue. „Einen Mann, Süße. Streite es nicht ab. Du hast den FVG an dir.“
    Ich schüttelte lachend den Kopf. „Den was?“
    „Den Frisch-gevögelt-Glanz, Süß?“, erläuterte sie mit gesenkter Stimme. „Spuck's aus.“
    „Ich habe nichts auszuspucken.“ Ich puderte mir die Nase und packte dann Lippenstift und Puderdose in meine Tasche.
    „Komm schon. Ich habe dir auch von Wayne erzählt.“
    Sie hatte recht. Eine Frauenfreundschaft beruhte auf Gegenseitigkeit. Und ehrlich gesagt wollte ich auch mit jemandem über Dan sprechen. Marcy war, so traurig es war, meine einzige Freundin.
    „Sein Name ist Dan Stewart. Er ist Anwalt. Ich habe ihn im Blue Swan getroffen.“
    „Ich wusste es!“ Es schien ihr nichts auszumachen, dass ich sie angelogen hatte.
    Marcy besaß mehr Pinsel als Picasso, die sie in einem zusammengerollten Lederetui aufbewahrte. Mit einem tupfte sie ihren Lippenstift auf. Ich sah ihr fasziniert dabei zu, wie sie ihre Lippen ausmalte wie ein Malen-nach-Zahlen-Bild.
    „Also, er hat einen guten Job. Na und … hat er auch einen großen Schwanz?“
    Ich hüstelte. Warum, weiß ich auch nicht. Ich hatte schon Schlimmeres gehört. Und gesagt.
    „Er ist ausreichend.“
    „O?“, hauchte sie mitfühlend und presste die Lippen auf ein Taschentuch. „So klein?“
    „Nein! Du liebe Zeit, Marcy?“
    „Ausreichend? Na hör mal, Elle.“ Sie blickte mich an. „Beschnitten? Oder nicht? Lang? Kurz? Dick? Dünn? Was?“
    „Himmel, Marcy. Wer schaut sich das so genau an?“ Ich beugte mich hinunter, um die Hände zu waschen.
    „Wer nicht, möchte ich wissen?“ Sie packte ihren Schminkkasten zusammen.
    „Er hat einen sehr hübschen Peni?“, erklärte ich ihr.?“Ästhetisch ansprechend und absolut funktionsfähig.“
    Sie verdrehte die Augen. „Verschone mich, ja? Du tust gerade so, als ob gar nichts dabei wäre.“
    Ich lief aus der Toilette zu meinem Büro. Sie folgte mir bis an meinen Schreibtisch und machte es sich bequem.
    „Setz dich doc?“, bot ich ihr grinsend an. „Kann ich dir etwas zu trinken bringen?“
    „Eines von deinen Diätgetränke?“, sagte sie. „Ich weiß, dass du sie in dem kleinen Kühlschrank versteckst.“
    Ich reichte ihr eine Dose und setzte mich hinter den Schreibtisch. „Hast du nichts zu tun?“
    „Doch.“ Sie öffnete die Dose und trank einen Schluck. Es schien ihr egal zu sein, dass sie damit den Lippenstift ruinierte, den sie eben so sorgfältig aufgetragen hatte.
    „Solltest du dann nicht mal loslegen? Statt mich über mein Sexleben auszuquetschen?“
    „Wieso ausquetschen?“, rief sie. „Ich frage doch nur.“
    Ich musste lachen. „Marcy, wir haben miteinander geschlafen. Keine große Sache.“
    Sie runzelte die Stirn. „Süße, das ist echt traurig. Es sollte eine

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