Dirty
verschränkte die Arme vor der Brust. „Und?“
Ich seufzte. „Für so was habe ich keine Zeit.“
Er sah mich ungläubig an. „Du meinst, du willst dafür keine Zeit haben.“
„Haarspalterei.“
Er sah, dass ich nach meiner Handtasche suchte, machte aber keine Anstalten, mir zu helfen. „Du hast gesagt, dass du dich manchmal verabredest.“
Ich warf ihm ein Lächeln zu. „Manchmal. Aber nie für längere Zeit.“
„Ah.“ Er wirkte verwirrt. „Weil es dann kompliziert werden würde.“
Ich bemerkte, dass er mich aufzog. „Das auch.“
„Wie lange ist es her, dass du das letzte Mal eine Verabredung hattest?“
„Von unserem Treffen abgesehen?“
Er hob einen Finger. „Das war ein Treffen. Keine Verabredung.“
„Genau.“ Ich musste nicht lange nachdenken. „Vier Jahre, acht Monate, drei Tage.“
In der darauf eintretenden Stille, fand ich meine Handtasche, wühlte darin nach Schlüssel und Geldbörse. Als ich hochschaute, starrte Dan mich an.
„Und wie lange, seit du das letzte Mal Sex hattest?“
„Drei Jahre. In etwa.“
„Von heute an gerechnet oder von unserem Treffen auf der Toilette?“
„Von unserer Begegnung auf der Tanzfläche.“ Ich zog den Reißverschluss meiner Tasche zu und hängte sie um. „Denn … das war auch Sex.“
Sein Gesichtsausdruck verriet mir nicht, ob er schockiert war, wütend oder erstaunt. Schließlich fuhr er sich mit einer Hand über den Mund.
„Gute Nacht, Dan.“
Schon hatte ich die Hand auf der Türklinke, als er sagte: „Du möchtest mich wiedersehen. Das weiß ich einfach.“
Ich drehte mich um.?“Öfter als einmal, meinst du?“
„Du hast mich bereits öfter als einmal gesehe?“, stellte er fest.
„Dann sollte ich Nein sagen.“
Ich wollte nicht Nein sagen. Nicht nur der Sex war fantastisch gewesen, ich hatte auch seine Gesellschaft genossen. Was gefährlich war. „Ich verabrede mich nicht.“
„Dann lass uns einen weiteren Termin vereinbaren.“
„Warum?“, fragte ich geradeheraus. „Du hast gesehen, wie ich kam, während du in mir warst. Was willst du noch?“
Ich glaube, mit diesen Worten schockierte ich ihn dann doch. Jedenfalls war es meine Absicht gewesen. Ich wollte ihn verjagen.
Dan richtete sich auf, warf kurz einen Blick zum Schlafzimmer, dann spazierte er auf mich zu. Er war nicht so groß, dass ich meinen Hals hätte recken müssen. Sein Gesicht war hart geworden, und plötzlich hatte ich Angst, es zu weit getrieben zu haben.
„Du lächelst.“
Er tat es nicht. „Spielst du gerne Spielchen, Elle? Geht es darum?“
Manche Männer benutzten ihre Größe oder ihre Fäuste, um Frauen einzuschüchtern. Dan sah sauer aus, aber er fasste mich nicht an. Ich wich nicht zurück. Er legte eine Hand auf den Türrahmen neben meinem Kopf. „Hab ich es dir nicht gut genug besorgt?“
„Darum geht es nicht. Du warst sehr gut.“
Das Kompliment schien ihn nicht zu erfreuen. „Nicht gut genug für eine weitere Runde?“
„Du hast mich nicht gefragt, ob ich dich wieder vögeln möcht?“, sagte ich. „Du fragtest, ob ich dich wiedersehen möchte.“
„Das Erstere geht schlecht ohne Letzteres, Elle.“
Er war flink und klug, ohne arrogant zu sein. Das gefiel mir. Er gefiel mir.
„Wenn du vögeln möchtest …“, begann ich.
„Ist es das, was du willst?“ Seine Stimme wurde tiefer. „Einfach nur einen schnellen Fick?“
„Nein“, sagte ich. „Manchmal mag ich es langsam.“
Er legte eine Hand auf meine Hüfte und zog mich an sich. „Das kann ich dir geben.“
Schon wieder war er hart, ich spürte ihn an meinem Bauch. Ich schlang einen Arm um seinen Hals und presste mich fester an ihn. „Tatsächlich?“
Während er feierlich nickte, legte er die Hände auf meinen Hintern und rieb sich an mir. „Wie ich bereits sagte: Was immer du willst.“
„Es wird nicht funktionieren, weißt du. Menschen fangen an, sich zu binden.“
Er lächelte. „Ich nicht.“
Auch ich musste nun lächeln, seine nackte Haut war warm unter meinen Händen. „Das glaubt jeder am Anfang. Und doch passiert es immer.“
„Und deswegen verabredest du dich nicht.“
„Ganz genau.“
Sanft wiegte er mich an seinem Körper. „Weil Männer sich an dich binden.“
„Ist schon passiert, ja.“
„Und dir passiert es nicht?“
Ich streichelte seine Brust. „Es ist mir einmal passiert.“
Dan drückte seine Lippen auf meinen Hals. „Aber davon abgesehen hast du die Herzen zahlreicher Narren gebrochen, die sich in dich
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