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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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hochhackige Schuhe und ein Tank-Top tragen würde.
    „Hallo Elle.“ Wayne küsste mich auf die Wange. „Schön, dich zu sehen.“
    „Hallo.“ Ich nickte ihm zu.
    Dan nahm meine Hand, und ich zog sie nicht weg, obwohl mich diese besitzergreifende Geste ein wenig nervös machte.
    „Sollen wir erst etwas essen?“
    Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass Dan mich gefragt hatte. Marcy und Wayne sahen mich erwartungsvoll an. Als ob ich zu entscheiden hätte, was wir zuerst taten. Als ob ich das Sagen hätte.
    „Warum nicht?“
    „Sehr gut, ich bin am Verhungern.“ Dan drückte meine Hand.
    Dieser Mann hatte Schlagsahne von meinen Brustwarzen geleckt, und ich brauchte keinen Seelenklempner, um zu wissen, dass Händchenhalten in der Öffentlichkeit für mich kein Problem hätte sein dürfen. Marcy und Wayne taten es auch, so wie Dutzende von anderen verliebten Pärchen, die an uns vorbeiliefen.
    Aber das waren eben Pärchen, Liebende. Im Gegensatz zu Dan und mir. Bei ihnen war es eine Gewohnheit, ein Ritual, eine Art, die Zeit miteinander zu verbringen. Wir waren kein Paar, oh nein. Nicht wie Marcy und Wayne, nicht wie der Junge mit den Dreadlocks und das Mädchen mit dem Ramones-T-Shirt. Wir waren kein Paar. Oder?
    „Elle?“ Dan krauste die Stirn. „Alles in Ordnung?“
    „Kla?“, sagte ich, obwohl es nicht stimmte.
    Es gab genug Leute, die ich zählen konnte, also tat ich es und teilte das Ergebnis durch zwei. Paare. Zu zweit. Wie auf der verdammten Arche Noah …
    „Elle? Du siehst blass aus. Möchtest du dich setzen?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, mir geht's gut. Ich brauche nur etwas zu trinken. Lasst uns was zu trinken besorgen, ja?“
    Ich war für das ununterbrochene Geschnatter von Marcy dankbar, denn es ließ wenig Raum für meine eigenen Kommentare. Dankbar war ich auch für die Erdbeerlimonade, die Dan mir kaufte. Ich nippte daran, während er mir das Haar hinter die Ohren strich, die Augen besorgt zusammengekniffen. Zumindest hatte er meine Hand loslassen müssen, um die Limonade zu bezahlen, und ich umklammerte den Becher mit beiden Händen, damit es so blieb.
    Albern. Dumm. Ich wusste es. Er wusste es. Mir war klar, wie unangemessen meine Reaktion war, aber das Herz hat seine eigenen Gründe, die der Verstand nicht erfassen kann. So etwas in der Art hatte Blaise Pascal einmal gesagt, und ich fand diesen Satz schon immer wahr.
    Ich hatte ihn um diese Verabredung gebeten. Ich wollte mit ihm zusammen hier sein. Händchen halten. Wie ein Par. Meine Panik war völlig unbegründet, und doch konnte ich nichts dagegen tun.
    „Oh, schaut mal.“ Marcy hob die Hand. „Lasst uns doch die Windspiele ansehen.“
    Sie und Wayne liefen auf einen Stand zu, Dan blieb neben mir stehen, ohne mich zu berühren. Marcy kaufte eines der aus Küchenutensilien zusammengebauten Windspiele, worüber Wayne sich lustig machte. Sie bat mich um meine Meinung, und ich sagte, mir würde es gefallen. Dan stellte sich auf Waynes Seite. Alle lachten, und nach einem kurzen Augenblick fiel ich in ihr Gelächter ein.
    Ich sah die Frage in Dans Augen, aber da er sie nicht aussprach, überging ich sie. Wir aßen. Wir schauten uns die Stände an und kauften Lose. Ich war so still wie immer, was Marcy mit kleinen Schreien und Geplapper ausglich. Dan und Wayne schienen sich gut zu verstehen, sie diskutierten über Sport und andere Männerthemen, während Marcy mich zu einem Stand mit wirklich abscheulichen Keramikclowns zerrte.
    „Meine Güte, Elle, was würdest du mit so einem hässlichen Ding wohl anstellen?“, fragte Marcy.
    „Ich würde es meiner Mutter schenken.“
    „Sammelt sie Clowns?“
    „Nein.“ Ich warf ihr das erste ehrliche Lächeln des Abends zu. „Sie fände ihn schrecklich.“
    „Himmel, Mädchen, ich hoffe, dass ich dich nie auf dem falschen Fuß erwische.“
    „Ach Marcy, hast du noch nicht gemerkt, dass ich zwei falsche Füße habe?“ Das sollte eigentlich ein Witz sein, aber während ich sprach, sah ich Dan an, und meine Worte klangen hohl.
    Sie warf mir einen merkwürdigen Blick zu. „Was ist los, liebe Freundin?“
    „Nichts, wirklich.“
    „Er scheint nett zu sei?“, begann sie.
    „Ist er.“
    „Also, was dann?“
    „Nichtst“, behauptete ich erneut.
    Mein Lächeln überzeugte sie offenbar, denn sie hakte sich kichernd bei mir unter. „Diese Jungs. Sieh sie dir nur an.“
    Dan lachte gerade, dann blickte er mich an. Sein Lächeln wurde strahlender. Er winkte mir zu, ich winkte

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