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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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„Und wie viele waren darin?“
    „Sechsundfünfzig.“
    „Elle, dreh dich um.“
    Ich wollte mit ihm streiten. Ich wollte ihn so in Rage bringen, dass er von allein abhaute.
    „Habe ich etwas falsch gemacht?“
    Sein einziger Fehler war, dass ich ihn mochte. Aber wie sollte ich ihm das sagen? „Nein.“
    „Was dann?“ Er fuhr sich durchs Haar. „Du benimmst dich, als würde ich dir schrecklich auf die Nerven gehen.“
    „Tust du nicht.“
    „Was ist dann los?“
    „Überhaupt nichts ist los!“ Ich sah ihn düster an. Das Telefon klingelte, beim vierten Klingeln riss ich den Hörer ans Ohr. „Hallo?“
    „Hallo Liebling.“
    „Hallo.“ Ich drehte Dan den Rücken zu.
    „Störe ich?“, fragte Chad.
    „Ja. Kann ich dich zurückrufen?“
    „Klar, Schätzelchen. Alles in Ordnung?“
    „Ich melde mich später.“ Es hatte keinen Sinn, ihn anzulügen. Chad wusste immer genau, wann ich verärgert war.
    „Natürlich, natürlich. Bis später.“
    Ich legte auf. Dan stemmte eine Hand in die Hüfte, betrachtete das Telefon, dann mich. Ich konnte nicht anders und grinste sarkastisch. „Ja bitte?“
    Er schüttelte den Kopf. „Willst du, dass ich gehe?“
    Das wollte ich nicht, nickte aber trotzdem. „Ich glaube, das wäre am besten, ja.“
    Er warf die Arme in die Luft. „Scheiß drauf. Gut, okay, ich gehe.“
    Weit kam er nicht. Bis zum Kiosk an der Ecke und zurück. Es dauerte nicht länger als zehn Minuten, schon hämmerte er gegen meine Tür. Beinahe hätte ich nicht aufgemacht, doch dann befürchtete ich, dass er vor meinen Nachbarn eine Szene hinlegen würde, und riss die Tür auf.
    Er hielt mir einen Strauß rote Rosen hin. „Tut mir leid.“
    Ich weiß nicht, ob mein Gesicht auch nur einen Teil des Entsetzens widerspiegelte, das mich durchfuhr. Ich trat einen Schritt zurück. Bei der Beerdigung meines Bruders hatte es Rosen gegeben. Überall. Um seinen Sarg herum. Auf seinem Grab.
    Ich hasste Rosen.
    „Elle?“
    Ich hielt mir die Nase zu, um sie nicht riechen zu müssen. „Nimm sie weg.“
    Er zögerte, dann warf er sie in den Mülleimer neben der Eingangstür und kam auf mich zu. Ich hob abwehrend eine Hand.
    „Was für eine Frau mag keine Rosen?“ Er wirkte so verblüfft, dass ich vielleicht hätte lachen müssen, wäre ich nicht so verzweifelt gewesen.
    „Ich bin allergisch gegen Rose?“, log ich. „Ich habe doch gesagt, du sollst gehen?“
    „Werde ich nicht. Nicht bevor du mir sagst, was verdammt noch mal los ist.“
    Ich wollte mich an ihm vorbeidrücken, doch er hielt mich am Ellbogen fest. „Lass mich los.“
    „Gibt es einen anderen?“
    „Warum ist das immer die erste Frage, die einem Mann einfällt?“ Ich riss mich los.
    „Gibt es einen?“
    „Du kannst mich mal, Dan.“ Mein Hals schmerzte. Mein Kopf schmerzte. Ich wollte dieses Gespräch nicht führen, wusste aber auch nicht, wie ich es beenden konnte.
    Er begann sein Hemd aufzuknöpfen. „Wenn es das ist, was du willst …“
    Ich wich zurück. „Sehr witzig. Verschwinde.“
    Mit offenem Hemd stürzte er sich auf mich. Nie hatte ich ihn so gesehen, in seinen Augen tobte ein Sturm, sie waren fast schwarz geworden. Er presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, und auf einmal konnte ich mir nicht vorstellen, dass er jemals gelächelt hatte.
    „Sag nicht, dass du es nicht willst.“
    Genau das wollte ich ihm sagen, aber als ich den Mund öffnete, kam kein Wort heraus. Er öffnete seinen Gürtel. Ich wich noch einen Schritt zurück, mit hämmerndem Herzen. Ich konnte meinen Blick nicht von seinem Gesicht reißen, von der wilden Entschlossenheit darin.
    „Sag es, Elle.“
    Ich atmete ein paarmal tief durch. „Ich habe es dir von Anfang an gesagt, Dan.“
    „Jaja, du willst keine Beziehung.“ Er betrachtete mich von Kopf bis Fuß. „Du lässt dich seit Monaten von mir vögeln, aber eine Beziehung sollen wir nicht miteinander haben. Elle, was spielt es für eine Rolle, wie wir es nennen?“
    „Für mich spielt es eine Rolle!“ Tränen hätten vielleicht die Schmerzen in meinem Hals gelindert, aber ich hatte keine. „Das ist etwas, das ich einfach … Dan, ich kann nicht … ich will einfach nicht …“ Ich holte tief Luft. „Ich will keinen Freund haben.“
    „Warum nicht?“ Er schloss den Gürtel wieder. „Ich bin gut genug dafür, es dir zu besorgen, aber nicht, dein Freund zu sein. Warum? Schämst du dich für mich? Bist du verheiratet? Was?“
    „Ich bin nicht verheiratet.“
    „Was ist es

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