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Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Titel: Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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an und nickte.
    »Es tut mir leid, aber das ist alles deine Schuld. Komm damit klar.«

    Wir grinsten uns an, dann fingen wir beide an zu lachen.

    Mein ganzes Leben lang war ich im östlichen Teil unseres Landes in die Berge gefahren. Mit den Rockies konnte man diese Berge allerdings nicht vergleichen. Ich war überrascht, als ich feststellte, dass Denver genauso flach war wie Newport Beach oder New Orleans. Der Unterschied war natürlich, dass Denver von gigantischen Bergen umgeben war, die atemberaubend schön anzusehen waren, wenn das Wetter gut war.
    Unser Hotel war ziemlich neu und wirklich schön. Wir bekamen ein Raucherzimmer in der obersten Etage. Das Hotel war zehn Stockwerke hoch und von unserem Zimmer aus hatte man eine großartige Aussicht. Wir konnten es kaum erwarten, in den Schnee zu kommen.
    Wir hatten uns darauf vorbereitet, dass sich das Wetter in Denver schlagartig ändern konnte, also hatten wir sowohl Kleidung für kalte als auch für mildere Temperaturen mitgebracht. Die einzige klimatische Bedingung, die konstant zu sein schien, war die Luftfeuchtigkeit - oder genauer gesagt, deren Abwesenheit.
    »Hast du jemals so großen Durst gehabt?«, fragte ich Rick.
    Wir waren nach Breckenridge gefahren und machten gerade eine Pause beim Skifahren, als ich meine dritte Flasche Wasser an diesem Morgen öffnete.
    »Nein, das ist schon meine vierte Flasche«, sagte er.
    »Wo kommen Sie her?«, fragte uns einer der anderen Skifahrer, die ebenfalls eine Pause einlegten.
    Er war jung, etwa in unserem Alter. Und er sah ziemlich gut aus. Wir erklärten ihm, dass wir in Newport Beach, Florida, wohnten.
    »Wie ist die Luftfeuchtigkeit dort?«, wollte er wissen.
    »Selten unter neunzig Prozent«, antwortete Rick.
    »Hier liegt sie nur selten über zwanzig Prozent«, sagte der Kerl. »Deswegen haben Sie so großen Durst. Ihre Körper sind die fehlende Luftfeuchtigkeit nicht gewohnt. Es wird besser, je länger Sie hier sind.«
    »Danke, daran hatte ich nicht gedacht.«
    »Ihnen ist bestimmt auch schon aufgefallen, dass Sie von Zeit zu Zeit ziemlich tief Luft holen müssen. In dieser Höhe ist die Luft dünner und hat weniger Sauerstoff. Auch das sind Sie nicht gewohnt. Manche Leute bekommen davon sogar Nasenbluten.«
    »Das mit dem tief Luft holen ist mir gestern Abend in Denver bereits aufgefallen«, sagte ich. »Und heute ist es noch schlimmer.«
    Ein anderer Kerl, der ebenfalls in unserem Alter und recht attraktiv war, kam zu uns.
    »Hi«, sagte er. »Hast du ein paar neue Freunde gefunden?«
    »Nun, wir haben uns noch nicht vorstellt«, sagte der andere.
    »Ich bin Kevin Miller«, sagte ich.
    »Ich bin Rick Harper«, sagte Rick zur gleichen Zeit.
    »Mein Name ist Tim Simmons und das hier ist mein Partner, Dave Curry.«
    »Partner?«, fragte ich.
    »Ja, wir sind ein Paar. Sie auch, oder?«
    »Ja, das sind wir«, sagte ich. »Aber wie kommen Sie darauf?«
    »Oh, die Gegend hier ist bei Schwulen und Lesben ziemlich beliebt. Sie sind zusammen hier, also habe ich es einfach angenommen.«
    »Das war uns nicht bewusst«, gab ich zu.
    »Nun, natürlich nicht ausschließlich. Es sind natürlich auch Hetero-Familien hier, aber ich schätze, etwa die Hälfte der Leute hier sind schwul.«
    »Haben Sie schon zu Mittag gegessen?«, fragte Dave. »Ich bin am Verhungern und mir ist kalt.«
    »Wo kann man hier gut essen?«, fragte Rick. »Ich könnte auch etwas vertragen.«
    »Dort oben, wo man die Ausrüstung mieten kann. Es ist nichts Besonderes, aber das Essen ist gut.«
    »Lasst uns gehen«, sagte Tim.
    Wir waren am Ende einer Piste, also mussten wir mit dem Lift wieder nach oben fahren. Beim Mittagessen lernten wir unsere neuen Freunde dann ein bisschen besser kennen. Sie waren ebenfalls siebenundzwanzig und wir erfuhren, dass sie seit zwei Jahren ein Paar waren. Dave hatte geheiratet, als er zweiundzwanzig war, aber die Ehe wurde nach sechs Monaten wieder geschieden. Es gab keine Kinder. Tim hatte mit sechzehn einen Jungen kennengelernt, mit dem er neun Jahre lang zusammen war. Dann beschloss dieser, dass er Tim nicht wirklich liebte und verließ ihn einfach. Dave und Tim wohnten in einem Vorort von Chicago, wo sie beide für eine Versicherungsgesellschaft arbeiteten.
    Wir erzählten ihnen auch ein bisschen über uns, aber die Kinder kamen irgendwie nicht wirklich zur Sprache. Das war alles ein bisschen zu kompliziert und es waren zu viele Namen und Beziehungen involviert, um es während eines Mittagessen zu

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