Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
du?«
»Ich habe gerade mit Seans Mutter telefoniert. Sie und ihr Mann verstehen überhaupt nichts. Rein gar nichts kapieren sie.«
»Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass er weg ist. Und ich bin froh, dass du und Kevin gesagt habt, dass er nicht zurückkommen kann. Versteh mich nicht falsch, er tut mir leid und ich glaube, er braucht dringend Hilfe. Aber er passt nicht in diese Familie, Rick.«
»Haben du und Kevin eigentlich schon bemerkt, was für ein toller Junge dieser Todd ist?«, fragte Alex.
»Nein, nicht wirklich«, gab ich zu.
»Ich denke, er wird es als verdammter Freshman ins Baseball-Team schaffen, Rick. Ich habe ihm beim Probetraining zugesehen und er ist irre gut. Besser als die meisten Seniors , das kann ich dir sagen.«
»So gut?«
»Du weißt, dass er Pitcher ist?«
»Nein, das wusste ich nicht, Alex.«
Das war die Art von Unterhaltung, die ich mit meinen Söhnen führen wollte. Ich wollte nie wieder so eine Unterhaltung führen müssen wie mit Seans Eltern.
»Warum warst du in der High School eigentlich in keinem der Teams?«, wollte ich von Alex wissen.
»Weil ich nie besonders gut war«, sagte Alex. »Ich bin nicht besonders sportlich.«
»Bullshit«, meldete Justin sich zu Wort. »Du und nicht sportlich? Was ist mit Pool? Darts? Tischtennis? Wasserski? Schwimmen? Tauchen? Jagen? Pool-Volleyball? Wie viele muss ich dir noch nennen?«
Er schrie fast schon, als wäre er unglaublich genervt.
»Du hast Surfen und Skateboarden vergessen«, sagte Alex. »Aber auch das sind keine richtigen Sportarten.«
»Meine Güte! Was sind denn deiner Meinung nach richtige Sportarten?«
Ich mochte es, wenn die beiden sich wegen eines Themas so angingen. Selbst wenn es so völlig irrelevant war. Vielleicht war es gerade deswegen so lustig, ihnen zuzusehen.
»Ich weiß nicht«, sagte Alex. »Football, Basketball und natürlich Baseball. Und Laufen, schätze ich.«
»Du denkst, es gibt auf der Welt nur vier verdammte Sportarten? Großer Gott!«
»Okay, Fußball vielleicht auch noch, aber das habe ich lange nicht mehr gespielt. Ich glaube aber, dass ich ganz gut darin war. Warum streiten wir uns überhaupt darüber?«
»Weil ihr nichts Wichtigeres habt, über das ihr euch streiten könnt«, sagte ich. »Und das finde ich verdammt gut. Jus, hier hast du deine Zigarette zurück. Ich wollte sie nicht wirklich.«
»Das dachte ich mir.«
»Ich sollte mich wieder an die Arbeit machen. Danke, Jungs. Jetzt geht es mir viel besser. Mal sehen, ob ich mich konzentrieren kann.«
Ich saß noch keine zehn Minuten wieder am Schreibtisch, als erneut das Telefon klingelte. Es war erneut Mrs. Kelly und ich beschloss, dass ich es irgendwie schaffen musste, eine vernünftige Unterhaltung mit dieser Frau zu führen. Ihr Sohn steckte in großen Schwierigkeiten und ich fand, sie hatte ein Recht darauf, darüber Bescheid zu wissen. Ganz egal, wie arrogant sie war. Ich holte tief Luft, dann nahm ich das Gespräch entgegen.
»Hallo, hier ist Rick Harper.«
»Rick, hier ist Barbara Kelly noch einmal. Ich möchte mich für vorhin entschuldigen. Ich mache mir wirklich Sorgen um Sean, auch wenn ich das bisher nicht so gezeigt habe. Bitte reden Sie mit mir.«
»Entschuldigung angenommen«, sagte ich.
»Vielen Dank. Erzählen Sie mir bitte von Sean.«
»Darf ich Sie Barbara nennen?«
»Ja, natürlich. Haben Sie eine Idee, wo er sein könnte?«
»Nein, ich befürchte, wir haben nicht die leiseste Ahnung. Folgendes ist passiert: Am Montag wurde Sean in der Schule verhaftet, weil er während der Mittagspause mit drei anderen Schülern Oralsex auf der Schultoilette hatte. Sie haben alles auf Video, also stellt sich die Frage nicht, ob er es wirklich getan hat oder nicht.«
»Verstehe«, sagte sie. »Ist das denn legal? Ich meine, andere Leute auf der Toilette aufzunehmen?«
»Wahrscheinlich nicht, aber sie haben es getan. Und Sean ist erwischt worden. Wie dem auch sei, er wurde am Montagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Kevin, ich und einer unsere Söhne, Alex, waren dabei. Sean hat auf Anraten unseres Anwalts Nolo contendere plädiert. Das bedeutet, dass er im Grunde die Aussage verweigert, die Strafe des Richters allerdings akzeptiert. Er hatte das Glück, dass sie ihn nur für den Jungen angeklagt haben, mit dem er zusammen erwischt wurde. Für die anderen beiden wurde er nicht belangt. Wie auch immer, der Richter hat ihn zu einer Woche Jugendarrest verurteilt. Die Strafe sollte er gestern Nachmittag um 17 Uhr
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