Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
benutzt und um sich die Langeweile zu vertreiben. Am Ende hatte Scott allerdings genug davon.«
»Mich würde interessieren, wie Sean aussieht. Haben Sie ein Foto von ihm?«
Rick und ich mussten grinsen und er entschuldigte sich kurz.
»Wir haben eine Familienwebsite, die voller Bilder mit den Jungs ist«, erklärte ich Patricia. »Einer der Jungs ist ein ziemlich guter Fotograf. Das hier ist sein Buch.«
Ich zeigte ihr ein Exemplar von Alex‘ Fotobuch, das im Wohnzimmer auf dem Tisch lag.
»Er hat ein Buch veröffentlicht?«, fragte sie ungläubig. »Meine Güte!«
»Sean kommt darin allerdings nicht vor. Es wurde veröffentlicht, bevor er zu uns kam. Aber das ist die Art Jungs, mit denen wir hier zu tun haben. Alex, der Junge, der das Buch veröffentlicht hat, war in seinem Senior -Jahr der Präsident der Schulgemeinschaft an der Harbor High School . Sein Partner, David, ist in diesem Jahr der Jahrgangsbeste. David und ein anderer unserer Jungs, Brian, haben gerade erst vor kurzen die Zusage für ein komplettes Stipendium an der Tulane University in New Orleans bekommen. Außerdem sind Alex, David und Brian Eagle Scouts.«
Ja, ich gebe es zu: Es machte Spaß, mit dem, was die Jungs in ihrem Leben bisher erreicht hatten, anzugeben. Patricia schien beeindruckt zu sein. Es dauerte nicht lange, bis Rick mit ein paar Ausdrucken von der Familienwebsite zurückkam.
»So sieht er aus«, sagte er und gab Patricia die Fotos.
»Meine Güte!«, stieß sie aus. »Er ist hinreißend.«
»Von außen vielleicht«, sagte Rick.
»Ja, natürlich. Darf ich die behalten?«
»Natürlich.«
»Kevin und Rick, es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. Die Umstände dafür tun mir allerdings leid. Ich halte Sie auf dem Laufenden und melde mich, sobald ich irgendetwas Neues erfahre. Wie ich bereits sagte, würde ich mir aber keine allzu großen Hoffnungen machen, was Sean angeht.«
»Danke, Patricia«, sagte ich. »Hier ist meine Karte. Alle Telefonnummern, unter denen Sie mich erreichen können, stehen darauf.«
Ich gab ihr meine Visitenkarte und Rick gab ihr ebenfalls eine von seinen. Sie warf einen Blick auf die Karten, dann sah sie uns an.
» Goodwin Enterprises ? Mary Ann Pennington ist meine Tante. Jetzt weiß ich auch, wer Sie sind. Von den Kindern habe ich allerdings nicht gewusst.«
»Derjenige, der Buch veröffentlicht hat, heißt Alex Goodwin. Er ist einer der Goodwins.«
»Wow!«
Patricia stand auf und wir brachten sie zur Tür. Nachdem wir uns von ihr verabschiedet hatten, gingen wir ins Wohnzimmer zurück.
»Nette Lady, oder?«, fragte ich Rick. »Ich kann es kaum erwarten, Mary Ann davon zu erzählen.«
»Eine sehr nette Lady«, stimmte er mir zu. »Ich frage mich, ob sie einen Bruder hat.«
Das brachte mich zum Lachen. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass das der einfachere Teil auf unserer Liste war, die wir abzuarbeiten hatten. Der Gedanke, Seans Eltern anzurufen, gefiel mir allerdings gar nicht.
Kapitel 6: Kevin
Wir setzten uns wieder auf die Couch und ich holte tief Luft. Rick schien genauso wenig Lust auf das zu haben, was wir jetzt tun mussten.
»Lass es uns hinter uns bringen«, schlug er schließlich vor.
»Okay«, stimmte ich zu. »Vermutlich werden wir ohnehin eine Nachricht hinterlassen müssen und hoffen, dass sie irgendwann die Zeit finden, zurückzurufen.«
Ich wählte die Nummer und war überrascht, als nach dem zweiten Klingeln ein Mann das Gespräch entgegennahm.
»Hallo?«, sagte er.
»Hallo«, sagte ich. »Spreche ich mit Dean Kelly?«
»Ja.«
»Hier ist Kevin Miller.«
»Wer?«, fragte er, als hätte er nicht die geringste Ahnung, wer ich war.
»Kevin Miller aus Newport Beach, Florida«, sagte ich. »Ich bin einer von Seans Pflegeeltern.«
»Verstehe«, murmelte der Mann. »Was kann ich für Sie tun?«
»Sir, wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich das Gespräch gerne auf den Lautsprecher legen, damit mein Partner, Rick Harper, ebenfalls daran teilnehmen kann.«
Er antwortete nicht, also machte ich es einfach.
»Hallo, Dean Kelly. Hier ist Rick Harper.«
»Wie geht es Ihnen?«
»Gut, Sir. Und Ihnen?«
»Gut, danke. Gibt es einen Grund für diesen Anruf, Gentlemen? Ich habe ziemlich viel zu tun.«
»Ja, Sir«, sagte Rick. »Es gibt einen Grund. Sean ist letzte Nacht weggelaufen.«
Es war offensichtlich, dass ihm Dean Kellys Art überhaupt nicht gefiel und ich wusste, dass er sich große Mühe geben musste, damit seine Stimme weiterhin freundlich klang.
»Meine
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