Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Titel: Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
Vom Netzwerk:
antreten. Hinzu kommen acht Monate gemeinnützige Arbeit und drei Jahre Bewährung.«
    Ich machte eine kurze Pause, aber Barbara sagte nichts. Also holte ich Luft und sprach weiter.
    »Als wir nach Hause kamen, haben wir mit Sean und den anderen Jungs, die bei uns wohnen, gesprochen. Sean verhielt sich dabei ausgesprochen arrogant. Ich habe ihn in sein Zimmer geschickt, weil ich kurz davor stand, zu explodieren. Ich war unbeschreiblich wütend und ich wollte ihn nicht in meiner Nähe haben. Das war das letzte Mal, dass ich Sean gesehen habe.«
    »Aber wie konnte er weglaufen?«
    »Nun, wir haben ihm den Schlüssel für seinen Wagen abgenommen und ich habe verlangt, dass er uns sein Handy und den Computer gibt. Wir wussten nicht, mit wem Sean in Kontakt stand und wir wollten alles tun, um zu verhindern, dass er wegläuft. Wir haben sogar versucht, den Sicherheitscode für unsere Alarmanlage ändern zu lassen, aber beim Sicherheitsdienst war zu dieser Zeit niemand mehr erreichbar. Aber glauben Sie mir, wir haben alles unternommen, um zu verhindern, dass er sich aus dem Staub macht. Das Problem war allerdings, dass niemand an den Werkstattschlüssel für seinen Wagen gedacht hat. Dieser war in seiner Brieftasche und nicht an seinem Schlüsselbund. Wir denken, dass er damit den Wagen gestartet hat.«
    »Es klingt, als hätten Sie mehr getan, um sein Weglaufen zu verhindern, als mir jemals in den Sinn gekommen wäre. Wenn er möchte, kann Sean ein ziemlich dickköpfiger, junger Mann sein.«
    »Ja, das ist er.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie. »Irgendetwas?«
    »Ich weiß nicht, was wir tun können. Auf Anraten unseres Anwalts haben wir die Cops verständigt. Eine Polizistin ist vorbeigekommen, um mit uns zu reden, aber sie war nicht gerade optimistisch, dass sie Sean finden würden. Sie meinte, es wäre fast unmöglich, einen Jungen zu finden, der so intelligent ist wie Sean und dazu noch einen Wagen und Geld hat. Es sei denn, er will gefunden werden. Sean hat viel mehr Mittel als andere Kinder, die von Zuhause weglaufen.«
    »Er hat Kreditkarten. Ich könnte sie sperren lassen. Das würde seine finanziellen Mittel einschränken.«
    »Ja, das würde es, aber stellen Sie sich die Alternativen vor. Er würde trotzdem Geld brauchen. Was meinen Sie, wie er es sich beschaffen würde?«
    »Was wären seine Alternativen?«
    »Diebstahl und Prostitution fallen mir auf Anhieb ein.«
    »Oh, mein Gott!«, brachte sie heraus, dann schwieg sie einen Moment. »Ich fühle mich so hilflos.«
    »Ich weiß«, sagte ich mitfühlend. »Kevin und mir geht es genauso.«
    »Rick, ich fühle mich wie eine Versagerin. Mein ganzes Leben lang war ich immer nur erfolgreich gewesen - zuerst in der Schule und am College, dann als Professorin. Ich habe über die Jahre mit tausenden Studenten gearbeitet, sehr erfolgreich sogar. Ich habe immer gedacht, dass ich weiß, wie die jungen Leute ticken.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das bei Ihrem Sohn wissen«, sagte ich.
    »Offensichtlich habe ich bei ihm versagt«, sagte sie, dann brach sie in Tränen aus.
    Ich schwieg eine Zeit lang und ließ sie weinen. Was hätte ich auch tun sollen?
    »Ich schäme mich so sehr«, sagte sie unvermittelt.
    »Weil Sie weinen?«, fragte ich.
    »Nein, weil ich als Mutter versagt habe. Rick, Sean war kein geplantes Kind, aber ich schätze, das wissen Sie bereits. Ich habe das immer als Ausrede benutzt, um mich emotional von meinem eigenen Kind zu distanzieren. Mein Mann und ich sind sehr intellektuelle Menschen. Aber Sean war keine Theorie oder ein Konzept, das wir analysieren konnten. Sean hat etwas Besseres verdient als uns.«
    »Barbara, Kevin und ich haben die Entscheidung getroffen, dass Sean nicht zu uns zurückkommen kann, wenn und falls sie ihn jemals finden. Wir würden ihn, Sie und Ihren Mann auf jede erdenkliche Weise unterstützen, aber Sean kann nicht mehr zu uns kommen.«
    »Ich verstehe.«
    »Sein Aufenthalt hier hat unsere Familie ziemlich auf Trab gehalten. Wir hatten schon viele Jungs hier und jede einzelne Geschichte, die ich Ihnen über sie erzählen könnte, hatte ein Happy End.«
    »Wir sind Ihnen für alles dankbar, was Sie und Kevin für Sean getan haben. Ich hoffe, es war keine allzu große Belastung.«
    »Es war eine sehr große Belastung«, sagte ich. »Sowohl emotional als auch finanziell, zumindest zu einem gewissen Grad.«
    »Finanziell? Ich dachte...«
    »Nein, Barbara. Sean hat mich jeden Monat gefragt, ob wir Geld von Ihnen und

Weitere Kostenlose Bücher