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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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hatte sich Sten angewöhnt, mit leichtem Gepäck zu reisen. Das einzige Sonderzubehör in seinem Seesack waren die Fiches, die er während der letzten Jahre gesammelt hatte und die jetzt auf Mikro-Mikrofiche komprimiert waren, sowie sein Miniholoprozessor, mit dem er in seiner Freizeit dreidimensionale, bewegliche Modelle von Industrieanlagen bastelte.
    Obwohl er nicht mit allzu viel Freizeit rechnete, hatte er den Holoprozessor trotzdem eingepackt.
    Kurz darauf fand er heraus, dass die Hersteller gelogen hatten. Die universelle Stromversorgung war nicht so universell, um an die Anschlüsse in diesem Zimmer zu passen.
    Sten trat in den Flur hinaus. Vielleicht hatte ja sein Zimmernachbar gegenüber einen Universalstecker, mit dem er ihm aushelfen konnte. Außerdem wollte Sten bei dieser Gelegenheit gleich das Terrain sondieren.
    Er klopfte so vorsichtig an die Tür, dass niemand, der sich auf der anderen Seite befand, auf die Idee kam, es könnte sich um einen Ausbilder handeln, und nicht in die Verlegenheit geriet, irgend etwas, mit dem er sich gerade beschäftigt haben mochte, rasch wegpacken zu müssen.
    Eine sanfte erotische Stimme kam durch die Sprechanlage, dabei so beruhigend, dass sie jeder Schwester auf der Intensivstation zur Ehre gereicht hätte.
    Sten sagte der Anlage, was er wünschte.
    »Kleines Momentchen, Bruder, ich mach gleich auf.«
    Als die Tür aufging, bekam Sten einen mächtigen Schrecken.
    Es gab so einiges, was Sten nicht war – ethnozentrisch gehörte einwandfrei dazu. Die Fabrikwelt, auf der er aufgewachsen war, hatte ihm keine Gelegenheit gegeben, eine sich irgendwie von anderen abgrenzende Kultur zu entwickeln oder anzunehmen.
    Er war auch nicht fremdenfeindlich. Dafür hatten schon die Ausbildung bei Mantis und die Einsätze auf tausend Planeten mit tausend unterschiedlichen Lebensformen gesorgt.
    Er war auch nicht das, was seine Zeitgenossen einen Formisten nannten. Es war ihm herzlich egal, wie ein anderes Wesen aussah oder roch.
    Eigentlich.
    Wenn jedoch eine Tür aufgerissen wird und man sich ohne Vorwarnung einer zwei Meter großen haarigen Spinne gegenübersieht, sieht die Sache plötzlich ganz anders aus.
    Hinterher war Sten direkt ein wenig stolz darauf, dass sich seine Reaktion darauf beschränkt hatte, den Unterkiefer bis fast zum Gürtel aufklappen zu lassen.
    »Ach du liebe Güte«, meinte die Spinne hilfreich. »Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe.«
    Sten kam sich wie der letzte Blödmann vor.
    Die Situation verlangte nach einer Art von Entschuldigung. Doch selbst sein Jahrhundert hatte noch keine befriedigende Formel zur Bewältigung momentaner Peinlichkeiten entwickelt. Sten war sehr erleichtert darüber, dass die Spinne seinem Verhalten soviel Verständnis entgegenbrachte.
    »Was kann ich für dich tun?«
    »Hm … äh …«, improvisierte Sten. »Ich wollte nur wissen, ob du weißt, wann es Abendessen gibt.«
    »In ungefähr einer Stunde«, antwortete sie, nachdem sie eins ihrer Beine, an dem eigenartigerweise ein teurer Armbandtimer befestigt war, eingerollt hatte.
    »Ach, entschuldige, tut mir leid, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Sten.«
    Er streckte die Hand aus.
    Die Spinne betrachtete Stens Hand, dann sein Gesicht, und dann streckte sie ein zweites Bein aus, einen Kieferntaster, und legte dessen mit einer kleinen Schere versehenes Ende in Stens Handfläche.
    Das Bein war warm, und die Haare fühlten sich wie Seide an. Sten spürte, wie der Schrecken allmählich aus seinen Gliedern wich.
    »Ich heiße Sh’aarl’t. Willst du reinkommen?«
    Sten betrat das Zimmer – nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch, weil er neugierig war, welche Art von Wohnquartier das Imperium für Spinnenartige bereithielt.
    Es gab kein Bett. Statt dessen sah er unter der Decke ein Gitterrost hängen. Den unten gewonnenen Platz nahm der Schreibtisch ein, da der Schreibtischstuhl eigentlich eher ein ziemlich großes, rundes Sofa war.
    »Wie findest du es bis jetzt?«
    »Ich finde«, sagte die reizende Stimme, »ich muss dringend überprüfen, ob mein Panzer einen Sprung hat; wie bin ich nur auf die Idee gekommen, Pilot zu werden?«
    »Wenn du es herausgefunden hast, lass es mich wissen.«
    Der Smalltalk fing an, seine Dienste zu tun, obwohl Sten noch immer einen leichten Schauder unterdrücken musste, als Sh’aarl’t mit einem Bein in Richtung Sofa gestikulierte. Er setzte sich.
    »Ich habe mich auf diesen Wahnsinn eingelassen, weil meine Familie

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