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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Parcours jede einzelne Stange. Beim vierten Versuch gelang es Sten, nicht mehr als vier oder fünf von ihnen zu berühren.
    Sein Fluglehrer blickte ihn an. Dann kam das erlösende Signal von Mason – die Unterrichtseinheit war zu Ende.
    Sten lehnte sich in seinem Sitz zurück und legte auf Befehl Masons hin die Hände in den Schoß.
    Mason landete genau dort, wo sie abgeflogen waren, stellte die Maschine ab und löste den Gurt. Sten tat es ihm nach, stieg von der Plattform hinunter und duckte sich unter den langsam austrudelnden Rotorblättern.
    Mason stand mit versteinertem Gesicht ungefähr dreißig Meter vom Helikopter entfernt. »Das war alles, Kandidat. Melde ich in deiner Unterkunft. Über deinen Status wirst du in Bälde informiert.«
    Sten salutierte. Verdammt. Soviel zu den Plänen, die der Imperator mit Sten gehabt hatte.
    »Kandidat!«
    Sten blieb stehen und machte kehrt.
    »Bist du schon jemals zuvor mit einem solchen Ding geflogen?«
    Nachdem Sten ehrlich verneint hatte, verspürte er zum ersten Mal einen schwachen Hoffnungsschimmer.

 
Kapitel 12
     
    Neben den A-Grav-Gleitern, die die Kandidaten zu ihren Schiffen bringen sollten, warteten Ferrari und Mason.
    Wieder dem Klischee zufolge, müsste an dieser Stelle von der einen Seite Verständnis und von der anderen Seite Anerkennung zum Ausdruck gebracht werden. Doch Masons Gesichtsausdruck war exakt der gleiche wie am ersten Tag – er sah aus, als täte es ihm persönlich leid, dass auch nur ein einziger von ihnen es geschafft hatte. Sten warf er sogar einen noch abweisenderen Blick als sonst zu.
    Sten erwiderte ihn.
    Scheiß auf Vergeben und gegenseitiges Verständnis – er hoffte inniglich, Mason eines Tages in einer dunklen Gasse hinter einem Hangar zu begegnen und ihm eine Narbe zu verpassen, die sich neben der ersten nicht verstecken brauchte. Vorzugsweise quer über den Hals …
    Am nächsten Tag stand Stens Name, ebenso wie der von Bishop, Sh’aarl’t und Lotor auf der Liste: Phase eins; Akzeptiert. Der Imperialen Flugausbildung, Phase zwei, zugewiesen.
    In Phase zwei würden sie endlich fliegen lernen.
    Eigentlich hätten sie eine Party oder so etwas feiern müssen, doch sie waren allesamt viel zu müde, um sich zu betrinken. Von den 500 Kandidaten waren weniger als vierzig ausgesucht worden.
    Den Klischees zufolge hätte der erfolgreiche Abschluss von den Ausbildern mit Unmengen von Alk verkündet werden müssen, außerdem mit einer feierlichen Ansprache, in der die Kandidaten zu ihrer Aufnahme in die kleine Gruppe der XY-Elite beglückwünscht wurden. Statt dessen tranken Sh’aarl’t, Sten und Bishop gemeinsam eine Kanne Kräutertee, während sie ihre Sachen zusammenpackten. Sie wollten so schnell wie möglich weg von hier.

 
Kapitel 13
     
    Die Bezeichnung »Randwelten« konnte den Eindruck erwecken, als gäbe es einen geographischen oder politischen Zusammenhang innerhalb des weitverstreuten Sternhaufens, der sich zwischen dem Imperium und dem Tahn-Reich befand. Das traf jedoch so gut wie nicht zu.
    Der Cluster war nur sehr langsam von Pionieren aus dem Imperium besiedelt worden. Dabei hatte es sich keinesfalls um einen Haufen Radikaler oder Abenteurer gehandelt, wie es etwa beim Lupus-Cluster der Fall gewesen war, sondern um Leute, die sich danach sehnten, ein einfacheres und friedlicheres Leben zu führen. Ein nicht geringer Prozentsatz von ihnen waren ehemalige Militärangehörige oder Staatsangestellte, die dort eine zweite oder vielleicht sogar schon dritte Karriere starten wollten. Andere beabsichtigten lediglich, sich ein zufriedenes Leben als kleine Handwerker oder Händler einzurichten.
    Da sie sich nicht als heldenhafte Pioniere und Eroberer fühlten, brachte ihre Gesellschaft auch keine der auf Pionierwelten sonst üblichen Bösewichter hervor. Jedenfalls so lange nicht, bis die Expansion des Tahn-Imperiums neue und in gewisser Hinsicht andersartige Immigranten in die Randwelten spülte.
    Die Regierungsformen auf den Randwelten spiegelten das Wesen der Siedler wider. Ob es sich nun um einen Einzelplaneten oder um ein halbes Dutzend von Sonnensystemen handelte, gemeinhin basierte die Regierung und Verwaltung auf einer Art von Parlamentarismus, mit einer Spannbreite von gemäßigt liberal bis gemäßigt autoritär. Da ambitionierte Tyrannen sich andere Betätigungsfelder suchten, reichte den Siedlern als bewaffnete Truppe ein Zwischending zwischen Zollpolizei und Küstenwache. Die einzige gemeinsame politische Macht im

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