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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Cluster war ein Wirtschaftsgipfel, bei dem so alle fünf Jahre die anfallenden Probleme besprochen und geklärt wurden. Sie lebten also insgesamt sehr zurückgezogen, die Bewohner des Sternhaufens, und waren mit ihrem Hinterwäldlertum mehr als zufrieden.
    Bis die Tahn kamen.
    Die Tahn, die in die Randwelten einwanderten, wurden von ihrer politischen Führungsriege finanziell unterstützt, da sowohl die Geburtenrate als auch die politischen Ambitionen der Tahn nach mehr Lebensraum verlangten. Die Tahn waren wahre Pioniere, immer auf der Suche nach mehr. Da ihre Kultur gemeinschaftlich organisierte Lebens- und Wirtschaftsformen ermutigte, besaßen sie einen natürlichen Vorteil gegenüber den Siedlern des Imperiums. Es dauerte nicht lange, bis die Situation eskalierte und sich in Gewalttaten – Krawallen und Pogromen entlud.
    Die Siedler des Imperiums waren zuerst da gewesen; sie hatten die Möglichkeit, ihre Regierungsform und bestimmte Gesetze abzuwandeln. Den Tahn war es nicht erlaubt, größeren Grundbesitz zu erwerben. Sie waren von den Wahlen ausgeschlossen. Sie wurden gettoisiert und mussten in ländlichen oder städtischen Enklaven leben.
    Die Ressentiments der Tahn-Siedler wurden vom Tahn-Imperium noch zusätzlich angeheizt, denn das Ziel der Tahn bestand darin, den Cluster ihrem Herrschaftsbereich einzuverleiben.
    Die revolutionäre Bewegung war nicht nur sehr populär, sie wurde auch großzügig von den Tahn unterstützt. Das Imperium hatte viel zu lange Zeit viel zu wenig zur Lösung dieses Problems unternommen. Letztendlich konnten sich irgendwelche hinterwäldlerischen Regionen mit kleineren Problemen – Aufstände und Krawalle, wie blutig sie auch sein mochten, sind nicht so dramatisch wie aktiv betriebener Völkermord – im Zentrum der Imperialen Macht nur relativ geringe Aufmerksamkeit verschaffen.
    Die in den Randwelten stationierten Imperialen Garnisonen waren faul und behäbig. Statt sich um die Erhaltung des Friedens zu kümmern, schlugen sich die Offiziere und Mannschaften auf die Seite der Siedler. Schließlich waren die Tahn ja tatsächlich anders – und das hieß auch immer »nicht soviel wert«.
    Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte die Möglichkeit bestanden, die Konfrontation zwischen dem Imperium und den Tahn auf anderem Weg zu lösen. Einige der vorausschauenden Revolutionäre hatten erkannt, dass sie in den bevorstehenden Auseinandersetzungen höchstwahrscheinlich zwischen den beiden Mächten zermalmt würden. In aller Stille hatten sie den Anführer ihrer Organisation zur Erstwelt entsandt. Dort wurde Godfrey Alain bei einem Attentat getötet, das eigentlich dem Imperator selbst gegolten hatte. Auch die abschließenden Verhandlungen zwischen dem Imperium und der friedlicheren Fraktion des Tahn-Rats endeten mit einem großen Blutvergießen.
    Die Kriegstrommeln waren nicht im geringsten verstummt, schon gar nicht auf den Randwelten.
    Doch niemand im Cluster schien wahrhaben zu wollen, wie nah inzwischen ein Krieg gerückt war, der das ganze Imperium erfassen würde.

 
Kapitel 14
     
    Der staubige A-Grav-Gleiter knatterte altersschwach über die Landstraße. Seine längliche Kastenform mit der verlängerten hinteren Ladefläche verwies deutlich auf eine veraltete Bauart. Sein Stottern und Bocken verriet, dass er unter verschiedenen Bedingungen und wohl pausenlos im Einsatz gewesen war, seit er die Fabrik verlassen hatte.
    Der Händler im Führerhaus machte einen nicht weniger alten und verwitterten Eindruck. Es war ein großer, kräftiger Mann mit breitem, freundlichem Gesicht und stämmigen Schultern, die seinen schon lange abgetragenen Overall zu sprengen drohten. Der Mann summte friedlich vor sich hin, eine improvisierte Melodie fern jeder Tonart, die sich allein am stotternden McLean-Antrieb orientierte. Obwohl er allem Anschein nach gutgelaunt und sorglos durch die Lande fuhr, suchten seine Augen wie die eines Raubtiers pausenlos die Landschaft ab.
    Es war ein ödes Land, von Felsbrocken und kleinen, vom Wind gebeugten Baumgruppen übersät. Es sah so aus, als könnte schon der nächste Sturm die ganze Landschaft in eine unwirtliche Wüstenei verwandeln.
    Der Händler hatte auf seiner Tagestour bereits ein halbes Dutzend von hohläugigen Tahn-Einwanderern betriebene Pachthöfe angesteuert. Bei jedem Hof hatte er kurz gezögert, war jedoch angesichts der extremen Armut weitergefahren ohne auszusteigen. Kein normales Wesen hätte sich getraut, dort auch nur nach einem Glas

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