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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Wache am Tor des Stützpunkts AM 2 -kugelsicher war. Sten überlegte bereits fieberhaft, auf welchem Wege er diesen Blödmann von Wachsoldaten wieder zum einfachen Soldaten degradieren lassen konnte.
    Sten schob die Karte wieder zu Alex. »Wir müssen irgendwo falsch abgebogen sein«, sagte er. »Wir können nur noch eins tun: wieder bis zur Dessler zurückfahren und noch einmal von vorne anfangen.«
    Ringsum lautes Stöhnen.
    »Bis wir ankommen, haben die anderen schon alles aufgegessen«, sagte Foss. Dann fügte er hinzu: »Ich bitte um Entschuldigung, Sir.«
    »Was bleibt uns denn anderes übrig?«
    »Ich könnte immerhin jederzeit die Geschichte mit den gefleckten Schlangen erzählen«, bot Kilgour an. »Nur so, um die Leute bei Laune zu halten.«
    Bevor Sten Alex erwürgen konnte, kam ein Joygirl um die Ecke geschlendert. Sie trug das schmutzigste, enthüllendste Kleid, das Sten jemals gesehen hatte. Im Gegensatz zu allen anderen Leuten, die ihnen an diesem Abend begegnet waren, schien sie nicht die geringste Angst zu haben. Ihr Gang war geschäftsmäßig lässig. Sten fiel außerdem sofort auf, dass sie eine riesige Pistole an der Hüfte trug.
    »Äh, Entschuldigung, Miss?«
    Das Joygirl musterte Sten von oben bis unten. Dann fiel ihr Blick auf die anderen Besatzungsmitglieder. »Du machst wohl Scherze«, sagte sie. »Ich kann euch unmöglich alle verarzten. Da wäre ich ja eine ganze Woche außer Gefecht.«
    »Nein, nein, Sie missverstehen mich«, erwiderte Sten. »Ich brauche nur ein wenig Hilfe.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Schließlich gewann Sten ihre Aufmerksamkeit dadurch, dass er ein Bündel Credits vor ihrer Nase hin und her schwenkte und ihr dabei sein Problem schilderte. Die Lady schüttelte in Anbetracht von soviel Dummheit angewidert den Kopf und zeigte auf ein baufälliges Tor, das halb von einem umgekippten A-Grav-Gleiter verdeckt wurde.
    »Da hindurch«, sagte sie, »dann nach links, wieder nach links, und dann fällt es euch direkt auf eure Hohlköpfe.«
    Zwei Minuten später stießen sie im »Regenwald« mit schäumenden Krügen an und beeilten sich, den versäumten Teil des Abends schleunigst nachzuholen.
    Das Restaurant trug seinen Namen zu recht. Unter seiner Kuppel war tatsächlich ein richtiger Wald versteckt. Die Tische standen unter Bäumen, hier und da plätscherten kleine Wasserfälle. Von irgendwoher wehte eine sanfte Brise. Bunte Vögel und große Insekten mit filigranen Flügeln schwirrten über den Köpfen der Gäste hin und her. Der Eigentümer war ein gewisser Sr. Tige, ein älterer, netter Tahn, der die ob seiner Speisen und Getränke zufriedenen Gesichter seiner Gäste offensichtlich genoss.
    Das Menü stand der Atmosphäre an Exotik kaum nach; mehr als dreißig Speisen standen zur Auswahl, wobei das Angebot von mildscharf bis zum ultrascharfen Rachenputzer reichte. Alles wurde mit großen Krügen wohlschmeckenden Tahn-Biers in der Balance gehalten. Die meisten Gerichte wurden nach Art des Hauses in gewaltigen irdenen Schüsseln serviert.
    Sten stöhnte, klopfte sich auf die kleine Schwellung seines Magens und lehnte sich zurück.
    »Noch ein Bissen, und ich verwandle mich in ein Heißluftfahrzeug.«
    »Was ist los, Commander? Aus der Übung?« Luz grinste ihn an und löffelte den nächsten Berg auf ihren Teller.
    »Wo tun Sie das nur alles hin?« Sten machte keine Scherze. Er konnte sich wirklich nicht erklären, wo sie diese Unmengen von Essen in ihrem schlanken Körper unterbrachte.
    »Lassen Sie ein Holzbein gelten, Sir?«
    Luz hatte heute Abend Zivilkleidung angezogen; ihr rückenfreies Oberteil bedeckte gerade so eben ihre kleinen, wohlgeformten Brüste, darunter trug sie das winzigste Paar Shorts diesseits der Erstwelt zur Schau. Sten warf einen Blick auf ihre Beine – man musste sie einfach bewundern – und schüttelte den Kopf.
    »Nein. Holz lasse ich eindeutig nicht als Antwort gelten!«
    Dann wurde ihm bewusst, was er da gesagt hatte, und er errötete. ›Vorsichtig, Sten‹, dachte er. ›Du kannst jetzt unmöglich das tun, was du am liebsten tun würdest!‹ Luz bemerkte seine Verlegenheit und lächelte ihn an. Sie wusste genau, was er dachte, tätschelte mitfühlend seine Hand und drehte sich dann höflich weg, um irgendeinen Unsinn auf Sekka einzureden. Sten wurde klar, dass sie ihn soeben gerettet hatte – und dafür liebte er sie.
    Plötzlich lautes Krachen und Geschrei. Sten blickte alarmiert auf und sah ein erschrockenes junges Paar zitternd in der

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