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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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dass es selbst mit einem Supercomputer unmöglich sei, die Flugbahn einer solchen Rakete zu verfolgen.
    Man musste allerdings zweierlei bedenken: Die Gamble , wie wendig sie auch sein mochte, konnte sich nicht mit einer Rakete vergleichen. Außerdem waren die Auswirkungen auf die Besatzung trotz der McLean-Generatoren höchst unangenehm.
    Sten hielt es so lange aus, wie es ging. Dann hatte er eine kleine Eingebung. »Neuer Kurs … bereithalten … ich will einen Angriffskurs!« »Sir?« »Verdammt noch mal, Sie haben mich gehört!« »Angriffskurs. Jawohl, Sir.« Wieder kamen die beiden Schiffe einander beachtlich näher. »Mr. Kilgour, welche Höflichkeiten sind bei einem Tahn-Schiff angesagt?«
    »Wenn ich das wüsste, Skipper! Ihnen ein Messer in den Rücken jagen, als wären es verdammte Campbells?«
    Sten fluchte vor sich hin. Das wäre ein guter Scherz. Er hatte sich keine Gedanken wegen der Forez gemacht. Jedenfalls nicht allzu viele. Zuerst dachte er, wenn wirklich der Krieg erklärt worden war – sogar wenn er ohne eine offizielle Erklärung ausgebrochen war –, hätte Admiral Deska ihn bestimmt sofort mit der Nase draufgestoßen. Zweitens nahm er an, dass die Raketen, mit denen die Forez bestückt war, höchstwahrscheinlich größer als die ganze Gamble sein mussten. Und drittens griffen Einsatzschiffe keine Schlachtschiffe an, schon gar nicht im Gegenangriff.
    Die Forez und die Gamble passierten einander im Abstand von knapp zwei Lichtsekunden. Trotz Kilgours Behauptungen war es nicht dicht genug, um die Antiradarbeschichtung auf der Außenhülle der Gamble abzuschmirgeln.
    Im All gab es auf einem Schiff mit eingeschalteten McLean-Generatoren kein wirkliches »oben« und »unten«, so dass die Antwort der Forez auf den dichten Vorbeiflug eigentlich nur den Offizieren und Mannschaften auf der Brücke bewusst werden konnte. Sten sah mit großer Freude auf einem »rückwärtigen« Schirm, dass die gewaltige Forez sich dreimal um die eigene Achse drehte, bis sie sich wieder gefangen hatte.
    »Fluchtgeschwindigkeit, Mr. Kilgour«, sagte er und konnte sich ein hinterhältiges Grinsen nicht verkneifen.
    »Alter Knabe«, stieß Alex hervor, »du hältst dich wohl für eine Spur zu schlau für uns Rest der Menschheit, was?«

 
Kapitel 41
     
    Sten stand mit aneinander geschlagenen Hacken und vorschriftsmäßig an die Hosennaht gelegten Fingern vor van Doorman und fragte sich, welcher seiner zahlreichen Sünden der Admiral wohl auf die Schliche gekommen war. Van Doorman schien beinahe gutgelaunt zu sein, aus welchem Grund auch immer. Sten vermutete, dass der Grund dafür in dem Gewimmel aus Malern und Tischlern zu suchen war, durch das er sich den Zugang zur Carlton-Suite hatte erkämpfen müssen.
    »Ich weiß, dass Sie nicht allzu viel für Feierlichkeiten übrig haben, Commander. Ist Ihnen bewusst, dass der Empire Day nur noch weniger als 72 Stunden von uns entfernt ist?«
    Diese Tatsache war Sten durchaus bewusst. Der Empire Day war eine persönliche Erfindung des Ewigen Imperators. Einmal pro E-Jahr veranstalteten alle Imperialen Streitkräfte, die nicht gerade im Kampfeinsatz waren, einen Tag der Offenen Tür, eine Kombination aus Öffentlichkeitsarbeit und Demonstration der Tödlichkeit des sonst eher in der Scheide ruhenden Säbels des Imperiums. »Das ist mir bewusst, Sir.«
    »Nun, ich bin einigermaßen erstaunt. Ich wollte Anweisung zur angemessenen Zurschaustellung Ihrer Schiffe und Ihrer Männer geben.«
    »Zurschaustellung, Sir?«
    »Aber selbstverständlich«, sagte van Doorman eine Spur verärgert. »Wie gewohnt wird die gesamte 23. Flotte der Öffentlichkeit präsentiert werden.«
    »Ah …, tut mir leid, Sir, aber das geht nicht.«
    Van Doorman runzelte die Stirn, dann hellte sich seine Miene wieder auf. Vielleicht hatte er jetzt endlich den Vorwand, um Sten einzubuchten. »Es handelt sich hier nicht um eine Anfrage, Commander. Betrachten Sie es als direkten Befehl.«
    »Sir, ich kann diesem Befehl nicht nachkommen.« Sten wollte zunächst beobachten, wie lila sein Admiral noch werden konnte, bevor er ihm die Sachlage verdeutlichte, überlegte es sich aber doch noch einmal anders. »Sir, dem Imperialen Befehl R-278-XN-FICHE: BUKELEY entsprechend unterliegen alle meine Schiffe einem Sicherheitserlaß. Von der Erstwelt, Sir. Sie finden eine Kopie davon in Ihrem Einsatzordner, Sir.« Die Nummer des Befehls hatte Sten zwar erfunden, ein entsprechender Befehl dazu existierte allerdings

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