Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
nichts.
Inzwischen hatte sich fast die gesamte Hausgemeinschaft im Flur und im Treppenhaus versammelt. Auch draußen auf der Straße hatten sich erste Schaulustige eingefunden, herbeigelockt durch die zuckenden Blaulichter des Polizeiwagens, des Krankenwagens und des Autos des Notarztes.
Als jetzt auch noch ein Zivilfahrzeug mit einem an einem Saugnapf auf dem Dach befestigten Blaulicht mit quietschenden Reifen vorfuhr und zwei Herren in Jeans und Jackett ins Haus liefen, wussten alle, hier musste es um mehr gehen als um eine in Ohnmacht gefallene Oma!
„Was haben wir Neues?“ fragte Ezrah Goldstein, als Itzak Salomonowitz und Moishe Shaked Platz genommen hatten.
„Eine Signatur des saudischen U-Bootes!“ sagte Itzak nicht ohne Stolz. „Aufgefangen durch unser Boot im Golf!“
„Also ist es doch hörbar?“ fragte Shaked.
„Es hat sich selbst verraten!“ sagte Salomonowitz. „Wie ihr wisst, haben wir ständig eine ganze Reihe von Schiffen im Golf. Frachter, Fischereiboote, ein paar Yachten. Alle unterwegs unter Flaggen befreundeter Nationen, aber alle ausgestattet mit modernsten Lauschgeräten. Unter Wasser, über Wasser, in der Luft. Spionageschiffe!“
Er goss sich umständlich Kaffee aus der großen Thermoskanne in einen Styroporbecher.
„Zunächst einmal haben unsere Leute den Funkverkehr zwischen dem Begleitschiff Seasparrow und dem Schlepper verfolgt, der einen als Ziel für die Tzabeh dienenden getauchten Ponton hinter sich her zog. Das war nicht schwer. Zwar waren die Funksprüche verschlüsselt, und noch sind nicht alle entschlüsselt worden. Es waren zunächst nur wenige Meldungen. Dann gab es aber plötzlich Funkverkehr zwischen der Tzabeh und der Seasparrow. Völlig überraschend, denn selbst bei Tests ist Stille oberstes Gebot! Mittels Goniometrie ist gelungen, festzustellen, woher die Funksprüche der Tzabeh kamen.“
„Was zum Teufel ist Goniometrie?“ wollte Goldstein wissen.
„Richtfunkpeilung. Du kannst durch elektronische Winkelmessung punktgenau feststellen, woher eine Funknachricht kommt. Jetzt haltet euch fest! Die Funknachrichten an die Seasparrow kamen von einer Stelle, an der nichts war als Wasser! Kein Schiff weit und breit, nichts auf dem Radar! Nur Wasser!“
„Und dann?“ fragte Shaked.
„Wir haben die Amerikaner alarmiert. Die haben genügend Sea-Kings dort unten.“
„Was zum Teufel sind jetzt wieder Sea-Kings?“ fragte Goldstein. „Könnt ihr nicht mal in Begriffen reden, die auch ein normaler Mensch versteht?“
„Helikopter. Die besten Hubschrauber, die es derzeit für den Einsatz auf See gibt!“
Salomonowitz trank einen Schluck von seinem Kaffee.
„Die Amis sind also über das von uns angegebene Gebiet geflogen. Wir konnten ihnen ziemlich genau sagen, wo sie suchen mussten. Und was finden sie?“
Er grinste seine beiden Kollegen an.
„Eine Boje! Eine Boje, nicht größer als ein Fussball!“
„Ja und?“ fragte Goldstein.
„Während sie noch da herumfliegen, strahlt die Boje ein Funksignal aus! Das war die Funkantenne der Tzabeh, Ezrah! Das Boot kann unter Wasser nicht funken. Die ziehen eine Antenne an einem Schwimmkörper an der Oberfläche hinter sich her, der Funknachrichten übermittelt!“
„Das ist doch saudumm! Damit könnte doch jedes U-Boot gefunden werden!“
„Ezrah, das tun die doch nur während der Probefahrten!“
„Und damit hatte man das verdammte U-Boot?!“
„Nein. Ganz so einfach war es nicht. Es kannte ja niemand die Länge des Kabels , mit dem Boje und Boot die Verbindung hielten. Also haben die Amerikaner nun großflächig rund um das Gebiet der Boje ein paar Dipping Sonars abgelassen. “
Auf Goldsteins vorwurfsvoll fragenden Blick fügte er hinzu:
„Sonarbojen, die unter Wasser lauschen. Und, Gott sei es gedankt, haben die Amerikaner völlig gegen ihre Gewohnheit die Dinger nicht einfach ins Wasser plumpsen lassen, sondern irgendein kluger Kommandant hat veranlasst, dass die Bojen von den Hubschraubern aus ganz vorsichtig abgesenkt wurden!“
„Von was, zum Teufel, redest du?“
Moishe Shaked schaltete sich ein:
„Auf dem U-Boot hätte man gehört, dass die Bojen ins Wasser fallen. Das Boot hätte sich danach sofort völlig lautlos verhalten!“
„Also hatte man jetzt eine Signatur?“ fragte Goldstein.
„Nun sei doch nicht so ungeduldig! Nein, man hörte immer noch nichts. Dann allerdings hörte man etwas, was den Sonaroffizieren an Bord der Hubschrauber und an Bord der Schiffe, die über
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