Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
Vom Netzwerk:
Graf rechnete mit einem Anruf von Scheich Mahmut al Ibrahim.
    Mahmut war in New York. Dort war es mittlerweile fünfzehn Uhr. Mahmut müsste eigentlich inzwischen wach sein und Grafs Nachricht erhalten und gelesen haben:
    Die Aufforderung, Leutnant ul Haq unverzüglich aus dem saudischen U-Bootprogramm als Mitarbeiter des Lieferkonsortiums DRRS/Al Salam zurückzuziehen.
    Die Mitteilung war von den Experten der Rechtsabteilung der DRRS überarbeitet und auf ihre Konformität mit dem Konsortialvertrag geprüft worden.
    Rechtlich war an der Aufforderung nicht zu deuteln. Ul Haq war im Begriff, Testergebnisse des ersten U-Bootes zum Nachteil des Konsortiums zu manipulieren, und da ul Haq auf der Gehaltsliste der Al Salam stand, hatte diese dafür zu sorgen, dass ul Haq aus dem Testprogramm zurückgezogen würde.
    Mehrere eingehende Anrufe drückte Graf nach einem kurzen Blick auf die im Display angezeigten Nummern einfach weg. Die würden in seiner Mailbox landen.
    Zwei Gespräche nahm er an, weil die anrufenden Nummern unterdrückt waren, wimmelte aber die Anrufer blitzschnell ab.
    Der Anruf von Mahmut kam, gerade, als Rupert Graf dabei war, die Essensrechnung zu bezahlen.
    „Wie können Sie mir einen derartigen Unsinn um die halbe Welt schicken!?“ fragte Mahmut grusslos und hörbar ungehalten. „Ist Ihnen nicht klar, wer alles das mitliest?!“
    „Der Mann gefährdet das gesamte Programm,“ antwortete Graf, ebenfalls grußlos.
    „So etwas behandele ich nicht am Telefon,“ antwortete Mahmut. „Wir müssen uns sehen! Ich bin in vier Tagen in Paris!“
    „Lieber Scheich Mahmut, meine Leute haben Anweisung, die Tests auszusetzen, solange der Mann dabei ist. Sie sind derjenige, der auf schnelle Übergabe drängt. Dann nehmen Sie bitte diese Verzögerung auf Ihre Kappe! Ich bin ab morgen für zwei Wochen in Ostasien.“
    Graf drückte das Gespräch weg und knipste sein Handy aus. Heute war er für niemanden mehr erreichbar.
    Aisha sah ihn fragend an.
    „Araber!“ sagte Graf. „Schwierige Leute!“

    Es war schierer Zufall, dass Sabine Sadler so früh gefunden wurde.
    Eine Mitbewohnerin hatte am Vormittag ein an Sabine adressiertes Paket entgegengenommen, und, nachdem sie am späten Nachmittag in dem hellhörigen Haus durch Geräusche in der Nachbarwohnung festgestellt hatte, Fräulein Sadler müsse inzwischen wieder zu Hause sein, das Paket abliefern wollen.
    Auf ihr Klingeln wurde nicht geöffnet.
    Die Frau legte ihr Ohr an das Blatt der Eingangstür zu Sabines Apartment und hörte das Rauschen von Wasser und glaubte, halb ersticktes Weinen zu hören. Die Frau ging zurück in ihre eigene Wohnung und wählte Sabine Sadlers Mobilfunknummer, die Sabine Sadler ihr einmal gegeben hatte für den Fall des Falles.
    Die Frau konnte hören, wie das Telefon in der Nachbarwohnung läutete. Allerdings wurde der Anruf nicht angenommen.
    Die Frau nahm ein leeres Wasserglas und presste es mit der Öffnung gegen die Wand und legte gleichzeitig ihr Ohr an den Boden des Glases.
    Ganz offensichtlich war jemand in der Wohnung nebenan.
    Sie öffnete ihre eigene Wohnungstür und lehnte sie an, um hören zu können, was auf dem Flur vor sich ging.
    Nach einer halben Stunde hörte sie Geräusche im Hausflur. Durch den Türspalt konnte sie gerade noch erkennen, dass ein Mann die Treppe hinabeilte.
    Nach nochmaligem erfolglosen Läuten an Sabine Sadler Wohnungstür rief die Frau über Notruf die Polizei.
    Die beiden jungen Leute, die sich eine halbe Stunde später als ein Hauptwachtmeister und eine Wachtmeisterin vorstellten, klingelten dann ebenfalls an Sabine Sadlers Tür. Erfolglos. Sie legten ihre Ohren an das Türblatt und glaubten, aus der Wohnung Geräusche zu hören.
    Nach kurzer Diskussion mit seiner Kollegin trat der junge Wachtmeister kräftig gegen die Wohnungstür, die prompt aufsprang.
    Der durch den Tritt verursachte Lärm hatte eine Anzahl anderer Hausbewohner herbeigerufen, die jetzt interessiert das Geschehen verfolgten.
    Der Polizist verschwand mit seiner Kollegin in Fräulein Sadlers Wohnung.
    Die junge Polizistin war jedoch nach wenigen Sekunden wieder draußen und vertrieb die Zuschauer.
    „Platz! Platz! Platz! Verschwinden Sie! Machen Sie Platz für den Notarzt!“
    Die Zuschauer zogen sich unwillig und murrend zurück bis zum Treppenhaus.
    Nach nur wenigen Minuten war Sirenengeheul zu hören, und kurz darauf kamen mehrere Sanitäter die Treppe heraufgerannt.
    Dann geschah erst mal eine ganze Weile

Weitere Kostenlose Bücher