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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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identifizierten Toten herausgefunden haben, aber Aufzeichnungen waren nirgends zu finden. Viele Archive waren in den Kriegswirren verloren gegangen, andere durch den Kampf zwischen Schiiten und Sunniten und durch Bomben auf öffentliche Gebäude zerstört worden.
    Lieutenant Commander Carl Almaddi wusste, die Lektüre der saudischen Presse würde ihm, anders als in den USA oder gar in Europa, nichts nützen. Wo in Europa jede verdammte Verlobung eines noch so geringen Adligen, geschweige denn dessen Hochzeit, ausgiebigst in den Medien breitgetreten wurde, würde sich dies in Medien der arabischen Welt nirgends niederschlagen. Die Hochzeit eines Prinzen im fortgeschrittenen Alter mit einer pubertären Braut hätte überall in der westlichen Welt lebhaftes Interesse in der Boulevardpresse gefunden. Eine solche Presse gab es in den arabischen Ländern nicht. Die Suche in den über Internet zugänglichen Archiven des arabischen Fernsehsenders Al Jazira brachte ihn nicht weiter. Auch der Zugriff auf die Melderegister in Riad nützte ihm nur begrenzt.
    Barbara Humphries sagte, als sie am Frühstückstisch in ihrer Wohnung in Georgetown zusammensaßen:
    „Die müssen doch in Riad auch so etwas wie ein Einwohnermeldeamt haben, eine Passbehörde, irgendetwas, wo die Leute registriert sind!“
    „Haben sie auch! Zunächst mal für die Männer!“
    „Du meinst, die Frauen werden nicht in die Geburtenregister aufgenommen?“
    Barbara schlug mit einem harten Schlag ihres Messers den oberen Teil ihres Frühstückseies ab.
    „Doch! Solange sie Saudis sind. Aber viele Saudis heiraten Frauen aus dem Ausland. Eine zum Beispiel in Paris geschlossene Ehe eines Saudis, der dort eine Wohnung hat und dort gemeldet ist, mit einer, sagen wir, Japanerin, die auch dort wohnt, wird im Königreich nicht anerkannt. Die Dame darf als Ungläubige nicht mal mit ins Land. Trotz dieser Ehe dürfte der Saudi noch vier Frauen im Königreich haben.“
    „Aber die Irakerin, die dieser Mirin geheiratet hat, war Muslima. Dann wird das doch wohl in Riad irgendwo festgehalten worden sein.“
    „Sicherlich. Aber die Dame hat niemals selbst einen Pass oder einen Ausweis für sich beantragt. Die durfte allein nicht das Haus verlassen und konnte allein nicht mal zum Einwohnermeldeamt! All dies besorgt der Ehemann oder der Vater.“
    „Und nun?“ fragte Barbara.
    „Ich suche weiter!“ antwortete Carl Almaddi bestimmt. „Was aber dafür sorgt, dass sich mir die Nackenhaare aufrecht stellen, ist die Tatsache, dass ich gezwungen sein könnte, meine Prognose für den Zeitpunkt eines möglichen Anschlags zu revidieren.“
    „Warum?“ fragte Barbara.
    „Der erste Bombenangriff, bei dem die Familie von Prinz Mirin ums Leben gekommen sein könnte, hat bereits Ende März 2003 stattgefunden. Sollte dies der Fall gewesen sein, dann ist meine Hypothese für den Arsch!“
    „Heilige Scheiße!“ sagte Barbara Humphries voller Inbrunst.
    „Du sagst es!“

    „Sie verändern eigenmächtig die vertraglich vereinbarten Testabläufe, Herr ul Haq!“ sagte Petersen wütend. „Ich werde diesen Vorfall melden. Sie verursachen Zusatzkosten, für die wir Sie haftbar machen müssen!“
    „Tun Sie das, Herr Petersen. Diese Kosten werden Ihnen ersetzt. Ich habe nicht vor, mich an diese albernen Tests zu halten! Das ist, als ob man einen Bären am Strick vor dem lauernden Jäger vorbeizöge, und der darf im richtigen Moment feuern!“
    „Was ist los?“ wollte Rashid wissen. Sein Deutsch war nicht so gut wie das von Jussuf und Hakeem.
    Jussuf übersetzte ihm den Wortwechsel zwischen ul Haq und Petersen.
    Rashid, der stumm zugehört hatte, sagte:
    „Leutnant ul Haq ist zu streitlustig. Er übertreibt und gefährdet dabei unsere Sache.“
    „Was meinst du mit ,unsere Sache`“ fragte Hakeem.
    „Oh, ich dachte, du seist eingeweiht,“ antwortete Rashid. „Aber wenn nicht, dann ist es nicht meine Aufgabe, dich zu informieren!“
    Hakeem bin Zaif hatte protestieren wollen, aber in diesem Augenblick war die Stimme von Dr. Burghof zu hören, die über Funk in die OPZ der Seasparrow übertragen wurde:
    „Was soll dieser Unfug?“
    „Herr ul Haq hat dem Kommandanten des Schleppers eine Kursänderung befohlen,“ antwortete Petersen.
    „Dieser ul Haq ist ein Vollidiot!“ sagte Burghof, wobei Hakeem sich fragte, ob Burghof wusste, dass diese Unterhaltung für sie alle über Lautsprecher mithörbar war. „Der Dummkopf gefährdet das gesamte Programm! Ich werde diesen

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