Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
antwortete Shaked ernst. Dann musste er selber lachen. „Wenn ich bete, dann sage ich zu Gott: Heh, du schuldest mir was! Mein Sohn Michael ist im Kampf gegen die Hisbollah gefallen. Jetzt kannst du mal was für mich tun!“
„Und das funktioniert?“ fragte Goldstein.
„Ich warte noch darauf! Warum dieses Treffen?“
„Ari hat sich gemeldet. Es gibt ernste Probleme: Die Saudis wollen mit dem U-Boot Raketentests unternehmen.“
„Das ist nichts Besonderes,“ sagte Salomonowitz. „Im Prinzip kann jedes U-Boot Raketen abfeuern. Alles, was du dazu brauchst, ist eine Rakete, die klein genug ist, um in einen Kanister zu passen, der wiederum nicht größer ist als ein Torpedo. Der Kanister schwimmt aus dem Torpedorohr zur Oberfläche, die Rakete zündet und fliegt zu ihrem vorgegebenen Ziel.“
„Und wer macht solche Testschüsse üblicherweise?“ fragte Goldstein.
„Die Marine, der das Boot gehört.“
„Die Testschüsse mit der Tzabeh werden von der dortigen Werft ausgeführt. Ist das nicht ungewöhnlich?“
„Doch! Sehr! Raketen sind Eigentum der Streitkräfte und nicht im Besitz privater Gesellschaften!“
„Ari berichtet, die Al Salam will scharfe Schüsse mit zwei Raketen durchführen. Ari berichtet weiter, die DRRS weigert sich, dabei eigenes Personal an Bord des Bootes zu haben. Sie sind gegen diese Tests! Da ist offener Streit!“
„Warum? Gehört das nicht zum Testprogramm des Bootes?“ fragte Moishe Shaked.
„Die DRRS argumentiert, die Raketen seien nicht ihr Lieferumfang. Damit haben sie völlig recht!“
„Wo haben die Saudis diese Raketen denn her?“ fragte Shaked.
„Aus eigenen Beständen. Die USA haben den Saudis in den vergangenen Jahren haufenweise Tomahawks geliefert. An Heer und Luftwaffe. Die Tomahawks passen in Torpedokanister! Außerdem haben sie EXOCETs aus dem Sawari-Programm!“
„Was ist die Rolle der Deutschen?“ fragte Shaked.
„Die müssen lediglich nachweisen, dass der Kanister aufschwimmt und die Rakete trocken bleibt. Fliegen muss sie von alleine! Was mir Sorge macht, ist, dass die Tests von der Industrie und nicht von der Marine durchgeführt werden. Das ist ungewöhnlich! Sehr ungewöhnlich. Wann soll das denn stattfinden?“
„Morgen!“
„Ach du Scheiße!“
„Deshalb habe ich euch hergerufen!“
„Es gibt ein Problem,“ sagte Rupert Graf, als Carl Almaddi das Gespräch annahm. „Mit dem Boot sollen Testschüsse mit Tomahawks und EXOCETs durchgeführt werden.“
„Das ist kein Problem, Mr. Graf. Die Saudis haben offiziell nachgefragt und die Zusicherung erhalten, dass wir ihnen die Marineversion der Tomahawks liefern. Das wird frühestens in einem Jahr sein, eher in zweien.“
„Man will zwei Testschüsse machen. Und zwar nicht, wie üblich, unter Führung der Marine, sondern die Industrie führt Regie.“
„Die haben noch gar keine Raketen, Rupert,“ antwortete Almaddi gelassen. „Trotzdem, es ist nett, dass Sie mich warnen.“
„Es tut mir leid, Ihnen widersprechen zu müssen, Carl. Meine Leute haben mich vorhin aus Dhahran angerufen. Man hat gestern eine Tomahawk und eine EXOCET in Torpedokanistern an Bord der Tzabeh gehievt und in den Torpedorohren verstaut.“
„Wo kommen die denn her?“
„Wie ich verstanden habe, die Tomahawk aus dem Bestand der Royal Saudi Air Force. Die EXOCET hat die Marine ohnehin.“
„Aber der Tomahawk ist doch keine Marineversion!“
„Carl, das ist die Geldmacherei bei Ihnen in den USA! Dazu braucht es keine Marineversion. Die Dinger müssen in einen wasserdichten Kanister, mehr nicht! Da kommt es nicht drauf an, ob grün oder grau angestrichen.“
„Und wann wollen die schießen?“ fragte Almaddi, jetzt hörbar beunruhigt.
„Morgen,“ sagte Graf.
„Das müssen Sie verhindern!“ antwortete Almaddi.
„Meine Leute haben striktes Verbot, an den Tests teilzunehmen. Mehr kann ich nicht tun. Der Grund meines Anrufes ist, zu fragen, können Sie herausfinden, ob sich derzeit amerikanische Kreuzfahrtschiffe in der Region befinden. Die Tests sollen vor Bahrain beziehungsweise Dhahran stattfinden.“
„Sie denken an einen Schuss auf ein Passagierschiff?“ fragte Almaddi erschrocken.
„Lässt sich ein Versehen oder ein Fehler ausschließen? Die Saudis haben die Schüsse angekündigt. Ich hatte eigentlich gedacht, Ihre Leute aus Manama hätten etwas dazu berichtet!“
„Sie denken an einen vorsätzlichen Fehlschuss, Rupert?“
„Na, sollte da etwas herumfahren, was die Zahl fünf im
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