Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Unterschied, was die Nationalität ihrer Opfer anging! Aber es schien Carl Almaddi nicht schlüssig, dass ein wohlhabender saudischer Prinz ein Schiff aus dem Wasser pusten lassen würde, auf dem sich womöglich Teile seiner eigenen Verwandtschaft befinden könnten.
„Was machst du da?“ fragte Barbara verschlafen.
„Ich rette die Welt!“ sagte Carl Almaddi.
Mit einigen Telefonaten veranlasste er einen Funkspruch an den Kapitän der MS „Ariadne 5“ mit der Aufforderung, hinter Hormuz auf eine Fregatte der US-Navy zu warten, die das Passagierschiff nach Dubai geleiten würde. Die Fregatte, USS Taylor, war mit Raketenabwehrwaffen bestückt und konnte die Ariadne 5 schützen.
Beim zweiten Schiff war das Problem ernster.
Barbara fragte:
„Kannst du nicht endlich das Licht ausmachen? Ich will schlafen!“
Carl Almaddi erklärte, was ihn so beschäftigte.
Ein hochmodernes Segelschiff. Fast hundert Meter lang. Mit fünf Masten, an denen die Segel elektrisch hochgezogen oder gerefft werden konnten. An Bord neben 80 Besatzungsmitgliedern 120 Passagiere aus der gehobenen Einkommensklasse der Vereinigten Staaten. Luxus pur! Ausnahmslos US-Amerikaner. Auf einer Weltumsegelung. Gestartet in Miami, Florida, zwei Tage in Nassau, Bahamas, dann zu den Cap Verden, danach nach Dakar im Senegal, rund um Afrika herum, Madagaskar, Mauritius, Seychellen, jetzt in Dubai. An Bord Staatsbürger der USA im Rentenalter und mit Einkünften, die ihnen entspannt eine solche mehrmonatige Reise rund um den Globus erlaubten.
„Ja und?“ fragte Barbara.
„Das Schiff läuft morgen aus, von Dubai. Halt dich fest! Es heißt: `Fünfte Symphonie`!“
„Oh, Scheiße!“ sagte Barbara trocken. „Ich hole uns noch was zu trinken.“
Während Barabara Humphries nackt aus dem Bett stieg, um zwei Weingläser aus der im Kühlschrank stehenden angebrochenen Flasche Chenin Blanc zu füllen, tippte Carl wie wild auf die Tastatur seines Laptops.
„Was machst du?“ fragte Barbara, als sie die beiden vollen Gläser balancierend wieder ins Bett stieg.
„Jeder normale Sterbliche würde glauben, naja, mit einem Segelschiff, das ist gemütlich, und man kommt früher oder später an, je nachdem, wie der Wind bläst.“ antwortete Carl. „Aber jetzt schau dir mal die Web-Site des Reiseveranstalters an! Die zeigt alle Stationen, Ankünfte auf die Stunde genau, die Liegezeiten in den Häfen exakt auf. Für drei Jahre im Voraus!“
„Aber die segeln doch um die Welt!“ sagte Barbara. „Das sind doch Abenteurer!“
„Ja, aber das ist so abenteuerlich wie eine Schiffsfahrt in Disney-World in Florida. Da fährt das Schiff auf unter Wasser versteckten Schienen! Wenn kein Wind bläst, oder der Wind bläst von vorne, dann kreuzen die nicht! Die ziehen einfach die Segel ein und fahren mit Turbinenkraft. Die kommen auf die Minute pünktlich in ihren vorgegebenen Häfen an. Da stehen die Rolls Royces und Bentleys und Mercedes an der Pier, und das vorbestellte Essen in den Restaurants an Land steht auf vorgewärmten Tellern!“
„Carl, wir sprechen von Pensionären! Von wohlhabenden Menschen, aber doch von Leuten, die Zeit haben!“
„Barbara, genau die haben keine Zeit! Da die nicht wissen, wie lange sie noch leben, packen die alles in ihre letzten Lebensjahre!“
„Und warum sollten die Araber diese Menschen umbringen wollen?“
„Wirf mal einen Blick auf die Passagierliste, Barbara! Pensionierte Vorstandsmitglieder der größten Unternehmen der USA, pensionierte Militärs, nicht unter Zweisternegenerälen! Medienfritzen! Keiner unter sechzig! Sollte dieses Schiff mit Mann und Maus versenkt werden, kriegen die Attentäter noch Dankesschreiben der US-Pensionskassen!“
„Und jetzt?“ fragte Barbara.
„Ich werde veranlassen, dass MSS ´Fünfte Symphonie´ zwei Tage länger in Dubai bleibt. Das gibt zwar Theater, denn die wollten übermorgen in Scharm el Sheik in Ägypten anlegen, aber so können die noch zwei Tage in Dubai Ski fahren!“
„Bitte was? Ski fahren? Da ist Wüste!“
„Ja. Aber da gibt es eine Halle mit Kunstschnee und vierhundert Metern Abfahrt. Weiße und schwarze Piste! Was mich bedrückt: Wenn der Pensionsfond der US-Streitkräfte erfährt, dass ich es war, der die Reise verschoben hat, kriege ich todsicher Ärger! Billiger wären die so viele ihrer Versicherten plus pensionsberechtigter Ehefrauen niemals auf einen Schlag los geworden!“
„Meine Eltern planen ebenfalls so eine Weltumsegelung, sobald Daddy
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