Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Verdienst an dem Geschäft erst mit Auslieferung der Boote fällig würde und er deshalb nicht warten mochte.
„Sie könnten also nur durch Abstriche bei der Technologie etwas Zeit sparen. Zu Lasten der Sicherheit.“
„Was soll das jetzt wieder heißen?“
„Nun, wir könnten versuchen, ältere Aggregate und Systeme aufzutreiben, die als Ersatzteile oder Austauschteile verfügbar sind. Ich muss mich erkundigen, ob irgendwo auf der Welt ein Sonarsystem zur Verfügung steht. Eventuell in den USA. Aufgrund der großen Serien, die für die US-Navy aufgelegt werden, sind die USA das einzige Land, das Geräte auf Vorrat baut. Das ist dann zwar auch nicht mehr allerletzter Stand der Technologie, aber das beste, was heute verfügbar ist..“
„USA? Das geht nicht!“ sagte Mahmut bestimmt. „Die Persönlichkeit, die die Boote bezahlt, ist kein Freund der USA.“
Ahmed Falouf wurde schläfrig.
Das angestrengte Lauschen auf die Atemzüge des anderen in diesem dunklen Raum befindlichen Menschen machte ihn müde.
Ein paarmal noch hatte er in die Dunkelheit hinein „Hallo?“ gefragt, wobei seine Stimmer fester und verständlicher geworden war, aber er hatte keine Antwort bekommen.
Außerdem war es warm in dem Raum. Nicht so warm wie draußen. Das Gebäude, in dem er sich befand, war augenscheinlich klimatisiert, aber trotzdem war es warm.
Gerade, als Ahmed Falouf in den Schlaf hinüberdämmern wollte, ging unvermittelt direkt vor seinen Augen ein grelles Licht an, und eine Stimme sagte:
„Jetzt wollen wir uns mal um dich kümmern!“
Ezrah Goldstein war überrascht, als Graf und Scheich Mahmut plötzlich aufstanden und zum Ausgang gingen. Es hatte zuvor keinerlei Hinweis auf einen bevorstehenden Aufbruch gegeben. Wahrscheinlich ließ Mahmut die Summe seiner Rechnungen am Ende des Monats bezahlen. Einer der beiden Sonnenbrillenträger beeilte sich, vor Mahmut und Graf an der ins Erdgeschoss führenden Treppe anzulangen und vor den beiden nach unten zu gehen.
Goldstein wartete, bis er den Blick des Kellners auffing, der an Grafs und Mahmuts Tisch bedient hatte. Der Mann nickte ihm fast unmerklich zu. Goldstein wusste, dass in der Bar, in die Mahmut Graf jetzt führen würde, dem dortigen Mossad-Mann die Ankunft der beiden gemeldet würde, so dass auch dort das Abhörgerät aktiviert werden konnte.
Ezrah Goldstein wartete, bis Evamaria Morales bereit war zu gehen, und schlenderte vor ihr her zum Ausgang.
Trotz der nachmitternächtlichen Stunde und trotz der Jahreszeit war die Promenade am Hafen von Puerto Banus noch gut besucht. Auf den offenen Terrassen der Lokale und Bars waren Heizstrahler installiert. Die Terrassen waren bevölkert mit Menschen überwiegend südeuropäischen oder arabischen Aussehens. Rupert Graf vermutete, dass sich ein Mitglied aus der ersten Reihe des Saudischen Königshauses in Marbella aufhielt. Dies führte dann immer dazu, dass zahlreiche hohe Verwaltungsbeamte, Geschäftsleute, Bittsteller mit einem Anliegen die Entourage bildeten und, sofern sie nicht eigene Anwesen unterhielten, Hotels und Restaurants besetzten.
Während Mahmut und Graf gemächlich die wenigen Schritte zu der Bar zurücklegten, die Mahmut ausgesucht hatte, rollte ihnen im Schritttempo und lautlos Mahmuts Maybach hinterher. Vor ihnen herlaufend sorgte einer der Sonnenbrillenträger dafür, dass sie trotz der vielen Menschen ungehindert spazieren konnten.
Sie nahmen nach wenigen Minuten auf opulenten weißen Lederpolstern unter einer grünweiß-gestreiften Markise Platz, eilfertig umschwirrt von mehreren Kellnern, die dafür sorgten, dass die Plätze in ihrer unmittelbaren Umgebung geräumt wurden und leer blieben.
Rupert Graf liebte solche Zurschaustellung nicht.
Es war unübersehbar, wie neugierig Mahmut und er beäugt wurden, nicht nur von den anderen Gästen, sondern auch von Spaziergängern, die auf der Promenade flanierten oder von Leuten, die versuchten, auf der Terrasse einen Platz zu bekommen und trotz der freien Sitzplätze nicht eingelassen wurden.
Graf ging davon aus, dass eine schillernde Figur wie Scheich Mahmut von einer Reihe von Spionagediensten beobachtet wurde, nämlich all der Länder, die geschäftliche oder gar militärische Interessen in Saudi Arabien hatten. Und die sich wahrscheinlich noch am selben Abend für Mahmuts Gesprächspartner interessieren würden.
Und ausgerechnet Mahmut legte größten Wert darauf, das U-Bootprogramm geheim zu halten!
„Wie viele Monate könnten wir
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