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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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Beckenrand geknallt. Drüben im Freizeitzentrum.«
    »Beim Schwimmen?«, fragte sie ungläubig.
    »Der Pool ist leer. Ich hab dort trainiert. Mit dem Bike.« Er fühlte, wie er rot anlief, und das ärgerte ihn. Er hatte sich geschworen, sich seiner Leidenschaft niemals zu schämen, und er wollte lieber nicht darüber nachdenken, wieso er jetzt verlegen war. »Was ist denn eigentlich los?«, fragte er und nickte zum Hotel hinüber.
    »Er ist nicht einfach nur abgestürzt. Er wurde ermordet. Deswegen war die Polizei da. Sie schicken uns ihren … wie immer man das nennt. Opferbetreuer. Ich glaube, seine Aufgabe soll sein, bei uns zu bleiben und Tee zu kochen, um uns daran zu hindern … keine Ahnung … Was machen Menschen in der Regel, wenn ein Familienmitglied ermordet wird? Rasten sie aus und nehmen Rache? Laufen sie Amok in der Stadt? Knirschen sie mit den Zähnen? Und was zum Geier soll das eigentlich sein, Zähneknirschen? – Wo ist sie, Cadan?«
    »Sie weiß schon, dass er tot ist.«
    »Dass er tot ist oder dass er ermordet wurde? Wo ist sie? Er war mein Bruder, und da sie seine … Freundin war …«
    »Und deine Freundin auch«, erinnerte Cadan sie. »Jedenfalls früher mal.«
    »Hör auf«, sagte sie. »Hör einfach auf damit, okay?«
    Cadan hob die Schultern. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Minigolfplatz und bemerkte: »Diese Anlage hier … Das alles muss verschwinden. Vermutlich könnte man einen Teil davon sogar noch reparieren, aber ich schätze, die Kosten wären höher als der Profit. Kurzfristig gesehen. Langfristig … wer weiß?«
    »Alan kennt sich damit aus. Gewinn und Verlust, langfristige Investitionen. Er weiß über all das Bescheid. Aber darüber brauchen wir uns jetzt wohl keine Gedanken mehr zu machen.«
    »Worüber?«
    »Über Adventures Unlimited. Ich bezweifle, dass mein Vater die nötige Energie aufbringt, um das Hotel zu eröffnen, nach dem, was mit Santo passiert ist.«
    »Was soll denn werden, wenn ihr nicht eröffnet?«
    »Alan würde vorschlagen, dass wir einen Käufer suchen, um unsere Investition zurückzubekommen. Aber so ist Alan. Ein Kopf für Zahlen, wenn auch für nichts anderes.«
    »Klingt, als wärst du sauer auf ihn.«
    Sie ging nicht darauf ein. »Ist sie zu Hause und geht einfach nur nicht ans Telefon? Ich könnte vorbeifahren, aber wenn sie nicht da ist, würde ich mir die Mühe lieber sparen. Also, wärst du vielleicht gewillt, mir wenigstens das zu verraten?«
    »Ich schätze, sie ist noch bei Jago«, antwortete Cadan.
    »Wer ist Jago?«
    »Jago Reeth. So 'n Typ, der für meinen Vater arbeitet. Sie war die ganze Nacht bei ihm. Soweit ich weiß, ist sie immer noch da.«
    Kerra lachte kurz auf. Es war ein humorloser Laut. »Na, da hat sie sich ja schnell getröstet. Die Wunderheilung eines gebrochenen Herzens. Wie entzückend.«
    Cadan wollte sie fragen, was es sie eigentlich anging, ob seine Schwester einen neuen Freund hatte oder nicht. Doch stattdessen entgegnete er: »Jago Reeth ist ungefähr siebzig Jahre alt. Er ist so was wie ein Großvater für sie, okay?«
    »Was macht er dann für deinen Vater, wenn er schon so alt ist?«
    Sie ging ihm wirklich auf den Wecker. Sie führte sich auf wie die verzogene Tochter des Chefs, frei nach dem Motto: Sei ja höflich zu mir – und das ging Cadan gegen den Strich. »Spielt das irgendeine Rolle, Kerra?«, erkundigte er sich. »Warum zum Henker willst du das wissen?«
    Von einer Sekunde zur nächsten schlug ihre Stimmung um. Sie räusperte sich ganz komisch, und er sah Tränen in ihren Augen glitzern. Dieses Glitzern rief ihm ins Gedächtnis, dass ihr Bruder gestorben war, und zwar erst gestern, und gerade eben erst hatte sie erfahren, dass er ermordet worden war.
    Er sagte: »Kunstharzgießer.« Und als sie ihn verwirrt anschaute: »Jago Reeth. Er beschichtet die Boards. Er ist ein alter Surfer, den mein Vater vor etwa sechs Monaten aufgegabelt hat. Jago ist genauso detailversessen wie er. Und – das ist das Wichtigste – nicht so wie ich.«
    »Sie hat die Nacht bei einem Siebzigjährigen verbracht?«
    »Jago hat angerufen und Bescheid gesagt, dass sie bei ihm ist.«
    »Wann war das?«
    »Kerra …«
    »Es ist wichtig, Cadan.«
    »Wieso? Glaubst du, sie hätte deinen Bruder umgebracht? Wie sollte sie das denn angestellt haben? Indem sie ihn über den Rand der Klippe schubst?«
    »Seine Ausrüstung wurde manipuliert. Das hat der Polizist gesagt.«
    Cadan riss die Augen auf. »Augenblick mal,

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