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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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Kopfschmerzen.
    Die Erde auf dem Minigolfplatz war immer noch klatschnass, aber davon ließ Cadan sich nicht abschrecken. Er schob sein Rad zum ersten Loch und musste erkennen, dass es ein Hirngespinst gewesen war, hier jetzt ein paar Tabletops vollführen zu wollen. Er stellte das Rad ab, setzte Pooh auf die Lenkstange und unterzog den Minigolfplatz einer Inspektion.
    Es würde kein einfaches Projekt werden. Die Anlage sah aus, als wäre sie mindestens sechzig Jahre alt und als wäre in den letzten dreißig Jahren kein Strich daran getan worden. Das war irgendwie schade, denn selbst Minigolf hätte eine bescheidene Geldquelle für Adventures Unlimited sein können. Andererseits war es aber auch ein Pluspunkt, denn eine heruntergekommene Anlage verbesserte die Chancen, dass wer immer hier die Entscheidungen über die Zukunft traf, sich von Cadans Vorschlag würde überzeugen lassen. Aber um Vorschläge unterbreiten zu können, musste man erst einmal Pläne haben, und Cadan gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die Pläne machte. Also spazierte er zwischen den ersten fünf Löchern umher und überlegte, was getan werden müsste, abgesehen vom Herausreißen der kleinen Windmühlen, Scheunen und Schulhäuser und dem Auffüllen der Löcher.
    Er war immer noch in Gedanken an die BMX-Bahn, als er einen Streifenwagen vom St. Mevan Crescent auf den Parkplatz des alten Hotels einbiegen sah. Der Fahrer – ein uniformierter Constable – stieg aus und ging hinein. Wenige Minuten später fuhr er wieder davon.
    Kurz darauf kam Kerra aus dem Gebäude. Sie blieb auf dem Parkplatz stehen, stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um. Cadan hockte gerade neben einem kleinen Bootswrack, das als Hindernis am sechsten Loch diente, und ihm ging auf, dass Kerra nach jemandem Ausschau hielt, möglicherweise nach ihm. Unter anderen Umständen hätte er sich wie üblich versteckt gehalten, denn wenn jemand nach ihm suchte, dann in aller Regel, weil er etwas vermasselt hatte und von seinen Missetaten in Kenntnis gesetzt werden sollte. Doch eine schnelle Revision seiner heutigen Lackiererleistung brachte ihn zu der Erkenntnis, dass er hervorragende Arbeit abgeliefert hatte, also richtete er sich auf und zeigte sich.
    Kerra kam umgehend in seine Richtung. Sie hatte sich umgezogen, war von Kopf bis Fuß in Lycra gehüllt, und Cadan erkannte das Outfit: Sie trug ihre Langstrecken-Fahrradmontur. Seltsame Tageszeit für eine Fahrradtour, fand er, aber wenn man die Tochter des Chefs war, konnte man sich seine Regeln selber setzen.
    Als Kerra die Ruine des Minigolfplatzes erreichte, sagte sie ohne Vorrede: »Ich habe auf der Farm angerufen, aber man hat mir gesagt, sie arbeitet dort nicht mehr.« Sie klang geschäftsmäßig. »Dann habe ich es bei euch zu Hause probiert, aber da ist sie auch nicht. Weißt du, wo sie steckt? Ich muss sie sprechen.«
    Cadan nahm sich einen Moment Zeit, um ihre Ausführungen und die Frage zu überdenken und was das alles implizierte. Er versuchte, Zeit zu schinden, indem er zu seinem Fahrrad trat, Pooh von der Lenkstange nahm und auf seine Schulter setzte. »Spreng Löcher im Speicher«, bemerkte Pooh.
    »Cadan.« Kerras Stimme war beherrscht, enthielt aber eine gewisse Schärfe. »Würdest du mir bitte antworten? Und zwar jetzt gleich und nicht irgendwann einmal?«
    »Es ist nur … Es ist komisch, dass du fragst«, erwiderte Cadan. »Ich meine, es ist ja nicht so, als wärt du und Madlyn noch befreundet, darum frag ich mich …« Er neigte den Kopf, sodass seine Wange Poohs Federn berührte. Er fand das Gefühl angenehm.
    Kerra verengte die Augen. »Was fragst du dich?«
    »Santo. Die Polizei war hier. Und jetzt kommst du hier raus, um mit mir zu reden. Fragst mich nach Madlyn. Hängt das alles irgendwie zusammen?«
    Kerra trug die Haare in einem Pferdeschwanz, aber jetzt zog sie das Gummi heraus, und das Haar fiel ihr auf die Schultern. Sie schüttelte es, dann fasste sie es wieder zum Zopf zusammen. Es schien ebenso eine Methode, Zeit zu gewinnen, wie Cadan es eben getan hatte, indem er Pooh von seinem Fahrrad holte. Dann sah sie ihn wieder an und schenkte ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. »Was ist mit deinem Gesicht?«
    »Einfach Glück gehabt. Es ist das, mit dem ich zur Welt gekommen bin.«
    »Mir ist nicht nach Scherzen zumute, Cadan. Du weißt genau, was ich meine. Die Blutergüsse und Abschürfungen.«
    »Ich bin ausgerutscht. Berufsrisiko. Ich hab einen No-Foot Can-Can ausprobiert und bin auf den

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