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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Musterbeispiel eines trockenen Alkoholikers.«
    »Und in diesem Hotel waren die Geister?«
    »Ja. Ich hab sie gesehen. Mein Vater nicht, aber er hat sie gespürt. Vielleicht hatte er sein eigenes Shining. Wahrscheinlich sogar. Schließlich ist vieles vererblich, nicht nur die Neigung zum Alkoholismus. Und sie haben ihm zugesetzt. Er dachte, sie – die Geisterleute – wären hinter ihm her, aber das war nur eine Lüge. Was sie wirklich wollten, war der kleine Junge mit der starken Kraft. So wie diese Typen, die sich der Wahre Knoten nennen, Abra wollen.«
    Er schwieg, weil ihm einfiel, was Dick durch den toten Mund von Eleanor Ouellette geantwortet hatte, als Dan gefragt hatte, wo diese leeren Teufel seien: In deiner Kindheit, woher jeder Teufel kommt.
    »Dan? Was ist denn?«
    »Nichts«, sagte Dan. »Jedenfalls wusste ich, dass irgendwas in diesem verfluchten Hotel nicht stimmt, schon bevor ich durch die Tür getreten bin. Ich wusste es, als wir drei noch in Boulder wohnten, wo wir mehr oder weniger von der Hand in den Mund gelebt haben. Aber mein Vater brauchte einen Job, damit er das Theaterstück vollenden konnte, an dem er arbeitete …«
    7
    Als sie Adair erreichten, erzählte er John gerade, wie der Heizkessel des Overlooks explodiert und das alte Hotel mitten in einem heftigen Schneesturm niedergebrannt war. Adair war ein echtes Kaff, aber es gab ein Holiday Inn Express, und Dan merkte sich dessen Standort.
    »Dort werden wir in ein paar Stunden einchecken«, sagte er zu John. »Am helllichten Tag können wir nicht auf Schatzsuche gehen, außerdem brauche ich dringend Schlaf. Hatte in letzter Zeit nicht viel.«
    »Hast du das tatsächlich alles erlebt?«, fragte John mit gedrückter Stimme.
    »Tatsächlich, ja.« Dan lächelte. »Meinst du, du kannst mir glauben?«
    » Wenn wir den Baseballhandschuh an dem Ort finden, den Abra dir genannt hat, dann werde ich eine Menge glauben müssen. Wieso hast du mir das alles eigentlich erzählt?«
    » Weil ein Teil von dir trotz allem, was du über Abra weißt, es für verrückt hält, dass wir hier sind. Und weil du wissen solltest, dass es gewisse … Kräfte gibt. Ich bin denen schon begegnet, du aber nicht. Du hast nur ein Mädchen gesehen, das allerhand paranormale Taschenspielertricks beherrscht, wie zum Beispiel Löffel an die Decke zu hängen. In Wirklichkeit sind wir allerdings nicht zwei Jungs auf Schatzsuche, John. Wenn der Wahre Knoten herausfindet, was wir vorhaben, werden wir genauso zur Zielscheibe wie Abra Stone. Falls du also beschließen solltest auszusteigen, werde ich gern das Kreuz vor dir schlagen und Geh mit Gott sagen.«
    »Und dann würdest du allein weitermachen.«
    Dan grinste ihn an. »Na ja … da wäre noch Billy.«
    »Billy ist mindestens dreiundsiebzig.«
    »Er würde sagen, dass das von Vorteil ist. Billy erzählt den Leuten gern, das Gute am Alter sei, dass man sich keine Sorgen mehr darum machen müsse, jung zu sterben.«
    John deutete auf ein Schild. »Die Stadtgrenze von Freeman.« Er schenkte Dan ein kurzes, schmallippiges Lächeln. »Ich kann immer noch nicht richtig glauben, dass ich hier bin. Was machen wir eigentlich, wenn diese Ethanolfabrik nicht mehr da ist? Wenn man sie seit der Aufnahme von Google Earth abgerissen hat, um dort Mais zu pflanzen?«
    »Die ist noch da«, sagte Dan.
    8
    Und das war sie auch: eine Reihe rußgrauer Betonkästen mit rostigen Wellblechdächern. Ein Schornstein stand noch, zwei weitere waren umgestürzt und lagen wie zerbrochene Schlangen auf dem Boden. Die Fenster waren zertrümmert, die Wände mit plumpen Graffiti bedeckt, über die jeder Großstadtsprayer sich totgelacht hätte. Von der zweispurigen Landstraße bog eine mit Schlaglöchern übersäte Zufahrt ab. Sie führte zu einem Parkplatz, auf dem verirrte Maisstängel gewachsen waren. Der Wasserturm, den Abra gesehen hatte, stand in der Nähe; er reckte sich in den Horizont wie eine von H. G. Wells erfundene marsianische Kampfmaschine. Auf seiner Seite stand FREEMAN , IOWA . Auch der Schuppen mit dem eingestürzten Dach war vorhanden.
    »Na, zufrieden?«, sagte Dan. Sie fuhren nur noch im Schritttempo die Landstraße entlang. »Fabrik, Wasserturm, Schup pen, Betreten-verboten-Schild. Alles genau so, wie Abra es beschrieben hat.«
    John deutete auf das rostige Tor am Ende der Zufahrt. » Was ist, wenn das abgeschlossen ist? Ich bin seit meiner Schulzeit nicht mehr über einen Maschendrahtzaun geklettert.«
    »Es war nicht abgeschlossen, als

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