Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
»Mir gehen sie jedenfalls nicht aus dem Kopf. Manchmal träume ich davon.«
    »Falls diese Irre einigermaßen logisch denkt, weiß sie, dass Abra nicht alleine kommt«, sagte Dave. »Die kann ja nicht einfach nach Denver fliegen und dort einen Wagen mieten. Schließlich ist sie erst zwölf Jahre alt.« Er warf seiner Tochter einen halb amüsierten Seitenblick zu. »Endlich geschnallt?«
    »Durch das, was am Wolkentor geschehen ist, weiß Rose schon, dass Abra Freunde hat«, sagte Dan. »Allerdings weiß sie nicht, dass mindestens einer davon dieselbe Gabe hat wie sie.« Er sah Abra fragend an, und diese nickte bestätigend. »Daher, Lucy … und Dave – ich glaube, gemeinsam können Abra und ich dieser …« Er suchte nach dem richtigen Wort und fand nur ein einziges, das passte. »… dieser Seuche ein Ende bereiten. Einer von uns allein …« Er schüttelte den Kopf.
    »Außerdem kannst weder du noch Dad mich daran hindern«, sagte Abra. »Ihr könnt mich zwar in meinem Zimmer einsperren, aber meinen Kopf einsperren könnt ihr nicht!«
    Lucy warf Abra einen drohenden Blick zu. Von der Sorte, die Mütter exklusiv für ihre rebellischen Töchter reservierten, und er hatte bisher immer gewirkt, selbst wenn Abra einen ihrer Tobsuchtsanfälle hatte. Diesmal versagte er. Abra sah ihre Mutter ruhig an. In ihrem Blick lag eine Traurigkeit, bei der es Lucy kalt ums Herz wurde.
    Dave ergriff Lucys Hand. »Ich glaube, es geht nicht anders.«
    Im Raum breitete sich Schweigen aus. Es war Abra, die es brach. » Wenn niemand das letzte Stück Pizza da haben will, nehme ich es. Ich bin nämlich noch echt hungrig .«
    3
    Sie sprachen den Plan noch mehrere Male durch, und bezüglich mancher Details gab es Einwände, aber im Grunde war alles gesagt. Mit einer Ausnahme, wie sich herausstellte. Als sie das Zimmer verlassen hatten, weigerte sich Billy, in Johns Auto zu steigen.
    »Ich fahre mit«, sagte er zu Dan.
    »Billy, das weiß ich zwar zu schätzen, aber es ist keine gute Idee.«
    » Wer in meinem Wagen sitzt, bestimme ich. Außerdem, wie willst du es alleine bis Montagnachmittag nach Colorado schaffen? Das ist völlig lächerlich. Du siehst nämlich beschissen aus.«
    »Das haben mir in letzter Zeit schon mehrere Leute erklärt«, sagte Dan. »Aber noch nie auf so elegante Weise.«
    Billy grinste nicht einmal ansatzweise. »Ich kann dir helfen. Ich bin zwar alt, aber tot bin ich noch lange nicht.«
    »Nimm ihn mit«, sagte Abra. »Er hat recht.«
    Dan sah sie aufmerksam an.
    (weißt du etwas Abra)
    Die Antwort kam auf der Stelle.
    (nein aber ich spüre etwas)
    Das reichte Dan. Er breitete die Arme aus. Abra warf sich hinein und drückte das Gesicht an seine Brust. Er hätte sie lange so umarmen können, aber er ließ sie los und trat einen Schritt zurück.
    (sag mir wenn du bald da bist Onkel Dan dann komme ich)
    (du musst ganz behutsam sein vergiss das nicht)
    Statt eines ausformulierten Gedankens schickte sie ihm ein Bild: einen Rauchmelder, der piepte, weil seine Batterie leer war. Sie wusste genau, wie sie sich verhalten musste.
    Während sie zu Johns Wagen gingen, sagte Abra zu ihrem Vater: »Auf der Rückfahrt müssen wir irgendwo anhalten und eine Genesungskarte kaufen. Julie Cross hat sich gestern beim Fußballtraining das Handgelenk gebrochen.«
    Stirnrunzelnd sah Dave sie an. » Woher willst du das denn wissen?«
    »Ich weiß es eben«, sagte sie.
    Er zog sie sanft an einem ihrer Pferdeschwänzchen. »Du hast tatsächlich nichts davon verlernt, stimmt’s? Ich weiß bloß nicht, wieso du uns nie etwas davon erzählt hast, Abba-Doo.«
    Dan, der ebenfalls mit dem Shining aufgewachsen war, hätte die Frage sofort beantworten können.
    Manchmal mussten Eltern eben beschützt werden.
    4
    Damit trennten sich ihre Wege. Johns SUV fuhr nach Osten, Billys Pick-up nach Westen, mit seinem Besitzer am Steuer. »Kannst du wirklich fahren, Billy?«, fragte Dan.
    »Nachdem ich derartig lang gepennt hab? Junge, ich könnte bis Kalifornien fahren!«
    » Weißt du überhaupt, wo es hingeht?«
    »Als ich in der Stadt auf die Pizza gewartet hab, hab ich einen Autoatlas gekauft.«
    »Also warst du da schon fest entschlossen. Und du wusstest, was Abra und ich vorhaben.«
    »Na ja … mehr oder weniger. Manchmal hab ich so ein Gefühl.« Er grinste. »Ich glaube, das hab ich dir schon an dem Tag gesagt, als wir uns kennengelernt haben.«
    »In Ordnung, aber wenn ich dich ablösen soll, melde dich«, sagte Dan, legte den Kopf ans

Weitere Kostenlose Bücher