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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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entlang hörte man ein hydraulisches Pfeifen. Plötzlich setzten sich die Dächer der Personenwagen und des gelben Dienstwagens am Ende – insgesamt waren es neun Waggons – in Bewegung. Es sah aus, als würden sich gleichzeitig die Verdecke von neun identischen Cabrios heben. Dan bückte sich, um durch die Fenster zu spähen, und sah, dass in jedem Wagen hintereinander Sitze aus Hartplastik montiert waren. Sechs in den Personenwagen und zwei im Dienstwagen. Alles in allem fünfzig.
    Als Billy zurückkam, grinste Dan. » Wenn der Zug voll besetzt ist, sieht das bestimmt ziemlich komisch aus.«
    »Allerdings. Die Leute lachen sich kaputt und knipsen wie die Verrückten. Moment, ich führ es dir mal vor.«
    Am Ende jedes Personenwagens war als Stufe eine Stahlplatte angebracht. Billy stieg in einen Wagen und setzte sich. Eine merkwürdige optische Täuschung stellte sich ein, die ihn überlebensgroß aussehen ließ. Er winkte Dan leutselig zu. Der konnte sich gut vorstellen, wie fünfzig Riesenkerle stolz in den kleinen Wagen hockten, während der Zug den Bahnhof verließ.
    Als Billy Freeman sich erhob und wieder herauskletterte, applaudierte Dan. »Im Sommer läuft der Postkartenverkauf hier sicher blendend.«
    »Und ob.« Billy kramte in seiner Jackentasche, zog eine verbeulte Packung Duke heraus – eine billige Marke, die Dan gut kannte, weil sie in ganz Amerika in Busstationen und Supermärkten verkauft wurde – und streckte sie Dan hin. Der nahm eine Zigarette. Billy zückte sein Feuerzeug.
    »Das genieße ich, solange ich’s noch kann«, sagte Billy und betrachtete seine Zigarette. »Noch ein paar Jahre, dann ist das Rauchen hier verboten. Im Frauenverein reden sie schon darüber. Ein Haufen alter Schachteln, wenn du mich fragst, aber du weißt ja, wie es ist – wenn sie mal Kinder in die Welt gesetzt haben, halten sie sich für was Besonderes.« Er blies den Rauch durch die Nasenlöcher aus. »Nicht dass von den Weibern da eine in letzter Zeit ein Kind gekriegt hätte. Oder auch nur ’nen Tampon gebraucht.«
    »Sicher nicht die schlechteste Idee«, sagte Dan. »Kinder ahmen eben nach, was sie an ihren Eltern sehen.« Er dachte an seinen Vater. Das Einzige, was Jack Torrance mehr geschätzt hatte als ein Glas Schnaps, war ein Dutzend Gläser gewesen. So hatte sich jedenfalls Dans Mutter nicht lange vor ihrem Tod ausgedrückt. Die wiederum hatte auf Zigaretten gestanden, und die hatten sie umgebracht. Früher hatte Dan sich einmal geschworen, sich auch das nie anzugewöhnen. Inzwischen hatte er den Eindruck gewonnen, dass das Leben aus einer Reihe absurder Fallen bestand.
    Billy Freeman sah ihn an, wobei er ein Auge halb zukniff. »Manchmal hab ich so ein Gefühl, was Leute angeht, und bei dir hab ich das auch.« Er sprach mit einem starken Neuenglandakzent. »Das hatte ich sogar schon, bevor du dich umgedreht hast und ich dein Gesicht sehen konnte. Ich glaube, du bist genau der Richtige für den Frühjahrsputz, den ich bis Ende Mai machen muss. Das ist mein Gefühl, und meinen Gefühlen vertraue ich. Ganz schön verrückt wahrscheinlich.«
    Dan fand das überhaupt nicht verrückt, und nun begriff er auch, wieso er Billy Freemans Gedanken so deutlich gehört hatte, ohne das überhaupt zu wollen. Er erinnerte sich an etwas, was Dick Hallorann ihm einmal gesagt hatte – Dick, der sein erster erwachsener Freund gewesen war. Viele Leute haben ein wenig von dem, was ich hellsichtig nenne, aber meistens ist es bloß ein Funkeln – so eine Ahnung, welche Platte der DJ im Radio als Nächstes auflegt oder dass bald das Telefon läuten wird.
    Billy Freeman besaß kein Shining, aber ebendieses Funkeln. Diesen kleinen Glanz.
    »Dann muss ich wohl mal mit diesem Cary Kingsley sprechen, was?«
    »Casey, nicht Cary. Ja, der ist zuständig. Und zwar ist er schon seit fünfundzwanzig Jahren für die städtischen Dienste zuständig.«
    » Wann ist ein guter Zeitpunkt?«
    »Gleich jetzt, denke ich.« Billy zeigte auf die andere Straßenseite. »Der Backsteinklotz da drüben ist das Rathaus. Mr. Kingsley sitzt im Untergeschoss, ganz am Ende des Flurs. Du wirst merken, dass du richtig bist, sobald du von oben Discomusik hörst. Dienstags und donnerstags ist in der Turnhalle drüber nämlich immer ein Aerobic-Kurs.«
    »Na gut«, sagte Dan. »Dann werde ich mal rübergehen.«
    »Hast du deine Zeugnisse denn dabei?«
    »Ja.« Dan klopfte auf seinen Matchsack, den er an den Bahnhof von Teenytown gelehnt hatte.
    »Und die hast du

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