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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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was? Sehen Sie sich eigentlich nach Arbeit um, oder sind Sie bloß neugierig?«
    Angesichts des plötzlichen Themenwechsel zuckte Dan zusammen. Ob er sich nach Arbeit umsah? Wahrscheinlich schon. Das Hospiz, an dem er bei seinem Spaziergang über die Cranmore Avenue vorbeigekommen war, stellte den logischen Ausgangspunkt dar, und er hatte so eine Ahnung – ob es das Shining oder nur gewöhnliche Intuition war, konnte er nicht sagen –, dass man dort jemand brauchte, aber er war sich nicht sicher, ob er jetzt schon hingehen wollte. Tony im Turmfenster zu sehen war beunruhigend gewesen.
    Außerdem sollte dein letztes Besäufnis ein wenig länger her sein, Danny, bevor du dort auftauchst und um einen Bewerbungsbogen bittest. Selbst wenn die einzige Stelle, die sie frei haben, ein Ersatzmann für die Nachtschicht ist.
    Die Stimme von Dick Hallorann. Du lieber Himmel. An Dick hatte Dan lange nicht mehr gedacht. Wahrscheinlich seit Wilmington nicht mehr.
    Wenn der Sommer kam – eine Jahreszeit, in der es in Frazier sicher am schönsten war –, dann suchte man bestimmt Leute für die verschiedensten Jobs. Aber wenn er sich zwischen einem Lokal im örtlichen Einkaufszentrum und Teenytown entscheiden musste, war Teenytown eindeutig die erste Wahl. Er öffnete den Mund, um Freemans Frage zu beantworten, aber bevor er dazu kam, meldete sich wieder Hallorann.
    Du wirst jetzt bald dreißig, Junge. Da werden womöglich die Chancen knapp.
    Währenddessen musterte Billy Freeman ihn mit offener, ungekünstelter Neugier.
    »Ja«, sagte er. »Ich suche Arbeit.«
    »Ein Job in Teenytown ist nichts für die Ewigkeit, wissen Sie. Sobald es Sommer wird und die Schule zu Ende ist, stellt Mr. Kingsley Leute von hier ein. Achtzehn- bis Zweiundzwanzigjährige hauptsächlich. Das erwartet der Stadtrat von ihm. Außerdem arbeiten die jungen Kerle billig.« Er grinste, wobei mehrere Zahnlücken sichtbar wurden. »Trotzdem, es gibt Schlimmeres, als hier seine Kohle zu verdienen. Im Freien zu arbeiten ist heutzutage zwar nicht mehr so beliebt, aber es wird nicht mehr lange so kalt sein.«
    Das stimmte. Viele der Anlagen im Stadtpark waren mit Planen abgedeckt, aber die würden bald herunterkommen und zum Vorschein bringen, was ein kleiner Ferienort im Sommer zu bieten hatte: Hotdog-Stände, Eisbuden, ein ringförmiges Etwas, bei dem es sich offenbar um ein Karussell handelte. Außerdem war da natürlich die Eisenbahn mit ihren winzigen Wagen und dem großen Turbodiesel. Wenn er sich vom Schnaps fernhielt und sich als vertrauenswürdig erwies, ließen Freeman oder der Chef – Kingsley – ihn das Ding womöglich ab und zu führen. Das würde ihm gefallen. Später, wenn die Stadt junge Schulabgänger einstellte, konnte er immer noch beim Hospiz vorstellig werden.
    Falls er überhaupt beschloss dazubleiben.
    Besser, du bleibst irgendwo, sagte Hallorann – offenbar war dies ein Tag, an dem Dan ausgiebig Stimmen hörte und Visionen hatte. Besser, du bleibst bald irgendwo, sonst wirst du nirgendwo mehr bleiben können.
    Er staunte über sich selbst, dass er lachte. »Hört sich gut an, Mr. Freeman. Hört sich echt gut an.«
    5
    »Haben Sie schon mal was mit Landschaftspflege zu tun gehabt?«, fragte Billy Freeman. Sie gingen langsam an der Eisenbahn entlang. Die Wagen reichten Dan nur bis zur Brust, sodass er sich wie ein Riese vorkam.
    »Ich kann Unkraut jäten, Pflanzen einsetzen, anstreichen und lackieren. Ich weiß, wie man einen Laubbläser und eine Kettensäge bedient. Ich kann Maschinen reparieren, wenn es nichts zu Kompliziertes ist. Und ich kann auf ’nem Rasenmäher durch die Gegend fahren, ohne dass irgendwelche kleinen Kinder unter die Räder kommen. Was den Zug angeht, tja … da weiß ich nicht recht.«
    »Dafür müsste Ihnen Kingsley die Erlaubnis geben. Wegen der Versicherung und solchem Kram. Hören Sie mal, haben Sie eigentlich Zeugnisse? Sonst stellt Mr. Kingsley Sie nämlich nicht ein.«
    »Mehrere. Hab hauptsächlich als Hausmeister und Krankenpfleger gearbeitet. Mr. Freeman …«
    »Sag einfach Billy zu mir.«
    »Euer Zug sieht nicht so aus, als könnte man damit jemand befördern, Billy. Wo sitzen die Leute eigentlich?«
    Billy grinste. »Bleib mal hier stehen. Vielleicht findest du das genauso lustig wie ich. Bin immer noch begeistert.«
    Er ging zur Lokomotive und beugte sich hinein. Der Motor, der im Leerlauf vor sich hin getuckert hatte, jaulte auf und stieß rhythmisch dunklen Rauch aus. An der gesamten Helen Rivington

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