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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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schweren Arbeit, die sie auf dem Mond leisteten. Zoe sah Beulen, schwarz verbrannte Düsen, abgebrochene Greifarme und aufgeplatzten Lack. Die Materialien, die dem Vakuum ausgesetzt worden waren, rochen beißend nach verbranntem Metall. Zoe fand das alles aufregend, wusste aber nicht genau, warum.
    Schließlich standen sie vor der Ursache des Problems, das die Kolonie beschäftigte. Der sabotierte Traktor sah genauso aus wie auf den Bildern, die Jo Laws auf ihrem Küchentisch präsentiert hatte. Ein schweres, großes Fahrzeug, brandneu, aber mit herausgesprengtem Herz. Wachen von Bootstrap und Sonias freiwillige Helfer hatten den Bereich rund um den Traktor mit Seilen abgesperrt. Techniker bargen Fragmente, die von dem Fahrzeug abgesprengt worden waren, und legten sie wie Teile eines Puzzles auf dem Boden aneinander. Sie hofften, auf diese Weise zu rekonstruieren, was geschehen war. Andere Techniker krochen auf und in dem Fahrzeug herum. Zoe entdeckte kleine Maschinen auf Rädern, die mit einem Scheinwerfer und Greifarmen ausgerüstet waren – wahrscheinlich Bombensuchroboter, die nach Sprengstoff suchten.
    Ohne Zögern tauchte der Doktor unter dem Seil hindurch und bahnte sich seinen Weg durch die verbogenen Teile des Traktors. Als Zoe ihm folgte, bemerkte sie überrascht, dass Luis Reyes neben dem Fahrzeug stand. Er trug Kopfhörer, die mit einer der Wartungsklappen des Traktors verbunden waren.
    Der Doktor bückte sich, steckte den Kopf in ein Loch im Rumpf und zog laut die Luft ein. »Methan, zumindest Spuren davon. Ich glaube, es ist ziemlich offensichtlich, was hier geschah.«
    »Ach, wirklich?« Florian Hart ging mit langen Schritten auf ihn zu. Sie trug einen Overall und einen Schutzhelm. Zoe fiel auf, dass sie trotz der Verärgerung und Entschlossenheit, die sie ausstrahlte, unglaublich schön war.
    Der Doktor erhob sich. »Oh, Sie. Es wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn wir Ihnen aus dem Weg hätten gehen können.«
    Florian musterte sein schäbiges Aussehen und gab sich keine Mühe, ihre Verachtung zu verbergen. »Vergessen Sie nicht, dass meine Autorität hier über allem anderen steht.«
    Sonia Paley hustete. »Mal langsam, Florian. Diese Kolonie untersteht immer noch den Gesetzen des IRKs …«
    Florian unterbrach sie. »Nach einem solchen Zwischenfall – und das können Sie gern in dem Vertrag nachlesen, der den Betrieb dieser Anlage regelt – ist meine Autorität
unanfechtbar
. Ich könnte Sie einfach einsperren lassen, Sie lächerlicher, kleiner Mann.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber was würde es Ihnen bringen? Ach, ich habe keine Zeit für diesen Unfug.« Der Doktor bückte sich erneut und kroch auf Händen und Knien in das aufgerissene Innere des Fahrzeugs.
    »Das ist gefährlich«, herrschte Florian ihn an. »Und Sie sind nicht dazu autorisiert.«
    Er seufzte. »Nein, ich bin nicht
autorisiert
, da haben Sie recht. Aber abgesehen von möglichen blauen Flecken ist es hier völlig ungefährlich.«
    »Es könnten weitere Bomben versteckt sein…«
    »So ein Quatsch. Riechen Sie nicht das Methan? Offensichtlich hat sich jemand an den Treibstoff- und Sauerstoffträgerzugängen des Fahrzeugs zu schaffen gemacht und so die Explosion ausgelöst. Die Sprengkraft war mehr als ausreichend. Es gab keinen Grund für kompliziertere Techniken …«
    Während er das sagte, verschwand er langsam in den Schatten der Maschine. Nur noch seine schäbige, karierte Hose war zu sehen.
    »Lassen Sie ihn«, wandte sich Sonia an Florian. »Ich bin mir sicher, dass er weiß, was er tut. Und ihre tollen Sicherheitsmaßnahmen bringen gar nichts, wenn Sie uns an der Suche nach der Wahrheit hindern.«
    »Apropos Sicherheitsmaßnahmen«, gab Florian aggressiv zurück. »Verraten Sie mir doch mal, welche völlig unzureichenden Maßnahmen Sie ergriffen haben, um diesem Chaos Herr zu werden.«
    Sonia fiel es sichtlich schwer, ihre eigene Verärgerung zu unterdrücken, trotzdem zählte sie auf, welche Schritte sie bereits unternommen hatte: Sie hatte eine Ausgangssperre verhängt, überwachte den Waffenbesitz, ließ die Sprengstofflager und Schotten zwischen den Modulen bewachen, und hatte die Kinder in der Dreifaltigkeitsblase eingekesselt. Aggressiv hinterfragte Florian jede ihrer Aussagen.
    Zoe zog sich verstört zurück. Florian wirkte zwar wütend, aber Zoe hatte gleichzeitig den Eindruck, dass sie diesen Zwischenfall
genoss
. Anscheinend hatte sie schon seit längerem versucht, die Macht über die Kolonie an sich zu

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