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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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reißen. Der Unfall hatte ihr den Vorwand geliefert, auf den sie gewartet hatte. Kein Wunder also, dass ihr die Situation Freude bereitete.
    Luis Reyes stand immer noch neben der Maschine. Er lauschte auf etwas in seinen Kopfhörern und murmelte ab und zu in ein Mikrofon, das an seiner Wange befestigt war. Zoe sah, wie er über die Flanke der beschädigten Maschine strich, als wolle er sie trösten.
    Sie ging auf ihn zu. »Die Ethikkommission habe ich hier nicht erwartet.«
    Er lächelte Zoe an. Luis war schlank, dunkel, gut aussehend, ernst und sprach mit einem leichten spanischen Akzent. »Es gibt hier noch ein weiteres Opfer.« Er klopfte auf die Flanke der Maschine. »Der Traktor, beziehungsweise die künstliche Intelligenz, die in steuert.«
    »Oh, so wie MMAC.«
    »Dieser Körper aus Metall und Keramik hat eine traumatische Verletzung erlitten. Es gibt zwar Subroutinen, mit denen man das, was Sie oder ich als Schmerz bezeichnen würden, abschalten kann, doch der Verlust der Funktionen ist verstörend. Hinzu kommt die Frage, wie es jetzt weitergeht. Kann dieser Körper repariert werden? Wenn nicht, was wird dann aus dem Bewusstsein in ihm? Bootstrap oder die IntelligeX-Untersektion, die für die Robotik verantwortlich ist, statten alle künstlichen Intelligenzen mit großem Ehrgeiz aus, damit sie die Ziele der Firma auch erreichen. Das Bewusstsein in dieser Maschine fühlt sich momentan schuldig, weil sie ihre Aufgaben nicht erfüllen kann. Man könnte das als einprogrammiertes Gewissen bezeichnen.«
    »Ich wusste nicht, dass PEK versucht, künstliche Bewusstseine zu schützen.«
    »Doch, das tun wir. Auf der Erde haben einige Staaten Gesetze erlassen, die künstlichen Intelligenzen die gleichen Rechte wie Menschen einräumen. Aber ist es moralisch richtig, ein Bewusstsein für einen bestimmten Zweck zu erschaffen? PEK versucht, solche ethischen Probleme vorherzusehen. Deshalb sind wir hier. Es dürfte Sie kaum überraschen, dass die Zahl der Misshandlungen mit zunehmender Entfernung zur Erde steigt. Manche können wir verhindern. MMAC hätte man wahrscheinlich längst abgeschaltet, wenn wir uns nicht für ihn eingesetzt hätten.«
    Zoe erkannte auf einmal, wie sehr sie diesen klugen, fähigen, sogar charismatischen jungen Mann bewunderte, auch wenn sie ihn nicht wirklich verstand. Er widmete sein ganzes Leben einem schwierigen, komplexen, vielleicht unmöglichen Unterfangen. Ob er seine Ziele je erreichen würde, war unklar. Trotzdem war er an diesen Ort gekommen, um Gutes zu tun – zumindest das, was er dafür hielt. Schritt für Schritt.
    »Wir kommen leider nur langsam voran«, fuhr er fort. »Deshalb entscheiden sich manche für drastischere Methoden.«
    Florian Hart hörte seine Worte und drehte sich zu ihm um. »Drastischere Methoden? Netter Euphemismus für Terrorismus. Wie nennt sich Ihr militanter Flügel noch gleich?«
    »Ich habe nichts mit
Zurück zur Erde
zu …«
    »Es würde mich nicht wundern, wenn einer von diesen Typen hinter dem Sabotageakt stecken würde. Die Kolonie kann man ja leicht infiltrieren, richtig?«
    »Sie können nicht einfach mit solchen Anschuldigungen um sich werfen, Florian. Es gibt nicht den Hauch eines Beweises …«
    Ein leises Räuspern ließ ihn verstummen.
    Der Doktor tauchte aus der Maschine auf. Sein Gehrock war abgewetzt, ausgelaufenes Schmiermittel tropfte von einem seiner Hosenbeine. »Anscheinend haben Sie während meiner Abwesenheit keine Fortschritte gemacht, was nicht gerade überraschend ist. Aber ich habe etwas gefunden, über das ich gern deine Meinung hören würde, Zoe. Ihre auch, Mr Reyes, wenn Sie so freundlich wären.«
    Zoe sah instinktiv Florian an, so als wolle sie deren Erlaubnis einholen.
    »Natürlich«, sagte Florian sarkastisch. »Kriechen Sie ruhig alle in meinem Tatort herum.« Sie ahmte den englischen Akzent des Doktors nach. »Darf ich Ihnen vielleicht noch Tee und Kuchen anbieten?«
    Der Doktor verschwand bereits wieder in der Maschine. »Sehr freundlich von Ihnen«, rief er. »Erdbeerkuchen, wenn Sie welchen haben.«
    Zoe und Luis sahen sich kurz an, dann gingen sie auf die Knie und folgten ihm.
    »Beim Doktor kann man sich nie ganz sicher sein«, sagte Zoe. »Es wäre möglich, dass er glaubt, sie meint es ernst …«

18
    Der Kessel war dafür gedacht, Leute davon abzuhalten, die Blase zu verlassen, deshalb fiel es Phee leicht, den umgekehrten Weg zu nehmen und in sie einzudringen.
    Sie handelte überstürzt, hatte nach dem Flug zurück

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