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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Körper auseinandergerissen worden war. Ein Arm hatte sich gelöst und lag ein Stück entfernt am Boden. In der geballten Faust hielt er ein Werkzeug. Ein Körper, nicht größer als der eines Kindes – nicht größer als Casey Laws’. Die Hautteile, die von der Explosion nicht zerfetzt worden waren, hatten eine leuchtend blaue Farbe.
    Der Doktor legte Zoe die Hand auf die Schulter. »Du machst das sehr gut. Ganz ruhig. Sag mir, was du siehst – was du herleiten kannst.«
    »Das ist unser Täter.«
    »Der Meinung bin ich auch. Bei dem Werkzeug in der Hand des abgerissenen Arms handelt es sich um eine Drahtschere. Das Wesen geriet in die von ihm ausgelöste Explosion. Wie ich vermutet habe, war keine Bombe nötig. Die Sabotage ließ sich leicht durchführen – so lange man klein genug war, um hier hinein zu kriechen.«
    »Es ist
blau
. Das Fleisch. Man sieht, dass nicht nur die Oberfläche mit einer Farbe oder ähnlichem behandelt wurde. Dort, wo die Haut eingerissen ist, sieht man, dass unter der Oberfläche …« Sie würgte.
    »Ganz ruhig«, wiederholte er. »Es ist klar, womit wir es hier zu tun haben, richtig? Das ist eine der Kreaturen, die die Jugendlichen gesehen und als ›blaue Puppen‹ bezeichnet haben. Wir haben sie ja auch gesehen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Kreaturen den ausgeklügelten Sicherheitssystemen entgangen sind, die es garantiert überall auf dem Rad und in der Mine gibt. Trotzdem leugnen die Erwachsenen offiziell alles und behaupten, ihre Kinder litten unter Halluzinationen oder seien bösartig. Ha! Sogar die zurückhaltende Phee weiß von den Puppen, hat aber geschwiegen. Wahrscheinlich aus dem fehlgeleiteten Wunsch, ihren Bruder zu schützen. Ich musste Jo darüber informieren, aber ich glaube nicht, dass sie bereits entschieden hat, wie sie damit umgehen soll. Das kann ich ihr nicht verdenken. Ist nicht ganz leicht, sich zu merken, wer hier was weiß. Das passiert aber leider in Systemen, die auf Lügen und Misstrauen beruhen.«
    Er atmete tief durch. »Jetzt besitzen wir also einen nicht zu leugnenden, eindeutigen Beweis – aber wir sind mit unserer Analyse noch nicht fertig. Noch nicht ganz. Mach weiter, Zoe. Was siehst du?«
    Sie riss sich zusammen. »Es ist nicht einmal annähernd menschlich. Sieh es dir an, Doktor. Kein Anzeichen für innere Organe. Jedenfalls keine menschlichen …« Unter dem formlosen, aufgerissenen Gewebe, tief im Körper, schimmerte Metall.
    »In der Tat. Es wurde anscheinend mit menschlichem Aussehen erschaffen, oder der menschliche Körper diente bei seiner Erschaffung als Modell. Aber es ist nicht menschlich.«
    »Wieso sagst du ›erschaffen‹ und nicht ›geboren‹?«
    »Das metallische Schimmern.« Der Doktor zeigte darauf. »Ich vermute, dass dieses Skelett, wenn es denn eines ist, aus einer Bernaliumverbindung besteht. Es ist
sehr
unwahrscheinlich, dass so etwas auf natürliche Weise entstehen könnte. Was noch, Zoe? Streng dich an. Du übersiehst noch eine Sache.«
    Verwirrt betrachtete Zoe die seltsame Leiche. Ihr Kopf fühlte sich leer an, das Blut rauschte in ihren Ohren. Was noch? Was meinte der Doktor?
    Luis öffnete den Mund. »Es starb nicht durch die Methanexplosion.«
    »Ah, gut. Woher wissen Sie das?«
    »Weil diese große Brustwunde aussieht, als habe sie ein Blasterschuss verursacht. Von denen habe ich bei meiner Arbeit leider schon zu viele gesehen. Er … es wurde von vorne erschossen.
Dann
explodierte der Methantank und erwischte das Wesen an seiner linken Seite. Sehen Sie, das Gewebe ist dort verbrannt. Die Explosion warf das Wesen zur Seite und dabei wurde der … Arm abgerissen.«
    »Ganz genau. Sehr gut, Mr Reyes, sehr gut.«
    »Dieses Wesen«, sagte Zoe langsam, »bereitete also die Explosion vor, wurde entdeckt …«
    »Von einem Menschen mit einem Blaster, der die blaue Puppe gnadenlos erschoss –
aber die Explosion nicht aufhielt

    »Es ist ein Wunder, dass überhaupt etwas von der blauen Puppe die Explosion überstanden hat«, sagte Luis und sah sich in den Trümmern um. »Vielleicht wurde sie durch ein Metallteil geschützt.«
    »Ja. Der Mörder muss gehofft haben, dass nichts von ihr übrig bleiben würde. Schließlich geben die blauen Puppen ja nicht die nützlichsten Verdächtigen bei so einem Zwischenfall ab. Jedenfalls nicht, wenn man versucht, die Macht auf dem Rad an sich zu reißen. Außerdem … Sagen Sie, Mr Reyes, was wäre, wenn man auf Mnemosyne eine eingeborene und

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