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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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zum Rad nicht einmal ihren Hautanzug abgelegt. Sie war früher eingetroffen als die anderen –
sie
hatte auf dem Rückflug keine Zeit mit Spielereien verschwendet –, deshalb war sie zu Hause angekommen, bevor die Einkesselung begann. Sam war natürlich hinein geraten.
    Im Inneren der Dreifaltigkeitsblase herrschte Chaos. Hunderte Menschen saßen und standen herum, kaum jemand war älter als Phee. Die meisten trugen die leuchtendgrünen Uniformen des C-Rangs. Eine Autoritätsperson war nirgends zu sehen. Phee hörte nervöses Gelächter. Irgendwo lief Musik. Auf einem Trümmerfeld zwischen ausgebrannten Gebäuden spielten einige Jugendliche Fußball. Furcht hing in der Luft.
    Schon bald entdeckte sie Sam. Er hing mit seinen üblichen Freunden herum, mit Dai und Sanjay und Mindy Brewer. Neben ihnen stand Jamie McCrimmon. Er trug seinen Hautanzug. Aus der Tasche, die über dem Rücken hing, ragten die Pfeifen des Dudelsacks heraus. Er wirkte verloren und besorgt, aber als er Phee sah, lächelte er.
    Sam starrte sie jedoch finster an. »Was machst du denn hier?«
    »Dich finden.«
    »Sie hätten dich nicht eingesperrt. Du bist eine A.«
    »Hör zu, Sam. Wir müssen etwas sagen.«
    »Was sagen? Und zu wem?«
    »Wir müssen von den blauen Puppen erzählen. Komm schon, Sam. Du weißt ebenso gut wie ich, dass die blauen Puppen für die Sabotageakte verantwortlich sind und nicht wir. Wir müssen hier raus und Mum alles sagen. Dann gehen wir zu Florian Hart und den anderen und erzählen ihnen davon. Sie
müssen
uns anhören.«
    Er sah sie voller Mitleid an. »Phee, Phee. Wie naiv bist du eigentlich?
Sie wissen es bereits
. Sie wissen von den Blauen.«
    »Was?«
    »Na klar, aber sie halten das geheim, damit sie uns drankriegen können. Phee, du hättest nicht herkommen sollen. Hau ab, wenn du noch kannst. Zeig ihnen einfach dein hübsches A-Grau, dann lassen sie dich schon raus.«
    »Ich lasse dich nicht allein.«
    »Bist du sicher?« Er sah sich um. »Ein paar von uns wollen gleich was probieren.«
    »Wovon redest du?«
    »Von einem Ausbruch«, sagte er leise.
    »Was?«
    »Wir müssen nicht hier bleiben. Wir haben immer noch das Zeug von dem Enceladus-Ausflug. Und noch ein paar versteckte Vorräte. Wirst du
jetzt
abhauen?«
    Ihr wurde auf einmal kalt. Nervös rieb sie sich mit den Händen über die Arme ihres Hautanzugs. »Ich lasse dich nicht allein«, sagte sie entschlossen.
    Jamie nahm ihre Hand und drückte sie. Dabei bemerkte sie, dass er seltsamerweise nicht sie ansah, sondern das Amulett, das von ihrem Hals hing.

19
    Zoe kroch durch einen Gang, den die Explosion quer durch den Traktor gerissen hatte. Scharfe Metallsplitter lagen unter ihren Händen und Knien, Flüssigkeit tropfte aus aufgerissenen Leitungen und Kabel, die noch unter Strom zu stehen schienen, hingen von der Decke. Sie kam nur langsam voran, auch wenn die Taschenlampen, die Luis hinter ihr und der Doktor vor ihr trugen, den Weg erhellten.
    »Autsch!«
    »Alles in Ordnung, Doktor?«, fragte Zoe.
    »Ja, ja. Ich hatte mich an diesem Gehrock ohnehin leid gesehen. Beeilt euch, ihr beiden.«
    Er führte sie zum Herz der Maschine, zu einem großen, aufgerissenen Tank, der nach Methan stank. Die Schäden waren unübersehbar: schwarz verbrannte Oberflächen und metallene Schotten, die in der gewaltigen Hitze geschmolzen waren. Der Doktor hockte sich auf die Fußballen und sah seine Begleiter ernst an. Im Licht der Taschenlampen wirkte sein Gesicht noch faltiger als sonst.
    Luis sah sich um. »Das ist dann wohl das Zentrum der Explosion.«
    »Richtig, mein Junge. Die Treibstofftanks. Ich habe den manipulierten Quervorschub des Sauerstoffträgertanks gefunden. Die Zündung erfolgte über einen simplen kurzgeschlossenen Draht. Alles sehr einfach; das habe ich Ms Hart ja schon zu erklären versucht. Aber deswegen sind wir nicht hier. Seht.« Er zeigte auf eine zusammengesunkene Gestalt, die außerhalb des Lichtkreises seiner Taschenlampe kauerte.
    Zoe erspähte etwas Blaues.
    Luis beugte sich vor, um sie besser erkennen zu können, wandte sich aber sofort wieder ab und presste würgend seine Hand auf den Mund.
    Zoe kroch vor. Ihr Herzschlag hämmerte. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Doch sie zwang sich, das, was der Doktor gefunden hatte, ausgiebig zu mustern.
    Es war ein Körper. Menschlich – zumindest menschenähnlich, korrigierte sie sich. Die Basisform stimmte; es gab einen Kopf und vier Gliedmaßen. Entsetzt bemerkte sie, dass der

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