Dönerröschen
müsste sie ihr Weltbild grundlegend ändern. Schlitterten wir auf ein unüberwindliches kulturelles Missverständnis zu?
FKK, Teil 2
Am Samstag vor dem Mittagessen lieh ich mir das Fahrrad aus. Noch bevor Bebisch den kranken Magen zu simulieren angefangen hatte. Eine gute Maschine. Das Fahrrad surfte auf dem Asphalt wie auf einer hübschen Welle. Doch die Sonne und Bebischs Pläne trieben mich in den Wald. Ein bissl Ruhe im Moos.
Punkt 14 Uhr sah ich aus dem Busch, wie Babas Auto wegfuhr. Super! Kurz darauf winkte Bebisch mir aus dem unbezäunten Apfelbaumgarten zu. Nichts wie hin, Casanova! Die Party nahte, bei der auch Bebisch und ich uns krass nah kommen würden. Sicher wollte sie kuscheln! Was sonst? Noch nie hatte ich mich so aufs Kuscheln gefreut wie jetzt. Zuletzt hatte ich während meiner Kindergartenzeit gekuschelt. Mit Anne und Dok.
Gleich im Flur küsste sie mich. »Du hast alle Prüfungen bestanden, Josch«, flüsterte sie. Warum sie aber flüsterte, wenn bis auf die zwei fetten Katzen keiner zu Hause war, wusste ich nicht. Petzten die Katzen? Zur Sicherheit flüsterte ich auch.
»Gib mir die Hand!« Sie schleppte mich zur Holztreppe. Wir liefen im 1. Stock am Zimmer von Danis und mir vorbei. Bebisch zog mich weiter, die Treppe hoch, bis auf den Dachboden: ein großes Zimmer, voller Krempel. Direkt gegenüber der Treppe lachte uns eine Tür an.
»Das Gästezimmer«, sagte Bebisch. »Sollte jemand unten die Haustür aufmachen, haben wir Zeit genug, uns zu verdrücken. Oma darf uns nicht zusammen erwischen.«
»Hat deine Mutter nicht gesagt, dass das Schloss spinnt? Dass man’s nicht aufmachen kann?«
»Das probieren wir jetzt aus!« Bebisch griff nach der Türklinke. Die Tür ging nicht auf. »Blöd!«
Ich schob sie beiseite. »Von Schlössern hat ein Mann mehr Ahnung!«
»Du entwickelst dich langsam zu einem echten Türken«, sagte Bebisch und lachte.
Nur die Klinke nach unten drücken und dann zu mir ziehen, brachte nichts. Klar kann sich ein Mann viele andere Drücktechniken einfallen lassen, um eine blöde Tür zu öffnen. Schon die dritte klappte: Die Tür fest gegen den Türrahmen pressen, dann die Klinke nach unten drücken und wieder zu sich ziehen, mit einem kleinen Schwenker nach oben, etwa in der Mitte des Zugs. Die Tür sprang auf. Wenn’s ums Kuscheln geht, ist der Mann voll kreativ. Bebisch glotzte nicht schlecht, als ich das Kunststück vollbrachte. »Du, Genie, du!«, sagte sie und wollte hineinschlüpfen. Genie? Wie süß das auf mein Trommelfell schlug!
»Warte«, sagte ich und machte die Tür wieder zu.
Bebisch riss die Augen auf. »Was machst du? Jetzt geht die Tür nicht mehr auf, Mensch!«
»Dann müssen wir uns eine andere Technik überlegen«, sagte ich. »Die immer funktioniert. Damit wir drin nicht eingesperrt bleiben.«
Sie nickte anerkennend mit dem Kopf. »Nicht schlecht!«, sagte sie. Doch die Sorge war unbegründet: Meine Sesam-öffne-dich-Technik funktionierte immer noch. Wir schlüpften hinein. Boah! Ein großes Bett. Nichts wie drauf! Und dann direkt ins Paradies. Ruck, zuck waren wir nackt. Na ja, ganz ruck, zuck war’s nicht, es hat schon drei Stunden gedauert, bis ich Bebisch die Socken ausziehen durfte. Bis dahin haben wir uns aber auch nicht gelangweilt, so war die Zeit blitzschnell vergangen. Zuerst wollte Bebisch sich gar nicht ausziehen. »Wir können auch angezogen kuscheln«, hatte sie gesagt.
»Ich mag dich leicht und luftig«, sagte ich und streichelte und küsste sie in den Wahnsinn. Bis sie nicht mehr widerstehen konnte, bis sie heiß wie eine Supernova wurde – ein Stern im Vollrausch: Nur noch einmal explodieren, und dann Schluss! Endlich! Das Kopftuch war runter! Ach, Quatsch! Das Kopftuch hatte sie gar nicht an. Weil Oma weg war. Den BH aber schon. Nach meinem neunundneunzigsten Anlauf seufzte sie und sagte. »Na gut!« Blitzschnell knöpfte ich den BH auf. Bevor sie sich’s anders überlegen würde.
Bebisch kicherte wieder mal. »Du kannst aber super gut verschlossene Dinge aufmachen, gell?« Darauf sagte ich nichts. Konnte sowieso nicht mehr reden. Nur pochen und pulsen! Was ich da alles in meinen Händen fühlte. »Aber nur kuscheln!«, sagte sie. »Bitte nicht … du weißt schon. Damit möchte ich noch etwas warten. Wir … wir kennen uns noch nicht so lange.«
»Acht Jahre!«, rief ich und machte mich an ihren Hosen zu schaffen.
Sie zog mir meine Boxershorts aus. »Aber hallooo«, sagte sie, ich ließ mich davon aber nicht
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