Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser
hat‘s gewiss nicht nötig, sich einen Knigge zuzulegen. Denn er umgeht mit Gewissheit alle Verhaltensvorschriften für gutes Benehmen. Allein schon dadurch, dass dieser Sachse so gotteslästerlich flucht.
Die Darandl ist eine Spinnenart, die durch ihren giftigen Biss bekannt ist. Der Sachse bezeichnet allerdings als Tarantel eher seine böse Ehefrau oder seine Schwiegermutter.
Ein Därrländr besteht nur aus Haut und Knochen und ist deshalb nicht nur für Sachsen ein unschöner Anblick.
Die driebe Dasse ist ein ganz besonders langweiliger und träger Sachse. Er reißt wirklich niemanden vom Hocker – ganz bestimmt auch keine hübsche Sächsin.
Diangter nennt man nicht nur die böse Nachbarin, sondern auch – den Teufel. Zumindest dann, wenn man in Mecklenburg-Vorpommern lebt.
Ein Diddel läuft herum und weiß nicht so recht, was er eigentlich will. Heute so, morgen so – und da soll ein Mecklenburger schlau draus werden.
Der Diddschr benutzt nie und nimmer einen Löffel – wozu auch?
Der Sachse hat dafür schließlich seine Finger, oder?
Der Dingrich ist so wenig wert, dass er nicht mal mehr einen Namen hat. So wenig interessiert ist der Sachse an diesem Menschen.
Ein Doaläddndiefdauchr ist bei den Sachsen jemand, der so dumm ist, dass er die Toilette als Übungsplatz für seine Tauchkünste missbraucht – und dies noch nicht einmal unangenehm findet.
Der Dobblabbn ist nicht nur ein Mann, der daheim kräftig unterm Pantoffel steht. Nein, dieser Sachse hat ooch noch eene midn Dobblabbn midgegrischd und das ist für den Geisteszustand des Betreffenden nicht das Beste.
Doemel wird in Mecklenburg gerne als Vorsilbe für all jene gebraucht, die nicht unbedingt sehr helle sind. Man kennt also demzufolge auch den Doemelsack , den Doemellack und die weibliche Domeldiern .
Ein Doffl , Deffl oder Schdoffl kann wirklich nichts dafür, dass er so ist, wie er ist: Gegen Dummheit – das wissen auch die Sachsen – kämpfen Götter selbst vergebens.
Ein Dönpap redet und redet und redet – und immer nur Stuss. Wie man das in Mecklenburg-Vorpommern nur aushalten kann?!
Drahnduhde nennt man in Sachsen solche Leute, die nicht nur langsam von Begriff sind, sondern dies auch noch fast zu einer Kultur gemacht haben.
Das Drambldier kennt jedes Fettnäpfchen von Berlin bis Dresden und ist in der Lage, immer noch einen weiteren Fettnapf zu finden – auch wenn es anscheinend schon gar keinen mehr gibt.
Drangtonn nennt man im Norden eine Ehefrau, die keinerlei Essensreste stehenlassen kann: Sie verputzt alles – und niemand wundert sich, wenn sie dann auch äußerlich einer Abfalltonne zu ähneln beginnt.
Den Dreedlfriddse kennt man aus der Schule: Das sind diejenigen sächsischen Schüler, die immer zu spät kommen.
Ein schlang’gr Dreidonnr springt ins Schwimmbecken – und das Wasser ist dann plötzlich draußen. Solche Schwergewichte gibt‘s in Sachsen – da staunste, gell?
Ein Driwwel gibt keine Ruhe und macht keine Rast, bis er erreicht hat, was er will. Nervig, so was!
Ein Droddl ist der sächsische Trottel, der aber viel gemütlicher klingt.
Der Duggmeisr wagt es nicht, dem Chef Widerworte zu geben. Aber dafür tritt dieser Sachse nach unten weiter. Wie jeder Duckm äuser eben.
Dunnerbesen heißt im Norden so mancher weibliche Putzteufel. Weil er nicht nur das Haus sauber hält, sondern bedauerlicherweise auch nicht auf den Mund gefallen ist. Diese zänkische Ehefrau treibt jeden Mann aus dem Haus.
Der Eeädrachn wird leider nicht von einem Prinzen erschlagen, sondern hält den sächsischen Ehemann in Gewahrsam, „bis dass der Tod sie scheidet“. Oder ein gnädiger Familienrichter. Der Eeägribbl dagegen ist derjenige, der von einem Eeädrachn in Gewahrsam gehalten wird. Außerhalb Sachsens sagt man zu diesem Ehekrüppel auch gern Pantoffelheld.
Ein Eechnbreedlr will mit anderen Sachsen nichts zu tun haben. Er wurschtelt lieber alleine vor sich hin und ist der festen Überzeugung, sowieso alles am besten zu können.
Der Eeläfand im Bordsällahnlahdn ist ein sächsischer Tollpatsch, der sich in die Porzellanmanufaktur nach Meißen verirrt hat und da unversichert ganze Wagenladungen Porzellan zu Bruch gehen lässt.
Eelis bezeichnet in Sachsen einen ganz besonderen Einfaltspinsel. Manchmal kommt noch etwas erschwerend hinzu. Wenn der Eelis nämlich sagt, er habe Huddl’lei middn Nischl . Dann hat er es „mit den Nerven“ und sollte besser eingewiesen werden …
Der Eirgobb
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