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Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Titel: Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesboe
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    Petter schüttelte den Kopf und tippte sich an die Brillengläser. »Kurzsichtig. Minus siebzehn. Die Memmen bei der Zulassungsstelle ham sich nich getraut, mir’n Führerschein zu ge’m. Darum komm ich auch nicht nach Klæbu. Ohne Führerschein komm ich doch aus dies’m Loch nie weg.« Er legte wieder den Kopf in den Nacken und schrie das Dach an. »Memmen! Petter! Verflixt!« Er verstummte jäh und sah sie an. »Ha’m wohl Bammel gehabt, ich könnt wen plattfahren. Aber wen soll ich denn plattfahren, wo alle weggezogen sin’? Warum krieg ich keinen Führerschein, warum sin’ alle gegen mich?«
    »Was ist mit dem Boot?«, fragte Lise. »Könnten wir das leihen?«
    Petter zuckte mit den Schultern. »Klæbu liegt stromaufwärts. Un’ in der anderen Richtung sin’ Wasserfälle und Stromschnellen.«
    Die Vier Besiegbaren sahen sich mutlos an.
    Da fing Petter plötzlich an zu strahlen. »Aber ich hab Kakao! Hab Werbung für Kakao gemacht, als ich noch Hängegleiter geflogen bin. Ich war echt gut, hab alle plattgemacht! Kinderkram! Petter! Soll ich Kakao kochen? Ich hab den ganzen Schrank voll.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Doktor Proktor und schaute auf die Uhr. »In achtundvierzig Stunden startet die Invasion von Dänemark.«
    Petter sah ihn flehend an.
    »Wollt ihr nich’ noch’n bisschen blei’m. Wir können ja Halma spiel’n. Das kann der Petter gut!«
    »Tut uns leid«, sagte Doktor Proktor.
    »Nicht weggehen! Ich tu auch Butter in den Kakao.«
    Doktor Proktor drehte sich zu den drei anderen um.
    »Ich glaube, er ist ziemlich einsam«, flüsterte Lise. »Ein bisschen können wir doch noch bleiben.«
    Proktor drehte sich mit einem breiten Lächeln zu Petter um.
    »Gegen einen Kakao hätten wir nichts einzuwenden.«
    Lise und Bulle halfen Petter, den Kakao in der kleinen Küche am Ende der Halle zuzubereiten.
    »Ich komm schon auch noch irgendwann hier weg«, sagte Petter. »Muss bloß noch die letzten Hängegleiter verkauft kriegen, dann hau ich hier ab. Vielleicht ja bis nach Oslo, um euch zu besuch’n. Falls ihr Besuch ham wollt«
    »Gerne«, sagte Lise.
    »Wie läuft der Hängegleiterverkauf, wenn hier nie jemand vorbeikommt?«, fragte Bulle.
    »Ziemlich schlecht«, sagte Petter finster. »Obwohl ich die seit drei Jahr’n im Angebot hab, kommt keine Sau.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Aber vielleicht wollt ihr ja ein’ kauf’n?«
    Lise lachte. »Ich glaube, wir können mit solchen … Hängegleitern nichts anfangen, Petter.«
    Die Hoffnung erlosch hinter den dicken Brillengläsern, minus siebzehn. »Nö, schon klar. Was solltet ihr auch mit ei’m Hängegleiter.«
    Es war still in der Küche, während sie dem Gluckern im Topf lauschten und aufpassten, dass der Kakao nicht überkochte.
    »Apropos …«, sagte Bulle. »Ich glaube, ich habe da eine Idee.«
    Oh nein, dachte Lise.

20. Kapitel
    Take-off mit Birnengeschmack
    Wie stellst du dir das denn vor? Wir sollen in einem Hängegleiter nach Klæbu fliegen?«, fragte Doktor Proktor kopfschüttelnd. »Zum einen weiß keiner von uns, wie man so ein Ding fliegt.«
    »Petter hat einen Familienhängegleiter«, sagte Bulle, der wie üblich, wenn er glaubte, etwas Lustiges vor sich zu haben, auf und ab hüpfte. »Und der weiß, wie man so ein Ding fliegt. Stimmt doch, Petter?«
    Petter nickte. »Ja, doch. Aber der hat nur vier Plätze. Un’ wir sin’ fünf.«
    »Lise und ich passen in einen Schlafsack«, sagte Bulle. »Und Doktor Proktor ist auch nur ’ne Bohnenstange. Der Platz reicht bestimmt für alle.«

    Der Professor sah Petter an, der den Kopf schüttelte.
    »Take-off«, sagte Petter und Proktor nickte.
    »Was?«, sagte Bulle. »Was heißt das?«
    Doktor Proktor seufzte. »Take-off bedeutet abheben. In die Puschen kommen. Ich finde es ja ganz wunderbar, dass du so ein kreativer Kopf bist, Bulle, aber sieh dich doch mal um. Hier gibt es weit und breit keinen Berg, von dem wir abheben könnten.«
    Bulle warf einen Blick aus dem Fenster auf die pfannkuchenplatte Landschaft, die die Halle umgab.
    »Vielleicht sollten wir besser mal losgehen, wenn wir es zu Fuß nach Klæbu schaffen wollen«, sagte der Professor.
    »Aber es gibt noch Kakao«, sagte Petter mit hilfloser Stimme. »Ich könnt’ Vanillepulver reintun. Und wir haben noch nich’ mal mit Halma angefang’.«
    Sie schüttelten den Kopf, bedankten sich für den Kakao, machten ihre Jacken zu und wollten sich gerade in Bewegung setzen, als sie Bulles Stimme hörten.
    »Ich

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