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Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Titel: Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesboe
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Perry zwischen den Glasscherben herumgekrabbelt ist, als wir ihn wiedergefunden haben?«
    »A-ha«, sagte Lise.
    »A-ha«, sagte Frau Strobe.
    »A-ha!«, sagte Bulle. »Perry, du Schlaumeier. Du hast den Kraftdrink probiert, stimmt’s?«
    Perry antwortete nicht.
    »Bei einem so kleinen Körper reichen ein paar Tropfen, um Superkräfte zu bekommen«, sagte der Professor.
    »Und um superstarke Netze spinnen zu können«, sagte Bulle.
    »Und deswegen hat er auch angefangen zu hicksen«, sagte Lise.
    Sie hatten es auf die andere Uferseite geschafft und zogen das Boot an Land. Dann gingen sie zu dem Weg, der vor dem Haus mit dem Reklameplakat vorbeilief.
    »Wir können versuchen, per Anhalter nach Süd-Trøndelag zu kommen«, sagte Doktor Proktor.
    »Vielleicht kommt ja gleich ein Bus«, sagte Lise.
    Sie standen da und schauten die Straße auf und ab, aber da kam nichts, weder Autos, noch Busse, Motorräder mit Beiwagen, Tretschlitten oder andere Fortbewegungsmittel.
    »Scheint mir eine ziemlich öde Gegend zu sein«, meinte Bulle.
    »Mal sehen, ob uns im Laden jemand weiterhelfen kann«, sagte Doktor Proktor.
    Der Laden war kein gewöhnlicher Laden, sondern eine große Halle. Sie begaben sich zu einem sehr einsamen, verlassenen Kassentresen.
    »Hallo?«, rief Doktor Proktor, bekam aber nur sein eigenes Echo als Antwort.
    »Was ist denn das da?«, fragte Lise und zeigte mit einem Nicken zu den merkwürdigen Apparaten, die in der Halle herumstanden. Sie hatten etwa die Größe von Trampolinen und bestanden aus bunten Segeltüchern, die zwischen Stangen, Stäben und Schnüren gespannt waren. Unter jedem Segeltuch hing etwas Schlafsackähnliches.
    »Sieht aus, als hätte da jemand nicht ordentlich die Anleitung gelesen, ehe er sein Zelt zusammengebaut hat«, sagte Bulle.
    »Das sind Hängegleiter«, sagte der Professor. »Wenn man mit so einem Ding auf einen hohen Berg klettert, kann man Anlauf nehmen, sich abstoßen, in den Sack unter dem Segel schlüpfen und losfliegen. Bei günstigem Wetter und wenn der Wind richtig steht, kann man mindestens hundert Kilometer fliegen. HALLO!«
    »HALLO!«, rief Bulle.
    Nichts passierte.
    »Ist wohl niemand zu Hause«, sagte Lise.
    Kaum hatte sie den Satz zu Ende gesprochen, tat es einen Knall, dass die Luft in der Halle vibrierte.
    »W-was war das?«, fragte Doktor Proktor.
    Bulle guckte auf Frau Strobes Hand, die noch immer auf dem Tresen lag.
    »Frau Strobes spezieller …«, flüsterte er, »… Kathederschlag.«
    »Könntest du sie bitten, dass nie wieder zu tun?«, sagte Dr. Proktor und riss den Mund weit auf, um das Pfeifen in den Ohren wieder loszuwerden.
    Es war ein Klappern zu hören, dann öffnete sich eine Tür und in die Halle trat ein junger Mann, der einen engen roten Overall trug, der außen mit schwarzen Ölflecken verziert war, die durch seinen winzig kleinen Kugelbauch perfekt zur Geltung kamen. Er sah aus, als käme er direkt aus dem Bett. Sein blondes, zerzaustes Haar stand in alle Himmelsrichtungen ab und durch die dicksten Brillengläsern, die Lise je gesehen hatte, schauten sie ein Paar kleine Augen an.
    »Schneegestöber und Eisennägel!«, sagte er in einer Mischung aus Schrecken und Begeisterung. »Kunden, und das in mei’m Laden! Hab seit Ostern kein’ mehr gesehen hier!«
    »Guten Tag, Herr …«
    »Petter! Ich bin der Super-Petter! Hier gibt’s nur ein’ Petter und das bin ich, verflixt!«
    »Also gut. Ich bin Doktor Proktor und das hier sind Lise, Bulle und Frau Strobe.«
    Petter bückte sich und nahm Bulle genauer in Augenschein.
    »Ganz sicher, dass du nich’ Petter heißt, Junge?«
    »Ganz sicher«, sagte Bulle.
    »Du siehst aber aus wie ein Petter.«
    Bulle zuckte mit den Schultern. »Hier gibt’s nur einen Petter und das sind Sie, Herr Petter.«
    »Da kannste Gift drauf nehmen!«, sagte Petter und richtete sich wieder auf. »Und was wollt ihr hier?«
    »Wir suchen den König«, sagte Lise. »Also, den norwegischen König.«
    »Der wohnt inner Stadt«, sagte Petter.
    »Stadt?«
    »Klæbu. Weit weg von hier. Neunzig Kilometer. Habt ihr’n Auto?«
    »Nein«, sagte Lise. »Aber fährt hier vielleicht ein Bus?«
    Petter schüttelte den Kopf. »Sind alle nach Norwegen gezogen. Oder nach Klæbu. Bin der Einzige, der hiergeblie’m is.« Er streckte die Arme in die Luft und legte den Kopf in den Nacken.
    »Ich bin Petter! Petter! Pet-ter!«
    »Haben Sie ein Auto, Petter?«, fragte Doktor Proktor. »Wir würden Ihnen die Fahrt nach Klæbu auch

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