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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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Arbeiten auf einem Bürgersteig drängten Fahrzeuge aus der halben Welt zusammen, bulgarische, türkische, slowenische und viele andere, die sich in ihr Schicksal ergaben.
    Während der ganzen Fahrt dachte er über die Drohanrufe nach und über die einzige Ladenbesitzerin, die davon betroffen war, Signora Verzieri, die Dame mit dem Tabakwarenladen. Sobald er unter Mühen die Stadt erreicht hatte, begab er sich in ihr Geschäft. Die Dame war über Inspektor Stuckys zweiten Besuch nicht gerade entzückt. Sie gehörte zu jener Kategorie von Frauen, die sich nur dann Vertraulichkeiten erlauben, wenn sie irgendeinen Vorteil wittern, und die Präsenz des Polizisten brachte sie, während sie den einen und den anderen Kunden bediente, ein Päckchen Zigaretten oder eine Briefmarke verkaufte, völlig aus dem Konzept.
    »Ich bin noch einmal hier, weil ich glaube, dass Sie mir bei einer entscheidenden Frage weiterhelfen können.« Er stellte fest, dass die Frau nun etwas entgegenkommender dreinblickte.
    »Die Stimme des Mannes, der Sie angerufen hat. Wie klang sie?«
    »Sie möchten wissen, wie ich diese Stimme beurteilen würde? Als unangenehm.«
    »Schon gut. Aber wie klang sie: schrill, leise, schmeichelnd, aggressiv, ruhig, beherrscht, aufgeregt …?«
    »Unangenehm und alt.«
    »Was meinen Sie mit ›alt‹?«
    »Ich hatte den Eindruck, dass es sich nicht um einen jungen Menschen handelte. Und jetzt, da Sie mich zum Nachdenken auffordern, muss ich anfügen, dass man im Hintergrund auch Geplapper hörte, andere Stimmen. Wie in einem Lokal, in einer Bar oder einer Osteria.«
    »Sie haben keine Anrufe dieser Art mehr bekommen …«
    »Hören Sie vielleicht mein Telefon ab?«
    »Nein, keine Sorge!«
    Ein Detail überzeugte Stucky nicht, vielleicht nur eine Lappalie: War sich dieser verdammte Klema bewusst, dass es sich bei der Verzieri nicht um eine Verkäuferin handelte?
    »Hören Sie, mir ist aufgefallen, dass die Telefonnummer auf dem Ladenschild anders lautet als die, die hier steht, auf den Tüten …«
    Die Frau schwieg einen Augenblick irritiert, dann sagte sie: »Der Telefonvertrag lautete auf den Namen meines Mannes. Ich habe alles geändert, aber das Schild ist schon so antik und kostbar, dass ich keine Lust hatte, ein neues hinauszuhängen. Trotzdem, die richtige Nummer ist die auf den Papiertüten, in die ich die Ware packe. Glauben Sie, dass der Verbrecher in den Laden gekommen ist, um mich zu beobachten? Oder dass er mich kannte?«
    »Schon möglich. Im Übrigen sind Sie ja keine Verkäuferin. Vielleicht nicht attraktiv …«
    »Sie halten mich für nicht attraktiv?« Die Frau schien sich aufzuplustern, während sie sich mit einer Hand das Haar hinter das Ohr strich.
    »… für den Belästiger, wollte ich sagen.«
    Beim Weggehen kämpfte Stucky mit leichten Atembeschwerden. Antimama! Ein alter Mann, in einer Bar, ein Belästiger, der nicht nur eine krankhafte Vorliebe für Verkäuferinnen, sondern gleich für das ganze weibliche Geschlecht hegte!

    »Stimmt es, dass Sie Ihre Papageien quälen?«, fragte er das verhutzelte Männchen, das in seinem Geschäft namens »Papageien-Universität« auf einem Hochstuhl mit Strohsitz saß. Stucky war in geduckter Haltung eingetreten, in der Hoffnung, von Onkel Cyrus’ Laden aus nicht gesehen zu werden, und in der weiteren Hoffnung, dass sein Onkel sich gerade auf den Verlauf einer Arabeske am Rand eines Teppichs konzentrieren möge.
    »Das ist eine Verleumdung!«, antwortete das Männchen nervös.
    In den Käfigen an den Wänden wimmelte es nur so vor bildhübschen, farbenprächtigen und Pirouetten drehenden Papageien, die so sympathisch aussahen, dass man sich fragte, wie man sich jemals freiwillig von ihnen trennen konnte. Die grell leuchtenden Wesen mit den großen Augen und Schnäbeln waren auf den Stangen, auf denen sie saßen, wie Orgelpfeifen der Größe nach aneinandergereiht.
    »Ist dieses Kettchen nicht zu kurz? Und sind das pro Käfig nicht viel zu viele Papageien?«, fragte Stucky.
    »Zu Weihnachten gehen die alle weg«, zischte der Typ verärgert.
    Stucky wagte es, eine Hand in Richtung eines kerzengerade aufgerichteten Amazonien-Feldwebels mit provozierendem Blick auszustrecken. Zack! Und der Schnabel schnappte nur einen Millimeter vor seinen Fingern zu.
    »Wenn Sie es wünschen, mache ich die Kette länger«, meinte der Papageien-Dozent kichernd.

    Secondo sah den Inspektor verständnislos an.
    Stucky stand nur da und starrte auf das Telefon an der Wand. Von

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