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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Ankleideraums hereinkommen, voller Neuigkeiten und Einsichten und einfachem, gehaltlosem Tratsch. Zwischen diesen beiden Augenblicken versuchte er nicht an sie zu denken, und auch nicht an Feldin Maas oder an die Möglichkeit, dass man sie irgendwie gegen ihn einsetzen könnte.
    »Lord Kalliam.«
    Die Dienerin war eine junge Dartinae, neu in seinen Diensten. Ihre Augen leuchteten in der Art ihrer Rasse.
    »Was ist?«
    »Ein Mann ist gekommen und bittet darum, von Euch empfangen zu werden, mein Lord. Paerin Clark, Herr.«
    »Kenne ich nicht«, sagte Dawson, aber einen halben Atemzug später kannte er ihn doch. Der blasse Bankier, der Agent von Nordstade und Verführer von Canl Daskellin. Dawson stand auf. Zu seinen Füßen setzten sich die Hunde hin, blickten von ihm zu der Dienerin und zurück, während sie leise winselten. »Ist er allein?«
    Die Augen des Mädchens wurden groß, als sie plötzlich nervös wurde. »Er hat eine Gefolgschaft, mein Lord. Einen Fahrer und Diener. Und ich glaube, seinen Leibwächter.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »In der kleinen Halle, mein Lord.«
    »Sag ihm, dass ich mich gleich mit ihm treffen werde«, befahl Dawson. »Bring ihm Bier und Brot, führe seine Männer in den Dienerschaftssaal und hol mir dann meine Garde.«
    Der bleiche Mann blickte auf, als die Türen der kleinen Halle aufschwangen, und erhob sich, als Dawson eintrat. Dass Dawson vier Schwertkämpfer in lederner Jagdkleidung hinter sich hatte, ließ den Mann nicht einmal die Augenbrauen wölben. Vom Brot auf dem Teller vor ihm hatte er einen Bissen genommen, aber der Bierkrug aus Zinn schien unangetastet sein.
    »Baron Osterling«, sagte der Bankier mit einer Verbeugung. »Ich danke Euch, dass Ihr mich empfangt. Es tut mir leid, dass ich unangekündigt eingetroffen bin.«
    »Macht Ihr nun Botengänge für Canl Daskellin, oder macht er welche für Euch?«
    »Ich für ihn. Die Lage am Hof ist delikat. Er wollte, dass Ihr Bescheid wisst, traut aber den Kurieren nicht, und einige Dinge hätte er ohnehin nicht in seiner Handschrift niederschreiben wollen.«
    »Und daher schickt er den Puppenspieler von Nordstade?«
    Der Bankier hielt inne. Ein zarter Hauch von Farbe zeigte sich auf seiner Haut, zusammen mit dem höflichen Lächeln, das er immer zur Schau stellte.
    »Mein Lord, ohne Euch kränken zu wollen, es gibt ein oder zwei Dinge, die wohl am besten zwischen uns geklärt werden sollten. Ich bin ein Untertan von Nordstade, aber ich bin kein Mitglied des Hofes dort, und ich bin nicht auf Befehl meines Königs hier. Ich vertrete die Medean-Bank, und nur die Medean-Bank.«
    »Ein Spion ohne Königreich also. Noch um einiges schlimmer.«
    »Es tut mir leid, mein Lord«, sagte der Bankier. »Ich sehe, dass ich hier nicht willkommen bin. Bitte vergebt mir mein Eindringen.«
    Paerin Clark verbeugte sich tief und machte sich auf den Weg zur Tür, nahm den Hof und Camnipol mit sich. Nur weil du dich dabei nicht wohlfühlst, heißt das nicht, dass es schwer ist , sagte Clara in seiner Erinnerung.
    »Wartet«, rief Dawson und holte tief Luft. »Wer trägt das hübscheste Kleid auf diesem zweimal verdammten Ball?«
    »Bitte?«
    »Ihr habt einen Grund, weshalb Ihr hergekommen seid«, sagte Dawson. »Seid kein solcher Feigling, dass Ihr ihn gleich fallen lasst, wenn Euch jemand anbellt. Setzt Euch. Erzählt mir, was Ihr zu sagen habt.«
    Paerin Clark kam und setzte sich. Seine Augen wirkten nun dunkler, sein Gesicht so leer wie bei einem Mann, der Karten spielte.
    »Es liegt nicht an Euch«, sagte Dawson, der sich ihm am Tisch gegenübersetzte und ein Stück Brot abriss. »Nicht an Euch als Mann. Es ist das, was Ihr seid.«
    »Ich bin der Mann, den Komme Medean schickt, wenn es Schwierigkeiten gibt«, sagte Paerin Clark. »Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Ihr seid ein Agent des Chaos«, erklärte Dawson sanft, in dem Versuch, den Worten die Schärfe zu nehmen. »Ihr seid ein Mann, der arme Männer reich macht und reiche Männer arm. Rang und Ordnung bedeuten euresgleichen nichts, und sie bedeuten meinesgleichen alles. Es seid nicht Ihr, den ich verachte. Es ist nur das, was Ihr seid.«
    Der Bankier verschränkte die Finger über dem Knie. »Werdet Ihr Euch meine Neuigkeiten anhören, mein Lord? Ungeachtet dessen, wofür Ihr mich haltet?«
    »Das werde ich.«
    Fast eine Stunde lang sprach der Bankier mit leiser Stimme, legte den langsamen Erdrutsch dar, der sich in Camnipol abspielte. Wie Dawson vermutet hatte, kam Simeons Unwillen, seinen

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