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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Sohn zum Mündel eines Hauses zu bestimmen, von der Angst, Wellen zu erzeugen. Der Respekt für sein Königtum litt an allen Fronten. Daskellin und seine übrigen Verbündeten entboten ihm jede Unterstützung, die sie aufbringen konnten, aber selbst in den Rängen der Getreuen wuchs die Unruhe. Issandrian und Klin blieben im Exil, aber Feldin Maas war überall in der Stadt. Es schien, als würde der Mann niemals schlafen, und wo immer er hinging, die Geschichte, die er erzählte, war stets dieselbe: Der Angriff der Schaukämpfer war eine Manipulation gewesen, um Curtin Issandrian in Ungnade fallen zu lassen, damit der Prinz nicht in sein Haus geschickt wurde. Daraus ließ sich folgern, dass das passende Auftauchen der Soldaten von Vanai Teil eines größeren Schauspiels gewesen war.
    »Von mir arrangiert«, sagte Dawson.
    »Nicht von Euch allein, aber ja.«
    »Lügen, vom Anfang bis zum Ende«, erklärte Dawson.
    »Nicht jeder glaubt das. Aber einige schon.«
    Dawson rieb sich mit der Handfläche über die Stirn. Draußen reckte sich der Tag der Nacht entgegen, und das Sonnenlicht färbte sich rot. Es war alles, wie er es vermutet hatte. Und Clara ritt mitten hinein. Die Hoffnung, mit der ihr Angebot vor ihrem Aufbruch erfüllt gewesen war, hatte zu jenem Zeitpunkt tollkühn gewirkt. Nach diesem Bericht schien sie nur noch naiv. Er hätte seine Hand dafür gegeben, wäre der Bankier eine Woche früher gekommen. Nun war es zu spät. Er konnte sich genauso gut wünschen, ein geworfener Stein würde in seine Hand zurückkehren.
    »Simeon?«, fragte Dawson. »Geht es ihm gut?«
    »Die schweren Zeiten nagen an ihm«, erwiderte Paerin Clark. »Und, ich glaube, an seinem Sohn.«
    »Ich denke nicht, dass es der Tod ist, der uns umbringt«, sagte Dawson. »Ich denke, es ist die Angst. Und Asterilreich?«
    »Meine Quellen sagen mir, dass Maas mit einigen bedeutenden Männern dort in Kontakt steht. Es hat Darlehen in Gold gegeben, und Hilfsversprechen.«
    »Er hebt eine Armee aus.«
    »Ja.«
    »Und Canl?«
    »Er versucht es, ja.«
    »Wie lange noch, ehe es auf das Schlachtfeld geht?«
    »Niemand kann das wissen, mein Lord. Wenn Ihr vorsichtig seid und Glück habt, vielleicht nie.«
    »Ich kann nicht glauben, dass das wahr ist«, sagte Dawson. »Wir haben Asterilreich auf der einen Seite und Euch auf der anderen.«
    »Nein, mein Lord«, erwiderte der Bankier, »das habt Ihr nicht. Wir wissen beide, dass ich hergekommen bin, weil ich mir einen Vorteil erhofft habe, aber ein Bürgerkrieg in Antea wird uns keinen Gewinn bringen. Wenn er sich ereignet, werden wir uns keiner Seite anschließen. Ich habe hier getan, was ich tun konnte. Ich werde nicht nach Camnipol zurückkehren.«
    Dawson setzte sich aufrechter hin. Der Bankier lächelte jetzt, und es sah verdächtig nach Mitleid aus.
    »Ihr habt Daskellin aufgegeben? Jetzt ?«
    »Dies ist eines der großen Königreiche der Welt«, sagte Paerin Clark, »aber mein Arbeitgeber spielt seine Spiele auf größeren Brettern als diesem. Ich wünsche Euch alles Glück, aber es ist an Euch, Antea zu verspielen. Nicht an mir. Ich reise nach Süden.«
    »Süden? Was ist im Süden, das wichtiger als das ist?«
    »Es gibt eine Unregelmäßigkeit in Porte Oliva, die meine Aufmerksamkeit benötigt.«

Cithrin
    Cithrin stand oben auf der Seemauer, die Stadt breitete sich unter ihr aus und das weite Blau von Meer und Himmel vor ihr. An der Grenze, wo das helle, seichte Wasser der Bucht tiefblau wurde, lagen fünf Schiffe. Die aufragenden Masten waren Bäume, die sich aus dem Wasser erhoben. Die hochgezogenen Segel ließen die Spieren dick wirken. Die kleinen, flachen Boote der Fischerflotte fuhren in den Hafen, während Dutzende von Booten mit Führern hinauseilten, um darum zu kämpfen, die Ersten zu sein, die die Schiffe erreichten, und die Ehre zu erringen, sie hereinzuführen.
    Die Handelsschiffe aus Narineiland waren eingetroffen. Fünf Schiffe, die zusammen angekommen waren und die Banner von Birancour und Porte Oliva gehisst hatten. Bei der Ausfahrt waren es sieben gewesen. Die anderen beiden mochten in einem Sturm oder bei einem Angriff von den übrigen getrennt worden sein. Sie würden am nächsten Tag oder nächste Woche oder nie ankommen. Auf den Anlegestellen unter ihr warteten in Qualen die Händler, voller Hoffnung und Angst, warteten darauf, dass die Schiffe nahe genug kamen, um sie zu identifizieren. Und dann, sobald die Schiffe an ihren Liegeplätzen waren, würden die Glücklichen

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