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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Simeon und des Hauses Klin verdeckt. Die Luft roch nach Rauch, Regen und nassem Hund. Sir Alan erhob sich lächelnd von seinem Tisch.
    »Magister Imaniel von der Medean-Bank?«
    »Ebendieser, Lordprotektor«, sagte der Bankier lächelnd. Seine Stimme klang freundlich, und man merkte nicht, dass Klin diesen Mann gerade vor der ganzen Stadt erniedrigt hatte. »Es scheint, als hätte ich Eurer Lordschaft auf irgendeine Weise zuwidergehandelt. Ich muss mich natürlich entschuldigen. Wenn ich die Art meines Vergehens erfahren dürfte, werde ich mich in Zukunft gewiss dagegen wappnen.«
    Klin winkte gemächlich ab. »Ganz und gar nicht«, erklärte er. »Ich habe nur mit Eurem ehemaligen Fürsten gesprochen, ehe er ins Exil gegangen ist. Er sagte, dass Ihr Euch geweigert habt, seinen Feldzug finanziell zu unterstützen.«
    »Es war unwahrscheinlich, dass er seine Schulden zurückzahlen würde«, erwiderte Magister Imaniel.
    »Ich verstehe«, sagte Klin.
    Geder blickte von einem zum anderen. Der Tonfall dieser Unterhaltung war so ruhig, beinahe schon zuvorkommend, dass es verwirrend auf ihn wirkte. Und doch stand in Klins Augen eine Härte, die – im Zusammenwirken mit den Ketten, die immer noch um die Handgelenke und Knöchel des Bankiers lagen – alles, was er sagte, zu einer Drohung machten. Klin ging langsam zurück an den Tisch, wo die Überreste seines Mittagsmahls auf einem Silberteller lagen.
    »Ich habe die Berichte der Plünderung studiert«, sagte Klin. »Ich habe gesehen, dass der Tribut an König Simeon, der aus Eurer Einrichtung entnommen wurde … Nun, er schien mir überraschend gering.«
    »Mein ehemaliger Fürst hat vielleicht eine übertriebene Vorstellung von meinen Reichtümern«, sagte Magister Imaniel.
    Klin lächelte. »Habt Ihr es vergraben oder es hinausgeschmuggelt?«
    »Ich weiß nicht, was Ihr meint, mein Lord«, antwortete Magister Imaniel.
    »Ihr hättet also nichts dagegen, wenn mein Vertreter Eure Bücher prüft?«
    »Natürlich nicht. Wir sind erfreut, dass Antea die Herrschaft übernommen hat, die dem Imperium rechtmäßig zusteht, und freuen uns darauf, in einer freundlicheren und geordneteren Stadt Geschäfte zu machen.«
    »Und Zugang zu Eurem Haus?«
    »Natürlich.«
    Klin nickte. »Euch ist klar, dass ich Euch festhalten werde, bis ich die Wahrheit über all das herausfinde? Die Gelder, über die Eure Bank hier verfügt, sind nun der Prüfung durch Antea unterworfen.«
    »Ich habe es erwartet«, sagte Magister Imaniel, »aber ich vertraue darauf, dass Ihr es mir nicht übel nehmt, dass ich mir Besseres erhofft hatte.«
    »Wir leben in einer harten Welt. Wir tun, was wir tun müssen«, erklärte Klin und sagte dann zu dem Wachhauptmann links von Geder: »Bringt ihn in den öffentlichen Kerker. Schafft ihn in eine der unteren Ebenen, wo ihn jeder sehen kann. Wenn jemand versucht, mit ihm zu sprechen, haltet fest, was gesagt wird, und nehmt denjenigen gefangen.«
    Geder sah zu, wie der kleine Mann abgeführt wurde. Er war nicht sicher, ob er ihnen folgen sollte oder nicht. Aber Klin starrte ihn nicht an, also war vielleicht beabsichtigt, dass er blieb.
    »Habt Ihr das mitbekommen, Palliako?«, fragte Klin, als der Bankier und die Wächter fort waren.
    »Die Bank hatte weniger Geld als erwartet?«, fragte Geder.
    Klin lachte auf eine Art und Weise, bei der Geder unsicher war, ob er sich über ihn amüsierte oder nicht.
    »Oh, es gibt das Geld«, sagte er. »Irgendwo. Und nach allem, was der Fürst behauptet hat, eine ganze Menge davon. Genug, um Söldner zu bezahlen, die eine Belagerung durchstehen. Genug, um doppelt so viele Söldner zu kaufen. Vielleicht sogar noch mehr.«
    »Aber er hat es dem Fürsten vorenthalten«, sagte Geder.
    »Nicht aus Treue zu uns«, erwiderte Klin. »Bankleute unterstehen keinem Thron. Aber wenn sie das Geld versenkt haben, wird ihnen jemand dabei geholfen haben, es zum Kanal zu fahren. Wenn sie es vergraben haben, hat jemand den Spaten gehalten. Wenn sie es geschmuggelt haben, hat es jemand in die Wege geleitet. Und wenn dieser Jemand den Vorsteher der Bank im Kerker sieht, bekommt er vielleicht Angst und wird versuchen, sich seinen Weg in die Freiheit zu erkaufen.«
    »Ah«, sagte Geder.
    »Ihr seid der Mann, der mit diesem Arrest in Verbindung gebracht wird, also werdet Ihr in den nächsten Tagen verfügbar sein müssen«, sagte Klin. »So, dass man an Euch herantreten kann. Und was immer Ihr hört, lasst Ihr mich wissen.«
    »Natürlich,

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