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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Herr.«
    »Hervorragend«, erwiderte Klin. Die Stille zwischen ihnen dehnte sich aus, und Geder erkannte, dass er entlassen war.
    Er ging zurück hinaus auf den Platz, suchte sich eine Steinbank unter einem Baum mit schwarzer Borke, an dem fast keine Blätter mehr waren, und setzte sich hin. Sein Bein tat weh, aber auf dem Oberschenkel spürte er keine Kälte, wie es der Fall gewesen wäre, wenn frisches Blut oder Eiter herausgesickert wäre. Eine bunt gemischte Gruppe Jugendlicher – Erstgeborene und Timzinae – gab auf der anderen Straßenseite vor, ihn nicht zu beobachten. Eine Krähenschar krächzte in den Ästen der Bäume und stieg dann wie geflügelter Rauch in den Himmel auf. Geder pochte mit seinem Gehstock auf das Pflaster, und die kleine Erschütterung an seinen Fingern war merkwürdig beruhigend.
    Die nächsten Tage über war er ein Köder an einem Haken. So viel verstand er. Vielleicht würden die Mitverschwörer des Bankmanns die Gelegenheit ergreifen, sich die gute Meinung von Antea zu erkaufen. Vielleicht würden sie aber auch verschwiegen bleiben. Oder vielleicht, auch nicht unwahrscheinlich, würden sie einen Unfall des Mannes in die Wege leiten, den man am ehesten mit dem Problem in Verbindung brachte. Klin hatte ihn in Gefahr gebracht, ohne auch nur die Bedrohung anzusprechen, die für ihn bestand.
    Und dennoch waren es einige Tage, an denen Geder sich auf den Straßen und Märkten herumtreiben und behaupten konnte, er stünde unter Klins Befehl. Sein Knappe hatte ihm Gerüchte zugetragen, dass es im Südviertel einen Buchverkäufer gab. Er konnte sich endlich dorthin begeben, wenn auch bewaffnet und bewacht.
    Zwei Tage lang streifte Geder durch die Straßen und Kaffeehäuser und Schenken von Vanai, allerdings stets auf der Hut. In der Kirche, wo sich die Stimmen des Chors in den weiten, leeren Raum erhoben, war er nach wie darauf bedacht, nicht zuzulassen, dass ihm auf der Kirchenbank jemand zu nahe kam. Auf dem Wochenmarkt wühlte er sich durch die halb vergammelten Bände auf dem Karren eines Bücherverkäufers, aber mit einem Soldaten im Rücken. Dann, am dritten Tag, suchte ihn ein Fuhrmann namens Olfried in seiner Unterkunft auf und brachte das Gerücht über eine Karawane mit, die von einem wohlbekannten Verbündeten der Medean-Bank namens Meister Will aufgestellt worden war.
    Zum ersten Mal hörte Geder den Namen Marcus Wester.

Cithrin
    Abgelenkt durch die Unannehmlichkeiten ihrer Verkleidung und durch die Reichtümer, die auf ihrem Karren versteckt waren, hatte Cithrin nicht aufgepasst.
    »Was hast du dir bloß gedacht, Junge?«, wollte der Karawanenmeister wissen. Cithrin blickte auf ihre Füße hinab, ihre Wangen brannten, und ihre Kehle war vor Scham wie zugeschnürt. Der rote Staub des Lagerplatzes der Karawanserei bedeckte ihre Stiefel, und gefallenes Laub, das von Raureif überzogen war, lag auf dem Boden verstreut.
    »Es tut mir leid«, sagte sie.
    »Es sind Maultiere«, brauste der Karawanenmeister auf. »Man muss sich um sie kümmern. Wie lange geht das schon so?«
    »Ein paar Tage«, sagte sie, obwohl sich ihre Lippen kaum bewegten.
    Schweigen.
    »Also gut. Der Vorratswagen kommt auch weiter, wenn nur drei im Gespann sind. Du bindest das kranke Tier dort draußen an einen Baum, und ich werde dir eines bringen, das seinen Platz einnimmt.«
    »Aber wenn wir ihn zurücklassen, stirbt er«, sagte Cithrin.
    »Das ist der Sinn der Sache, ja.«
    »Aber er kann nichts dafür. Ihr könnt ihn nicht einfach allein hier sterben lassen.«
    »Na gut. Ich bringe dir ein Messer, und du kannst ihn ausbluten lassen.«
    Cithrins entrüstetes Schweigen sprach für sich. Die klaren inneren Augenlider des Karawanenmeisters glitten zu und wieder auf, als er blinzelte, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
    »Wenn du die Karawane lieber verlassen willst, bitte schön«, sagte er. »Wir sind schon jetzt zu langsam. Ich werde nicht alles anhalten, nur weil du dein Gespann nicht in Schuss hältst. Du lässt mich dann wissen, wie du dich entschieden hast.«
    »Ich werde ihn nicht zurücklassen«, sagte sie, überrascht von ihren eigenen Worten. Entsetzt, dass sie es ernst meinte. Sie konnte sich nicht von der Karawane trennen.
    »Es ist ein Maultier .«
    »Ich werde ihn nicht zurücklassen.« Diesmal fühlten sich die Worte besser an.
    »Dann bist du ein Narr.«
    Der Karawanenmeister wandte sich um, spuckte aus und ging davon. Cithrin sah ihm nach, wie er zurück zu den steinernen Wänden und dem dünn mit

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