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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Festung, schmiegte sich aber abseits der Hauptgebäude neben die Kapelle. Die Cinnae-Dichterin, deren Namen es trug, hatte darin gelebt, als Osterlingbrachen der Sitz eines Königs mit einem Hang zur Kunst der niederen Rassen gewesen war und Antea nur der Name eines unbedeutenden Stammes von Edelleuten einen halben Tagesritt im Norden. Keines von Andrs Gedichten hatte die Jahrhunderte überdauert. Die einzigen Spuren, die sie auf der Welt hinterlassen hatte, waren ein kleines Haus, das ihren Namen trug, und eine Inschrift, die in den steinernen Eingang gekerbt war – dracani sant dracas –, deren Bedeutung selbst vergessen war.
    König Simeon lag in einer Badewanne aus geschmiedeter Bronze, die zur breiten Hand eines Dartinae geformt war; die langen Finger krümmten sich zurück zur Handfläche und ließen dampfend heißes Wasser aus Rinnen unter den Klauen tröpfeln. In einem Regal auf dem Daumen stand eine Steinschüssel mit Seife. Ein Fenster mit Buntglas färbte die warme Luft grün und golden. Die Leibdiener standen an der rückwärtigen Wand, mit weichen Tüchern, um den König zu trocknen, und schwarzen Schwertern, um ihn zu verteidigen. Der König blickte auf, als Dawson den Raum betrat.
    »Vergebt mir, Sire«, sagte Dawson. »Ich wusste nicht, dass Ihr hier seid.«
    »Es macht nichts, alter Freund«, erwiderte Simeon. »Mir war bewusst, dass ich als Eindringling an Euren liebsten Rückzugsort komme. Setzt Euch. Genießt die Hitze, und ich werde Euch Platz machen, sobald ich wieder Gefühl in den Zehen habe.«
    »Ich danke Euch, Sire«, sagte Dawson, während die Diener ihm einen Hocker brachten. »Wie der Zufall es will, habe ich gehofft, eine Angelegenheit unter vier Augen mit Euch besprechen zu können. Über Vanai. Es gibt da etwas, das Ihr am besten von mir hört.«
    König Simeon richtete sich auf, und einen Moment lang waren sie nicht mehr Herr und adliger Untertan, sondern wieder Simeon und Dawson. Beide von Adel und Rang, voller Stolz und Würde. Dawsons Verachtung für den Feldzug nach Vanai und seine Empörung darüber, dass sein eigener Sohn den Befehl erhalten hatte, unter Alan Klin seinen Dienst zu verrichten, waren wohlbekannt. Dennoch wärmte Dawson alles noch einmal auf, bis sein Zorn und seine Selbstgerechtigkeit zu einer Geschwindigkeit aufwallten, die ihn durch sein Geständnis tragen würde. Simeon hörte zu, und die Leibdiener waren mit sorgsamem Gleichmut darauf bedacht, alldem keine Aufmerksamkeit zu schenken. Dawson beobachtete, wie der Ausdruck auf dem alten, vertrauten Gesicht von Neugier zu Überraschung und dann zu Enttäuschung überging und sich am Ende zu einer gewissen heiteren Verzweiflung verfestigte.
    »Ihr müsst aufhören, solche Spielchen mit Issandrians Kabale zu spielen«, sagte der König des imperialen Antea, als er sich zurück in sein Bad lehnte. »Und dennoch wünschte ich bei Gott, es hätte funktioniert. Das hätte mir eine halbe Welt voller Ärger erspart. Ihr habt doch sicher von der Edfurter Charta gehört?«
    »Der was?«
    »Edfurter Charta. Es ist ein Pergamentblatt, das ein Priester in der hintersten Bibliothek von Siebenpol gefunden hat. Darin wird der Vorstand eines Bauernrates unter König Durren dem Weißen ernannt. Im Norden gibt es einen Antrag, aufgrund dieser Charta einen erneuten Bauernrat einzuberufen. Jeder Landbesitzer mit genug Ernte, um dafür zu bezahlen, hätte dann eine Stimme bei Hof.«
    »Das meint Ihr doch nicht ernst«, sagte Dawson. »Werden sie Maultiere durch die Paläste treiben? Ziegen in den Gärten der Königshöhe halten?«
    »Bringt sie nicht auf diese Gedanken«, scherzte der König und griff nach der Seifenschale.
    »Es ist nur ein politisches Manöver«, sagte Dawson. »Sie werden das niemals tun.«
    »Ihr versteht nicht, wie gespalten der Hof ist, alter Freund. Issandrian ist sehr beliebt bei den Leuten von niederer Geburt. Wenn sie Macht gewinnen, gewinnt er mit ihnen. Und nun, da Klin und seine Börse in Vanai sind, sehe ich nicht, dass ich großartige Möglichkeiten hätte.«
    »Ihr könnt doch nicht vorhaben …«
    »Nein, es kann keinen Bauernrat geben. Aber ein Frieden muss geschlossen werden. Zu Mittsommer werde ich Aster als Mündel zu Issandrian schicken.«
    Die großen bronzenen Fingerspitzen tropften. Eine vorbeiziehende Wolke verdunkelte das Licht. König Simeon saß ruhig da und seifte sich die Arme ein, ausdruckslos, während sich die Konsequenzen vor ihnen entfalteten.
    »Dann wäre er Regent«, sagte

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